- Warum bin ich nicht Volkswirtler bei Goldman Sachs. Ich brach doch nur hier im - Luigi, 23.12.2002, 13:41
Warum bin ich nicht Volkswirtler bei Goldman Sachs. Ich brach doch nur hier im
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Aus der FTD vom 23.12.2002
Goldman Sachs erwartet Euro-Anstieg bis auf 1,12 Dollar
Von Wolfram Trost, Frankfurt
Der US-Wirtschaft droht der Rückfall in die Rezession. Voraussetzung sei, dass die noch immer existierenden Ungleichgewichte bei Sparquote und Leistungsbilanzdefizit fortbestünden, sagte Jan Hatzius, US-Volkswirt bei Goldman Sachs, der FTD.
Er beziffert die Rezessionswahrscheinlichkeit für 2003 auf rund 30 Prozent. Der Euro werde in diesem Umfeld bis Ende 2003 auf 1,12 $ steigen."In unserem Basisszenario wird die US-Wirtschaft im nächsten Jahr nur noch um 2 Prozent wachsen, nach 2,5 Prozent in diesem Jahr", sagte Hatzius. Goldman Sachs liegt mit seiner Wachstumsprognose am unteren Ende der Analystenschätzungen.
Grund für die vorsichtige Einschätzung seien die hohen Ungleichgewichte in einigen Bereichen der Wirtschaft. So bewege sich die Sparquote mit 4 Prozent weit unter dem langfristigen Durchschnitt von 6 bis 8 Prozent.
Zwei Gründe seien dafür verantwortlich, dass bislang keine Anpassung der Sparquote nach dem Ende des Bullenmarkts erfolgt ist: der robuste Immobilienmarkt und das extrem niedrige Zinsniveau."Diese Kombination hat es den Amerikanern in den vergangenen Jahren erlaubt, nicht nur Zinszahlungen einzusparen, sondern wegen der gestiegenen Immobilienwerte auch ihre Kredite aufzustocken", sagte Hatzius.
Potenzial ausgeschöpft
Dieser Prozess könne sich aber nicht beliebig fortsetzen. Die US-Notenbank Fed habe ihr Zinssenkungspotenzial nahezu ausgeschöpft."Wir erwarten nur noch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent", sagte Hatzius.
Am Immobilienmarkt drohe darüber hinaus ein Einbruch der Preise. Der Volkswirt erwartet, dass der jährliche Preisanstieg von aktuell rund 6 Prozent bis Ende 2003 nahezu zum Erliegen kommt. Die Sparquote dürfte dann wieder auf 6 bis 8 Prozent steigen.
Von diesen Entwicklungen und vom hohen Leistungsbilanzdefizit der USA werde der Euro klar profitieren. Entweder gelinge es, das Defizit durch ausländisches Kapital zu decken, oder der Dollar müsse abwerten. Letzteres hält Hatzius angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten für wahrscheinlicher."Wir prognostizieren einen Anstieg des Euro auf 1,12 $ bis Ende 2003", sagte Hatzius.
Krieg als Problem
Sollte dieses Szenario nicht eintreten, könne es aber durchaus noch schlimmer für den Dollar kommen."Unser Basisszenario unterstellt entweder keinen oder nur einen kurzen Krieg gegen Irak", sagte Hatzius. Sollte der Konflikt jedoch zu einer langwierigen Angelegenheit werden oder von Terroranschlägen begleitet werden, hätte das negative Auswirkungen auf die US-Wirtschaft und damit auf den Dollar.
© 2002 Financial Times Deutschland
<ul> ~ FTD Goldman Sachs</ul>

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