- Polnische Gehälter und innereurop. Dissonanzen - Emerald, 13.12.2002, 07:02
Polnische Gehälter und innereurop. Dissonanzen
-->Turon schreibt ĂĽber die Streik-Bereitschaft in seinem Lande, wo Arbeiter und An-
gestellte heute noch so wenig verdienen, dass sie auch nur das Allerwichtigste
sich leisten können. Diese Menschen sehen im EU-Beitritt, vermutlich mit Recht,
keine Heils-Botschaft. Während Akademiker sich im"goldenen" Westen bereits die
Segnungen der Hochpreis-Entlöhnung angedeihen lassen, werden die
ZurĂĽckgebliebenen auf die Barrikaden steigen und ein Njet zur EU ist auf ihren
Fahnen zu lesen!
Preisgefälle kennen wir aber zuhauf auch in Inner-Europa. Eine gute Sekretärin
verdient heute in Nord-Italien (Lombardei) angeblich zwischen € 900.00 und
1100.00. Dieselbe Arbeit wird in der Schweiz mit € 3000.00 bis € 3300.00 ent-
löhnt (mal 13). Nur werden wir nicht darum herumkommen, auch hier bald einmal
Nivellierungen vorzunehmen, weil solche Diskrepanzen gerade mit dem Schengen-
Abkommen immer mehr verschwinden werden. In Mailand, so sagt mir ein Kenner
der Szene, wĂĽrden Restaurants, Boutiquen und die ganze Konsum-Industrie maximal
leiden unter den gegebenen Tieflohn-Verhältnisse.
Dass dieses Beispiel, gepaart mit der gegenwärtigen Wirtschafts-Krise, überall
anwendbar ist muss nicht beigefĂĽgt werden. Und die armen Polen rechnen auch
jetzt und heute mit der Teuerung welche sie erreichen wird, wenn sie einmal in
der EU angekommen sind. Die BrĂĽsseler Spitzen haben die Rechnung b.a.w. ohne
den Wirt gemacht.
Emerald.

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