- ''Die goldene Rezession'' - so kann man es auch sehen - doppelknoten, 07.12.2002, 19:19
- Re: interessanter artikel - tas, 07.12.2002, 20:05
- So siehts aus! - Miesespeter, 07.12.2002, 20:44
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - marsch, 08.12.2002, 13:56
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - Miesespeter, 08.12.2002, 14:14
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - marsch, 08.12.2002, 15:09
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - Miesespeter, 08.12.2002, 15:45
- Re: Ich will nicht drauf rumreiten, aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt - marsch, 08.12.2002, 16:26
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - Miesespeter, 08.12.2002, 15:45
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - marsch, 08.12.2002, 15:09
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - Miesespeter, 08.12.2002, 14:14
- Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht. - marsch, 08.12.2002, 13:56
Re: So siehts aus! Na ja, ich weiß nicht recht.
-->Russlands Auslandsschulden
die Auslandsverschuldung wuerde ich bei der Betrachtung differenziert angehen. Diese sind nur dann relevant, wenn sie von den Glaeubigern auch eingetrieben werden koennen (siehe analog auch USA). Die Preisfrage lautet also: muss Russland diese Schulden auch tatsaechlich bedienen? Und weitergehend: Erwarten die Glaeubiger ueberhaupt Zinszahlungen, oder gar Tilgung? Wer sind die Glaeubiger ueberhaupt?
Die Inlandsverschuldung, die viel brisanter ist, wenn es um Fragen wie den Staatsbankrott geht, ist in Russland quasi inexistent.
Was glaubst Du hat mehr Einfluss auf das Leben der Argentinier: die Tatsache, dass Argentinien seine Auslandskredite nicht mehr tilgt, oder die Tatsache, dass die Bankschalter geschlossen sind?
Meine unbedeutende Spekulation hierzu ist diese: Die Kredite, die Russland von westlichen Staaten (nicht Privatanlegern) zur Verfuegung gestellt werden, sind alle politisch motiviert. Sie sind Subventionen, um Russland samt seines Erdgases und Militaers politisch zu binden, und ausserdem gedacht, per Rueckfluss in die Wirtschaft der Geberlaender selbige anzukurbeln. Tilgung erwartet niemand, und Russland denkt auch nicht im Traum daran zu tilgen.
Sollte es dann eines Tages offiziell zur Tilgungsverweigerung kommen, so ist das kein Bankrott, sondern die schlichte Weigerung zu zahlen (zB durch Abtretung der Rohstoffvorkommen). Da der Glaeubiger nicht die Macht hat zu vollstrecken, schaut er in die Roehre. Nicht der Schuldner geht in diesem Falle bankrott, sondern der Glaeubiger.
Und dann muss dieser trotzdem noch seine Wohnung heizen. Er wird also dem zahlungsunwilligen Schuldner sogar noch Geld fuer Erdgas ueberweisen [img][/img].
Jetzt nochmal die Frage: Auf welcher Seite moechtest Du lieber investiert sein....?
>>Kapitalismus boomt! Nur eben nicht in Mitteleuropa und den USA. Deflation? Nicht in China. Staatsbankrott? Nicht in Russland.
>
>Prinzipiell:
>»Diese globalen Finanzmärkte, angetrieben durch eine schnelle Verbreitung grenzüberschreitender Kapitalflüsse und Finanzinstrumente, haben eine Fähigkeit zur Fehlerübertragung entwickelt, die sich mit erheblich größerer Geschwindigkeit durch das Finanzsystem ausbreiten als es früheren Generationen bekannt war.«
>Russland:
>Vor der Abwertung war Rußland mit einem Verhältnis von Auslandsschulden zum BIP von rund 26 % im Vergleich zum Durchschnitt der Entwicklungsländer eher unterdurchschnittlich verschuldet ( Tabelle 20 ), nach der Krise mit einem Anteil von rund 68 % jedoch deutlich überdurchschnittlich. Inzwischen liegt dieses Verhältnis bei rund 100 %. Der wesentliche Grund hierfür ist die starke reale Abwertung, verbunden mit der Tatsache, daß die ausländischen Verbindlichkeiten in Fremdwährung denominiert sind, das BIP als Bezugsgröße indes in Rubel erfaßt und dann in US-Dollar umgerechnet wird.
>Im Vergleich zu den jährlichen Exporten lag der Schuldenstand Ende 1998 bei rund 200 % gegenüber rund 120 % in den Jahren zuvor; hierin kommt auch der Rückgang der Exporte im Jahr 1998 zum Ausdruck. Dieser Wert liegt an der unteren Grenze des kritischen Bereichs (200 bis 250 %), [107] von dem an nach den Kriterien des IWF die Tragbarkeit des Schuldenstandes gefährdet ist, jedoch über dem Durchschnittswert für Entwicklungsländer generell. Ebenso stieg das Verhältnis zwischen tatsächlich geleistetem Schuldendienst und Exporten von 6,5 auf 8,8 %, blieb aber deutlich unter dem Durchschnitt aller Entwicklungsländer (17,6 %). Das Verhältnis zwischen Währungsreserven und Importen hatte sich zwar im Jahr 1998 zunächst verschlechtert, stieg jedoch 1999 vorläufigen Zahlen zufolge wieder auf 2,8 Monate (Durchschnittswert für Entwicklungsländer 4,8 Monate für 1998). Dabei waren aber die Währungsreserven außerordentlich gering. Das Verhältnis zwischen Währungsreserven und Schulden fiel von 14 auf 6,6 %, gegenüber einem durchschnittlichen Wert von gut 28 % für Entwicklungsländer.

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