- Karl Marx über Urgesellschaften - Wal Buchenberg, 06.12.2002, 07:36
- Re: Karl Marx über Urgesellschaften - Dimi, 06.12.2002, 10:49
- Marx sein idiologischer Ziehvater war Moses Hess! - Der Husky, 06.12.2002, 11:02
- Re: Marx sein idiologischer Ziehvater war Moses Hess! Richtig? mL - Popeye, 06.12.2002, 11:29
- Re: idiologischer Illtum! - Wal Buchenberg, 06.12.2002, 11:39
- Karl Marx über zukuenftige Urgesellschaften - Miesespeter, 06.12.2002, 16:03
Re: Karl Marx über Urgesellschaften
-->>In den Urgesellschaften wurde gemeinsam für die Gemeinschaft gearbeitet. Es sind dabei zwei Entwicklungsstufen zu unterscheiden: Erstens die Wandergesellschaften der Sammler und Jäger und die sesshaften, landwirtschaftlichen Gesellschaften, in denen sich allmählich das urgesellschaftliche Gemeineigentum auflöst und sich erst Familieneigentum und dann individuelles Eigentum herausbildet.
Diese Entwicklung gab es nicht. Landwirtschaftliche Produktion ist individuell, sie funktioniert nicht gemeinschaftlich. 20 Leute auf einem gemeinsamen Feld klappt nicht und gibt es auch bei keinem Volk. Die Grunde sind einfach, u.a., weil der einzelne sich drücken würde. Die Kolchosenerfahrung hätte man sich ersparen können...
>1. Bis zur Sesshaftwerdung der Menschen gab es nur das Stammeseigentum in Form der Herde oder in Form des gemeinsamen Bodenbesitzes (ca. 500.000 bis 8000 v. Chr.).
Stammesgemeinschaftseigentum an der Herde, wie soll das gehen? 1000 Rinder, gehütet von 50 Männern? - Nach einer Woche sind sie wegen Überweidung alle tot.
Gerade Viezucht gründet, wie die Landwirtschaft, nicht auf Stammeseigentum.
>„Bei wandernden Hirtenstämmen - und alle Hirtenvölker sind ursprünglich wandernd
Woher weiß er das? Viezucht ergibt durchaus bei Seßhaftigkeit Sinn, z.B. Frauen im Dorf betreiben Ackerbau (mit diesem als Ursache der Seßhaftigkeit), Männer sind ein paar Tagesmärsche entfernt mit Vieh unterwegs.
>- erscheint die Erde gleich den anderen Naturbedingungen in elementarischer Unbegrenztheit,
So weeeeeit...
>Sie verhalten sich zu ihr als ihrem Eigentum, obgleich sie dies Eigentum nie fixieren.
Sie tun das, steht schon im AT. Oder die altsteinzeiitlich lebenden Aborigines, die genaue Landmarken (Felsen, Büsche usw.) haben.
>„Das Verhalten zur Erde als Eigentum ist immer vermittelt durch die Okkupation, friedliche oder gewaltsame, von Grund und Boden durch den Stamm oder die Gemeinde in irgendeiner mehr oder minder naturwüchsigen
...die Wilden kommen
>oder schon historisch entwickelteren Form.
und die Briten eroberten historisch entwickelter...
>In diesen „asiatischen“ Gesellschaften bildet sich kaum privates Eigentum aus.
Woher weiß er das?
>Diese Art Gemeindeeigentum kann nun... entweder so erscheinen, dass die kleinen Gemeinden unabhängig nebeneinander vegetieren
Es vegetiert, wer nicht nach Art des europäischen Bürgertums lebt?
>Der Krieg ist daher die große Gesamtaufgabe, die große gemeinschaftliche Arbeit, die nötig ist, sei es um die objektiven Bedingungen des lebendigen Daseins in Besitz zu nehmen, sei es, um die Okkupation derselben zu beschützen und zu verewigen.
Rache, Frauenraub, charakterlich-ideologische Gründe (Alexander der Große, Napoleon, Hitler) und dergl. sind häufigere Ursachen der 'großen Gesamtaufgabe' (was für ein Name für den Krieg!), als die Besitznahme der 'objektiven Bedingungen des lebendigen Daseins'.
>2.3. Eine relative Selbstständigkeit der Einzelfamilie innerhalb der Stammesgemeinschaft führt zur Herausbildung von Privateigentum zunächst als Familieneigentum.
Woher weiß er das?
>Was wir aus Geschichtsbüchern als klassische Blüte der Antike kennen, erwächst auf den Ruinen ursprünglichen Gemeineigentums.
Aha, - Blüten auf Ruinen?
>„Privateigentum, als Gegensatz zum gesellschaftlichen, kollektiven Eigentum, besteht nur da, wo die Arbeitsmittel und die äußeren Bedingungen der Arbeit (= Land) Privatleuten gehören.“
Wie ist es beispielsweise, wenn ein steinzeitlicher Einbaum zum Fischen verwendet wird?
>Abgesehen von allen von außen kommenden schädlichen Einflüssen trägt die Gemeinde in ihrem eigenen Innern die sie zerstörenden Elemente.
Weniger als das sozialistische Gemeinswesen...
>Das Privateigentum an Grund und Boden hat sich bereits dorthin eingeschlichen in Gestalt eines Hauses mit seinem Hof,
Schleich, schleich...
>Aber das Wesentliche ist die parzellierte Arbeit als Quelle der privaten Aneignung.
Im wesentlichen ist die Fortbewegung die Quelle des Automobils...
>In beiden Formen (im patriarchalen Despotismus wie in der patriarchalen Demokratie) verhalten sich die Individuen nicht als Arbeiter (d.h. Produzent), sondern als Eigentümer - und Mitglieder eines Gemeinwesens, die zugleich arbeiten. Der Zweck dieser Arbeit ist nicht Wertschöpfung... sondern ihr Zweck ist Erhaltung des einzelnen Eigentümers und seiner Familie, wie des Gemeinwesens.“
Und woher weiß er das?
Das Bild, das Marx von den Urgesellschaften entwirft, scheint eng mit dem Bild zusammenzuhängen, das er sich von der (künftigen, gemeineigentümlichen) Idealgesellschaft macht. Diese Instrumentalisierung führt dann zum Glauben, man könne es entsprechend tun (Bsp. Kolchose).
Gruß, Dimi
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