- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 13.12.2002, 13:17
Meldungen am Morgen
--> ~ Der EZB-Monatsbericht für Dezember bot keine Überraschungen. Die von der EZB veröffentlichten
Projektionen für Wirtschaftswachstum und Inflation im Euroraum entsprachen den Erwartungen. Die folgende
Tabelle zeigt die von der EZB bekannt gegebenen Bänder.
EZB Projektionen in %:
<pre>
BIP Inflation
2003: 1,1-2,1 1,3-2,3
2004: 1,9-2,9 1,0-2,2
</pre>
Die EZB stellt im Monatsbericht fest, dass kurzfristig das Wachstum weiter schwach bleiben könnte, die
Konjunktur sich aber im Verlauf des nächsten Jahres wieder beleben sollte. Gleichzeitig rechnet sie damit,
dass die Inflation im nächsten Jahr wieder unter die Marke von 2% fallen wird. Das z.Z. hohe Geldmengenwachstum
dürfte aufgrund der schwachen Binnennachfrage nicht inflationstreibend wirken.
~ In Frankreich sank die Industrieproduktion im Oktober um
0,4% gg. Vm. Aufgrund der schlechten Produktionszahlen
aus Frankreich, aber auch aus Deutschland (Rückgang der Industrieproduktion von 2,1% gg.
Vm), dürfte die Industrieproduktion auch im Euroraum um 1,0% gg. Vm. gefallen sein. Diese Zahlen werden
nächste Woche veröffentlicht. Eine durchgreifende Besserung ist z.Z. noch nicht in Sicht. Zwar hat sich der
EU-12 Einkaufsmanagerindikator für das verarbeitende Gewerbe zuletzt zweimal in Folge verbessert. Er
liegt aber immer noch unter 50 Indexpunkten, was weiterhin auf eine leichte wirtschaftliche Kontraktion
schließen lässt.
~ Nach Worten des französischen Notenbankchefs Trichet ist die Inflation in Euroland
unter Kontrolle. Dies sei auch der Grund, warum sich die EZB in der
vergangenen Woche für eine Zinssenkung entschieden hat. Eine Stellungnahme
über das gegen ihn laufende Ermittlungsverfahren lehnte er ab.
~ Mit -0,2% gg. Vq. fiel das norwegische BIP-Wachstum in Q3 schwach aus.
Insgesamt war beim norwegischen BIP in den letzten Quartalen eine starke Berg-und-Talfahrt zu beobachten,
verursacht durch die volatile Entwicklung in den Ã-l- und Schiffbausektoren. Auch der Rückgang
in Q3 war auf eine Schwäche in diesen Bereichen zurück zu führen. Das BIP ohne diese beiden Sektoren
(sog. ‚Mainland‘ Norwegen) stieg in Q3 um 0,8% gg. Vq.
~ Erwartungsgemäß fiel die schwedische Kerninflationsrate (UND1X) im November um 0,3% gg. Vm. Die
Jahresrate sank von 2,4% auf 2,1%. Der Preisrückgang war neben niedrigeren Lebensmittelpreisen vor allem
auf einen Rückgang der Energiepreise zurück zu führen (der Ã-lpreis sank im November um gut USD 5
pro Barrel).
~ Die Mitgliedschaft der Türkei in der europäischen Union wird im Jahr 2004 erneut zur Debatte stehen. Damit hat sich
die Türkei mit ihrem gewünschten Zeitplan nicht durchsetzen können.
~ Laut der FT wurde Polen gewarnt, nicht übermäßige finanzielle Forderungen zu stellen, da sich ansonsten die
Aufnahme in die EU auf das Jahr 2007 verzögern könnte.
~ Dem Tankan-Bericht der japanischen Notenbank zur Folge hat der Dezember
Wert des Diffusionsindex der Großunternehmen im verarbeitenden Gewerbe
leicht auf minus neun Punkte (September -14) zulegen können. Darüber hinaus
heißt es weiter, dass die schwachen Aktienmärkte und die schwankende
Nachfrage im Ausland die Stimmung in den Unternehmen drückt.
~ Der IWF sieht in seinem am Donnerstag vorgelegten vierteljährlichen Bericht
über die Stabilität der internationalen Finanzmärkte weitere Abwärtsrisiken für
die Weltkonjunktur. Zwar habe die weltweite Erholung begonnen, doch hätten
die Sorgen hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit und Dauerhaftigkeit zugenommen.
Laut dem Bericht bestünde die Gefahr, dass weitere deutliche Verluste an
den Märkten die Wachstumsperspektiven, den Staatshaushalt der USA und die
Bilanzen europäischer Finanzunternehmen untergraben könnten.
~ Möglicherweise setzt Argentinien eine bereits verspätete Schuldenrückzahlung
an die Weltbank aus. So verwies Kabinettschef Atanasof darauf, dass die Regierung
eher einen Zahlungsverzug in Kauf nehme, als die ohnehin schwindenden
Devisenreserven zu Schuldenzahlung einzusetzen. Damit riskiert Argentinien,
dass die Weltbank als eine der wenigen verbliebenen Geldquellen
bereits zugesagte Kredittranchen auf Eis legt.
~ Die Streiks in Venezuela gegen Präsident Chavez setzen sich fort. Der Ã-lexport dieses für den Ã-lmarkt wichtigen
Landes bleibt damit gestört.

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