- Karl Marx über Verfassungen & Legalität - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 09:09
- MARX=MURKS - Der Husky, 12.12.2002, 10:54
- Re: MURKS von Wal Buchenberg - und ein einfaches Heilmittel dagegen! - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 11:19
- Re: MURKS von Wal Buchenberg - und ein einfaches Heilmittel dagegen! - manolo, 12.12.2002, 11:45
- Re: MURKS von Wal Buchenberg - und ein einfaches Heilmittel dagegen! - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 11:19
- Re: Karl Marx über Verfassungen & Legalität - Tempranillo, 12.12.2002, 11:20
- Re: Karl Marx über Verfassungen & Legalität /Ich habe auch noch eine Frage - Diogenes, 12.12.2002, 14:11
- @Diogenes: Du willst keine Frage stellen, sondern deine Weisheit posten. Tu es! - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 15:17
- Ich sehe, du hast auch keine Antwort - Diogenes, 12.12.2002, 16:54
- @Diogenes: Du willst keine Frage stellen, sondern deine Weisheit posten. Tu es! - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 15:17
- Re: Staatseigentum ist keine Lösung für irgendwas - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 15:14
- Re: Staatseigentum ist keine Lösung - deswegen nennen sie es Volks-ET (owT) - Baldur der Ketzer, 12.12.2002, 16:02
- Re: Ebend ich sehe das meiner Mietwohnung und bei meiner alten ETW, wo auch ein - LenzHannover, 12.12.2002, 17:36
- Re: Staatseigentum ist keine Lösung - deswegen nennen sie es Volks-ET (owT) - Baldur der Ketzer, 12.12.2002, 16:02
- Re: Deine Zusatzfrage - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 15:43
- Re: Karl Marx über Verfassungen & Legalität /Ich habe auch noch eine Frage - Diogenes, 12.12.2002, 14:11
- Re: Karl Marx und die Macht - wie steht's nun damit, lieber Wal? - dottore, 12.12.2002, 17:52
- Re: Karl Marx und die Macht - wie steht's nun damit, lieber Wal? - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 19:08
- Re: Bitte erklären ich kapiers nicht (evtl auch nereus) - Euklid, 12.12.2002, 19:30
- Re: Karl Marx und die Macht - wie steht's nun damit, lieber Wal? - Wal Buchenberg, 12.12.2002, 19:08
- MARX=MURKS - Der Husky, 12.12.2002, 10:54
Re: Karl Marx und die Macht - wie steht's nun damit, lieber Wal?
-->Dass die Kapitalisten ganz schlimm sind, steht wohl auĂźer Frage.
Demnach mĂĽssen sie irgendwie beseitigt werden.
Dies hat in Form einer Revolution zu geschehen. Denn freiwillig werden die Kapitalisten kaum ihre Fabriken an die Arbeiter ĂĽberschreiben.
Nun kommen wir zur Gewalt- und Machtfrage, wie hier:
>„Der Arbeiter muss eines Tages die politische Gewalt ergreifen um die neue Organisation der Arbeit aufzubauen; er muss die alte Politik, die die alten Institutionen aufrechterhält, umstürzen...
Das Ziel ist offenbar die Machtergreifung - oder?
>Wenn das wahr ist, müssen wir auch anerkennen, dass in den meisten Ländern des Kontinents der Hebel unserer Revolutionen die Gewalt sein muss; die Gewalt ist es, an die man eines Tages appellieren muss, um die Herrschaft der Arbeit zu errichten.“ K. Marx, Haager Kongress 1872, MEW 18, 160.
>3.1.1. Im England von 1870 stand das Parlament ĂĽber aller Staatsmacht.
>„In England zum Beispiel steht der Arbeiterklasse der Weg offen, wie sie ihre politische Macht entwickeln will. Ein Aufstand wäre dort eine Dummheit, wo man durch friedliche Agitation rascher und sicherer den Zweck erreicht.“ K. Marx, Interview vom 3. Juli 1871, MEW 17, 641.
Der Zweck ist nach wie vor die Machtergreifung - oder?
>3.1.2 Frankreich 1870, nach der blutigen Niederschlagung der Pariser Kommune
>„In Frankreich scheint die Vielzahl der Unterdrückungsgesetze und der tödliche Antagonismus zwischen den Klassen eine gewaltsame Lösung der sozialen Auseinandersetzungen notwendig zu machen.“ K. Marx, Interview vom 3. Juli 1871, MEW 17, 641.
