- Milchmädchenrechnung - R.Deutsch, 16.12.2002, 10:30
- Re: Zinsssteuer = Steuer auf Steuer - dottore, 16.12.2002, 13:43
Re: Zinsssteuer = Steuer auf Steuer
-->Hi,
womit würden eines Tages die Staatsschulden getilgt? Mit Steuerzahlungen natürlich. Weil diese derzeit nicht eingehen, werden Schulden gemacht. Die Zinsen auf de Schulden erscheinen ebenfalls als Schulden.
In Höhe der Zinsen sind die Bürger demnach Steuern schuldig.
Auf die Zahlung der Zinsen, die nichts anderes sind als noch nicht gezahlte Steuern, wird jetzt eine Abgeltungssteuer erhoben.
Demnach haben wir den erfreulichen Tatbestand, dass es dem Staat gelungen ist, sogar die Steuerzahlung selbst zu besteuern.
>Durch die Zinsabgeltungssteuer sollten bestenfalls 300 Milliarden Euro „Fluchtkapital“ heimkehren. Was kehrt denn da heim?
Gar nichts kehrt heim. Die Leute sind doch nicht blöd und holen sich die ESt.-Fahnder ins Haus (woher hatten Sie eigentlich das Geld ursprünglich?).
>Nehmen wir mal an, es war alles in deutschen Staatsanleihen angelegt, auf die der Staat Jahr für Jahr 5%, also 15 Milliarden Zinsen zahlt. Ergebnis: 300 Milliarden Forderungen des Deutschen Staates an sich selbst sind endlich heimgekehrt.
Es sind Forderungen der Bürger an den Staat. Und da dieser über die Steuersysteme (und sonst durch gar nichts) Forderungen an die Bürger stellen kann, kehren Forderungen der Bürger an sich selbst"heim". Dazu müssen sie gar nicht heimkehren, denn wo sich die Titel befinden, ist völlig wurscht.
Der Staat könnte doch der Einfachheit halber gleich Teil-Staatsbankrott erklären und statt 100 % Zinsen nur 75 % davon auszahlen. Das würde den Banken das Inkasso ersparen.
>Was ändert sich dadurch? Kommt da etwas ins Land? Ist das Vermögen? Oder kommt da ein leeres Versprechen in die Heimat zurück?
>Von den 15 Milliarden Zinszahlungen bekommt der Staat 3,75 Milliarden (25%) als Steuer zurück. Wäre es nicht einfacher, der Staat stellt die Zinszahlung auf seine Staatsanleihe ganz ein und nur wer nachweist, dass der Zettel in einem Inlandstresor liegt bekommt eine kleine Heimatprämie.
Auch eine Variante. Sehr schön: Zinsen kriegt überhaupt nur, wer seine Titel in Bad Homburg aufbewahrt. Sind eh nur Wertrechtsanleihen und brauchen keinen Platz, außer Speicherkapazität eines mittleren mainframe.
>Noch einfacher wäre natürlich, der Staat erklärt seine Anleihen für ungültig. Dann kann man sich die Vermögenssteuer sparen und Herr Gabriel kann mit den eingezogenen Anleihen anfangen Fabriken zu bauen.
Noch besser: Die Anleihen bleiben gültig und werden Herrn Gabriel geschenkt. Dies unter der Voraussetzung, dass er die Zinsen, die er als Landesregierung dann selbst kassieren darf, ausschließlich aus niedersächsischem Steueraufkommen gezahlt werden.
Gruß!

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