- Buchbesprechung: A. Kostolany: Die Kunst über Geld nachzudenken mvT. - BossCube, 03.10.2000, 16:33
- Re: Buchbesprechung: A. Kostolany: / Danke, Jan! Toller Service! (owT) - JüKü, 03.10.2000, 18:00
- Re: Buchbesprechung: A. Kostolany: Die Kunst über Geld nachzudenken mvT. - snob, 03.10.2000, 19:12
- Re: Prechter - JüKü, 03.10.2000, 19:21
- Re: Prechter - snob, 03.10.2000, 20:18
- Re: Prechter - JüKü, 03.10.2000, 21:04
- Re: Prechter - snob, 03.10.2000, 21:43
- Re: Prechter - JüKü, 03.10.2000, 21:04
- Re: Prechter - snob, 03.10.2000, 20:18
- Re: Prechter - JüKü, 03.10.2000, 19:21
- Re: Die Kunst, das älteste Buch über die Börse zu ersteigern... - dottore, 03.10.2000, 20:07
- www.delavega.de - Hardy, 04.10.2000, 17:49
- Re: www.delavega.de - dottore, 04.10.2000, 17:54
- Symposion,"orthodox" oder modern? - Uwe, 05.10.2000, 00:08
- Re: Symposion,"orthodox" oder modern? - JüKü, 05.10.2000, 00:12
- Wann? - Hardy, 05.10.2000, 09:04
- Re: Symposion,"orthodox" oder modern? - JüKü, 05.10.2000, 00:12
- www.delavega.de - Hardy, 04.10.2000, 17:49
- Das Ei des Kostolany! - Desaster, 04.10.2000, 16:01
Re: Die Kunst, das älteste Buch über die Börse zu ersteigern...
>Auf meiner Notenskala eine 3,0.
Sag' das nicht, Jan. Das Geheimnis aller sog. Erfolgsautoren besteht darin, immer einen neuen Quirl in alter Pampe kreisen zu lassen und gelegentlich ein neues Gewürz hinein zu tun. Ich weiß, wo von ich schreibe.
Zu Kosto noch ein Nachtrag (weil er mich betrifft, und das nicht bloß in der Funktion, dass ich ihm die ganzen Bücher eingeredet habe). Den bringe ich, nicht um Kosto bei Wahrheitswidrigkeiten zu erwischen oder gar, um mich ins rechte, grellere Licht zu stellen, sondern, weils ne nette Story ist (beim Vorabdruck von mir auch schon in etwa in WamS geschrieben):
Es gibt ein Buch, auf das jeder Börsianer scharf ist: José de la Vega (1650-92), Confusion de Confusiones (Verwirkung der Verwirrungen), Amsterdam 1688. Dieses Buch erklärt zum ersten Mal (in der klassisch-spanischen Trialogform - Aktionär, Philosoph, Kaufmann) die Börse und ist nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich von allergrößtem Reiz ("Börsengewinne sind wie Koboldschätze... mal Diamanten, mal Tau, mal Tränen..." usw.)
Bei einem Besuch in Madrid lernte ich einen dortigen Börsenmakler (und Stierkampf-Arenen-Aktien-Sammler - extrem teure Titel!) kennen, der über de la Vega eine Monographie geschrieben hatte (incl. Abb. der Grabplatte usw.). Leider gab es das Buch nirgends - es schien fast so etwas wie ein Ghoast-Book zu sein. Schließlich lichtete sich der Nebel und Exx. wurden nachgewiesen in Harvard (Kress Library - für jeden der mal dorthin kommt ein MUST!), in London (BM), in Paris (BN), in Belgien (BN) und in Spanien (BN). Zwei in Deutschland existiert haben sollende Exx. sind wg. Krieg verschollen.
Der langjährige Leiter der vowi Abteilung der DeuBa fand ein solches Ex. in einem Wiener Privatarchiv (Ã-sterreich herrschte im 17. Jh. in den Niederlanden) und bot es mir zum Tausch gg. die nicht minder seltenen Gründer-Statuten der National Bank of Scotia an. Ich willigte ein und besaß das Börsianer-Rarissimum. Nun haben Unikate (Bücher, die auf dem Markt nie vorkommen) keinen"Preis". Also gab ich das Buch an Sotheby's (hochkriminelle Vereinigung wie wir inzwischen wissen) zur Auktion. Die sagten 300 - 400 Pfund und erhöhten die Schätzung auf meine Intervention hin auf 400 - 600 Pfund. Ich machte daraufhin alle auf die Rarität aufmerksam, den Spanier und Kosto inklusive.
Kosto soll ein Gebot bis 5000 Pfund abgegeben haben, der Spanier hatte noch nicht so viel Geld (es war 1987). Ich schickte einen Freund nach London, um das Buch zu ersteigern (das mir sowieso gehörte, aber für das ich Mal ein Preisschildchen sehen wollte). Und es kam wie es kommen musste. Ich ersteigerte gegen Kosto und viele andere (Letztbieter war der Antiquar Quaritch) meinen de la Vega für 18.000 Pfund (womit sich Sotheby's erwartungsgemäß lächerlich gemacht hatte und der arme Kosto hinten runter gefallen war). Kosto meint in seinem Buch, es habe ein Japaner ersteigert, aber der Japaner war - ich.
"Habent sua fata libelli" - es haben die Bücher so ihre Schicksale, sagt der Lateiner.
Und das ist die Wahrheit. Denn das Buch liegt, während ich das schreibe, hier vor mir. Das einzige Ex. in Privatbesitz.
Und wenn wir demnächst unser erstes Elliott-Wave-Symposion machen (meine Idee vom Wochenende, hier kurz reingebracht), wird es eine begleitende Ausstellung dazu geben und dann wollen wir doch Mal sehen, was wir nicht nur aktuell, sondern auch historisch drauf haben. So schnell reicht diesem Board keiner das Wasser!
Lieben Gruß und Danke!
d.
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