>Später zählte F. Engels jedoch Frankreich wieder zu den demokratisch verfassten Ländern, in den ein friedlicher Übergang möglich sei: „in demokratischen Republiken wie Frankreich und Amerika...“ F. Engels, Kritik des SPD-Programms von 1891, MEW 22, 234.
Das wäre aber ebenfalls die Machtergreifung, wenn auch nicht mit Hilfe bewaffneter Gewalt, sondern mit Hilfe von demokratischen Prozessen, wie Wahlen - oder?
>
>3.1.3 Russland - ein Ausnahmefall, kein Modellfall
> „Das, was ich über die Lage in Russland weiß oder zu wissen glaube, veranlasst mich anzunehmen, dass man sich dort seinem 1789 - dem Ausbruch der Französischen Revolution - nähert. Die Revolution muss zu gegebener Zeit ausbrechen; sie kann jeden Tag ausbrechen. Unter diesen Umständen ist das Land wie eine geladene Mine, an die man nur noch die Lunte zu legen braucht.... Dies ist einer der Ausnahmefälle, in denen es einer Handvoll Leute möglich ist, eine Revolution zu machen, d.h. durch einen kleinen Anstoß ein ganzes System zu stürzen, dessen Gleichgewicht mehr als labil ist..., und durch einen an sich unbedeutenden Akt Explosivkräfte freizusetzen, die dann nicht mehr zu zähmen sind. Nun, wenn jemals der Blanquismus - die Phantasie, eine ganze Gesellschaft durch die Aktion einer kleinen Verschwörergruppe umzuwälzen - eine gewisse Daseinsberechtigung gehabt hat, dann sicherlich in Petersburg.“ F. Engels an V.I. Sassulitsch, 23.5.1885, MEW 36, 304.
Höchst weitsichtig, aber auch in diesem Fall ging es nicht ohne Gewaltanwendung, um die Machtergreifung zu erreichen - oder?
>„Man kann sich vorstellen, die alte Gesellschaft könne friedlich in die neue hineinwachsen in Ländern, wo die Volksvertretung alle Macht in sich konzentriert, wo man verfassungsmäßig tun kann, was man will, sobald man die Majorität des Volkes hinter sich hat...
>„Wir müssen den Regierungen erklären: Wir wissen, dass ihr die bewaffnete Macht seid, die gegen die Proletarier gerichtet ist; wir werden auf friedlichem Wege gegen euch vorgehen, wo uns das möglich sein wird, und mit den Waffen, wenn es notwendig werden sollte.“[/b] K. Marx, Sitzungsprotokoll der IAA, 21.9. 1871, MEW 17, 652
>
>„Wie oft haben die Bourgeois uns nicht zugemutet, wir sollten unter allen Umständen auf den Gebrauch revolutionärer Mittel verzichten und innerhalb der gesetzlichen Grenzen bleiben... Leider sind wir nicht in der Lage, den Herren Bourgeois diesen Gefallen zu tun. Was aber nicht verhindert, dass in diesem Augenblick nicht wir diejenigen sind, die ‚die Gesetzlichkeit kaputtmacht’.... Viel näher liegt die Frage, ob es nicht gerade die Bourgeois und ihre Regierung sind, die Gesetz und Recht verletzen werden, um uns durch die Gewalt zu zermalmen? Wir werden das abwarten. Inzwischen: ’Schießen Sie gefälligst zuerst, meine Herren’ Bourgeois! Kein Zweifel, sie werden zuerst schießen.“ F. Engels, Sozialismus in Deutschland, MEW 22, 251.
Und so weiter. Es geht also kaum unblutig ab. Nun ist die Frage: Angenommen, die Arbeitklasse gewinnt die ganze Macht - wie ĂĽbt sie diese dann aus?
Dadurch, dass die Macht von den Kapitalisten, Regierungen usw. genommen und an die Arbeiterklasse transponiert wird, verschwindet die Macht selbst doch nicht.
Und genau da komme ich nicht weiter.
>
>„Sobald unsere Partei im Besitz der Staatsmacht ist, hat sie die Großgrundbesitzer einfach zu enteignen, ganz wie die industriellen Fabrikanten. Ob diese Enteignung mit oder ohne Entschädigung erfolgt, wird großenteils nicht von uns abhängen, sondern von den Umständen, unter denen wir in den Besitz der Macht kommen...
Wie ist relativ egal. Was passiert mit der Macht, nachdem sie im Besitz der Arbeiterklasse ist?
Noch was: Wenn die Kapitalisten verschwunden sind, weil das, was sie definiert, das Kapital, endlich in den Händen der Arbeiterklasse liegt - was geschieht eigentlich mit den Kapitalisten a.D.?
Gibt's Textstellen?

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