- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 06.12.2002, 10:32
Meldungen am Morgen
--> ~ Die deutsche Industrie hat im Oktober vor allem wegen Großaufträgen einen höheren Auftragszuwachs
verbucht als erwartet. Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum September um 1,1% (September:
-1,0%). Die Aufträge aus dem Ausland nahmen um 0,6% gg. Vm. zu (September: -1,9%), die Bestellungen
aus dem Inland sogar um 1,5% (September -0,2%). Besonders die Hersteller von Investitions- und Konsumgütern
erhielten im Oktober mehr Aufträge. Der Auftragseingang der Industrie ist zwar ein wichtiger
Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung, die Daten können aber von Monat zu Monat zum Beispiel wegen
Großaufträgen stark schwanken. Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich September/
Oktober zu Juli/August zeigt der Auftragseingang nur eine leichte Verbesserung um 0,2%. Insgesamt
erscheint die deutsche Wirtschaft zur Zeit weiterhin in einer Schwächephase. In Q4 ist mit einer erneuten
Verlangsamung des Wachstumstempos zu rechnen.
~ Die spanische Industrieproduktion stieg im Oktober (arbeitstäglich bereinigt) um 2,2% gg. Vj. nach 0,8%
im September. Dabei entwickelte sich die Produktion in den verschiedenen Sektoren sehr unterschiedlich:
Während die Erzeugung von Konsumgütern um 4,5% über dem Vorjahresniveau lag, ging sie bei Investitionsgütern
um 3,9% gg. Vj. zurück. Die seit 14 Monaten rückläufige Produktion von Investitionsgütern deutet
auf eine schwache Investitionstätigkeit hin. Indessen stieg die Zahl der Arbeitslosen im November um
36.307. Die Verschlechterung des Arbeitsmarkts hat sich in Spanien in letzter Zeit mit höherem Tempo vollzogen,
als im Euroland-Schnitt.
~ Gleich mehrere europäische Notenbanken trafen gestern geldpolitische Entscheidungen. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen in der Euro-Zone wie erwartet um 50 Bp. von 3,25% auf 2,75% gesenkt.
Der Leitzins war seit November 2001 konstant geblieben. Begründet wurde der Schritt mit zunehmenden
Signalen einer abnehmenden Inflation und den weiter bestehenden Risiken für die Konjunktur. Die
EZB hat damit auf die schlechte Wirtschaftslage in der Euro-Zone reagiert und ein Signal für mehr Vertrauen
in die Konjunkturentwicklung gesetzt. Die Leitzinsen dürften nun für einige Monate konstant bleiben. Wie
erwartet ist die Dänische Nationalbank der EZB gefolgt und hat ihren Schlüsselzins ebenfalls um 50 Bp.
gesenkt. Die Zinssenkung um 25 Bp. (auf 3,75%) der Schwedischen Zentralbank kam dagegen überraschend.
Die Bank of England hat die Leitzinsen erwartungsgemäß unverändert bei 4% belassen. Die
Schweizerische Nationalbank hat gestern keine Zinsentscheidung getroffen.
~ EZB-Chefvolkswirt Issing erklärt, dass der kräftigen Zinssenkung nicht schon bald
eine weitere folgen wird. Issing wiederholte am Rande einer Konferenz am Abend
weitgehend die Begründung, die die EZB auch bei ihrer Pressekonferenz am gestrigen
Nachmittag gegeben hatte: Man habe angesichts schwindender Inflationsrisiken
in einem Umfeld schwacher Konjunktur gesenkt.
~ UK: Die Halifax-Immobilienpreise sind im November um 1,4% auf Monatsbasis (nach
4,7% im Oktober) bzw. um 29,2% auf Jahresbasis (nach 30,6%) gestiegen.
~ Taylor (US-Treasury) betont, dass er nicht mit der „gewissen Zahl“ übereinstimme,
die der japanische Finanzminister als Kursziel für Dollar-Yen genannt habe. (Shiokawa
hatte zu Wochenbeginn Dollar-Yen bei 150-160 als angemessen bezeichnet)
~ Finanzminister Shiokawa bezeichnet den Chinesischen Yuan erneut als „zu
schwach“. Gleichzeitig versucht er aber klarzustellen, dass er nie eine Neubewertung
des Pegs (CNY-USD) gefordert habe. Er habe keine Pläne, beim G7-Treffen
im Januar Maßnahmen zu fordern, mit denen die bestehenden Ungleichgewichte
zwischen Yen, Dollar, Euro und Yuan abgebaut werden könnten. Grundsätzlich
sollte sich die Stärke einer Währung nach der Kaufkraftparität richten. Daher halte
er auch den Yen für zu hoch bewertet.
~ Auch Wirtschaftsminister Takenaka hält es für plausibel, dass sich Währungen
langfristig an ihrer Kaufkraftparität orientieren. Er könne gut nachvollziehen, dass
der Markt den Yen für überbewertet halte.
~ Kuroda (MoF) erwartet, dass der Yen die Korrektur auf seine vergangene Stärke
auch weiter fortsetzt. Dies sei doch nur natürlich.
~ Der japanische Index der Frühindikatoren ist im Oktober auf 44,4 Punkte gefallen, von 66,7 im September.
Damit ist der Index zum ersten Mal seit August wieder unter die kritische 50-Punkte-Marke gesunken.
Die Bewegung steht im Einklang mit unserer Prognose eines sich im Winterhalbjahr verlangsamenden Wirtschaftswachstums.
~ RBA-Gouverneur MacFarlane sieht angesichts der schwachen Weltwirtschaft keinen
dringenden Bedarf für eine australische Zinserhöhung. Die Folgen der Dürrekatastrophe
sollten aber für steigende Preise sorgen. MacFarlane rechnet für 2003
mit einem Wachstum von 3,75% und einer Inflation von 2,75%.
~ Heute kommt der [img][/img]

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