- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 17.12.2002, 11:44
Meldungen am Morgen
--> ~ Die Industrieproduktion in Italien fiel im Oktober stärker als erwartet. Bereinigt um saisonale Effekte und
die Anzahl der Arbeitstage ist die Produktion um 0,9% gg. Vm. gefallen (der September-Wert wurde auf
-0,6% revidiert). Der Rückgang war hauptsächlich durch den Streik von Mitte Oktober bedingt. Die Jahresveränderungsrate
fiel von -1,5% auf -2,2% im Oktober. Der stärkste Rückgang der Produktion war hier im
Bereich Textilen/Kleidung zu beobachten.
~ Die Europäische Zentralbank sollte nach Worten von Bundesbankpräsident Ernst Welteke trotz vorhandenen
Spielraums eine erneute Zinssenkungsdebatte in der Euro-Zone vermeiden. Er sagte auch es gebe
"keine Diskussion" in der EZB über weitere Zinssenkungen.
~ Buba Präsident Welteke sprach von einem 0 bis 0,5 % Wachstum in Deutschland in diesem Jahr. Das Verbraucher-
und Investorenvertrauen könne nur als schlecht bezeichnet werden.
~ EZB-Vizepräsident Papademos weist die öffentliche Kritik am Stabilitätsziel der
EZB zurück. Ein weniger ambitioniertes Inflationsziel hätte keine bedeutende
positive Wirkung für das Wachstum. Dauerhaftes Wachstum werde nur durch
strukturelle Reformen erreicht.
~ EZB-Ratsmitglied Padoa-Schioppa warnt die zehn EU-Beitrittskandidaten vor
einer übereilten Einführung des Euro. Man solle sich lieber genügend Zeit lassen,
um die Wirtschaft der Eurozone anzupassen.
~ Bundeskanzler Schröder sprach sich nach einer SPD Präsidumssitzung für die Einführung einer Abgeltungssteuer
auf Zinserträge von 25 Prozent aus. Zudem könnte illegal im Ausland angelegtes Kapital bis
Ende des kommenden Jahres bei einem Steuersatz von 25 Prozent nach Deutschland zurück transferiert
werde. Bis zum 30. Juni 2004 gelte dann ein Steuersatz von 35 Prozent. Nach Worten von Bundesfinanzminister
Hans Eichel ist weiterhin eine Selbstanzeige notwendig, um einer Strafverfolgung zu entgehen.
Schröder sagte auch, die Bundesregierung halte eine Abschaffung des Bankgeheimnisses und die Einführung
von Kontrollmitteilungen für notwendig.
~ Die ungarische Nationalbank (NBH) hat gestern erneut unerwartet ihre Leitzinsen gesenkt. Der 2-Wochen
Einlagen-Satz wurde um 50 Bp. gesenkt und beträgt nun 8,5%. Noch in der letzten Woche warnte der NBHPräsident
Jarai die Regierung vor möglicher Überschreitung des Inflationszieles (4,5% im Dezember 2003)
aufgrund der schnellen Lohnerhöhungen und steigenden Staatsausgaben. Gestern betonte er aber, dass
die Zinssenkung parallel zum jüngsten Zinsschritt von der EZB gesehen muss.
~ Der New-York-Fed Geschäftsklima Index stieg im Dezember auf 10,6 Punkte nach 9,7 im November. Ein
Stand von höher als null bedeutet, dass die Mehrheit der Befragten eine Verbesserung der Geschäftstätigkeit
erwartet. Bemerkenswert war der starke Anstieg der Komponente Neuaufträge von 9,8 auf 21,9 Punkte,
dem höchsten Niveau in diesem Jahr. Der NY-Fed-Index weist eine hohe Korrelation mit dem am Donnerstag
zur Veröffentlichung anstehenden Philly-Fed-Index auf.
~ Verteidigungsminister Powell spricht erstmals öffentlich von einem Irak-Problem bezüglich der UN-Waffeninspektion.
Er sagte, Präsident Bush und andere Stattspräsidenten hoffen auf eine friedliche Lösung, sind aber durchaus bereit,
andere Mittel und Wege einzusetzten. Die „internationale Gemeinschaft“ habe die Verpflichtung zu agieren, was auch
militärische Aktionen einschließe.
~ Die japanische Notenbank hat auf ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen unverändert
belassen. Um eine ausreichende Liquiditätsversorgung zu gewährleisten,
will sie ab 9. Januar eine breitere Auswahl von Asset Backed Securities in
Offenmarktgeschäften akzeptieren. Es gebe aber noch keinen Anlass, auch
Commercial Papers mit geringerem Rating oder Unternehmensanleihen zu akzeptieren.
Die Geldpolitiker betonen, dass sie in Krisensituationen - ungeachtet
der 15-20 Bio JPY Grenze - Liquidität zur Verfügung stellen werden.
~ Takenaka schlägt vor, den nächsten BoJ Governeur aus dem privaten Sektor zu besetzten, schließt sich als
Person jedoch aus. Die BoJ müsse ihr eigenes Szenario gegen die Inflation entwickeln. Dabei könnten
Unternehmensschuldverschreibungen helfen.
~ Der jap. Frühindikator fiel erstmals seit Dezember 2001 unter die wichtige Marke von 50 auf 40, was darauf schließen
läßt, dass sich die okonomische Aktivitäten in den nächsten drei Monaten verschärfen dürften.
~ MoF Shiokawa spricht von Interventionen im Devisenmarkt vor dem Hintergrund der aktuellen USD/JPY-Schwäche.
Aktionskorridor der MoF/BoJ dürfte der Bereich zwischen 121.00 -120.50 sein.

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