- NATO würde mitziehen, jetzt bin ich aber richtig überrascht ;-) - stocksorcerer, 26.12.2002, 12:52
NATO würde mitziehen, jetzt bin ich aber richtig überrascht ;-)
-->Hallo zusammen,
Robertson hat moralisch höchstens einen an der Waffel. Es ist für mich kein Wunder, dass das andere amerikanische Ziehkind (neben der UNO) brav auf das hört, was aus Washington kommt. Ich weiß nicht, was an der Teilnahme an diesem Krieg auf amerikanischer Seite moralisch sein soll. Ganz sicher nicht. Deshalb hat Robertson diesen Gedanken vermutlich auch nicht weiter begründet. Wie sollte man das auch tun? Ich frage ständig nach dem"warum", wenn ich die Verlautbarungen von Robertson lese. Das beantwortet er nicht und flüchtet sich stattdessen zur Tarnung in,"wenn...dann".
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Die Nato-Staaten stünden voll hinter der Uno-Resolution zur Abrüstung des irakischen Regimes, sagte Robertson. Wenn dieser Prozess jedoch scheitern
sollte.....
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Und wenn die Abrüstung von Massenvernichtungswaffen bereits erledigt ist? Wer soll bestimmen, wann ein bestimmter Prozeß scheitert? Wie nicht anders zu erwarten, kommt aus den Reihen der NATO auch bloß Heuchelei. Welches mit den Sachverhalten eingehend vertraute Organ zäumt das Pferd noch aufgrund dieser Begründungen auf? Für mich ist der Fall ganz klar. Die NATO-Verträge fußen auf dem Umstand, dass ein Mitgliedsland angegriffen wird. Und diesen Fall sehe ich nicht. Für mich ist ein Präventivschlag eine Aggression. Fertig. Solange Saddam Husein nicht zündelt, indem er ein NATO-Mitgliedsland angreift, solange ist für mich ein Verteidigungsfall nicht gegeben. Und der Verteidigungs- oder Bündnisfall ist nur bei einem Angriff auf die folgenden Mitgliedsstaaten gegeben:
Belgien, Kanada, Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Türkei, UK, USA.
* Man sieht: Israel ist kein Mitglied. Das nur für den unwahrscheinlichen Fall und daher nur mal am Rande erwähnt.
Abgesehen davon, dass auch dann noch nicht zwangsläufig sichergestellt ist, dass die Mitgliedsländer selbst in den Krieg ziehen müßten, weil die Parlamente dann noch immer entscheiden können, in welchem Rahmen sie sich beteiligen.
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SPIEGEL ONLINE - 26. Dezember 2002, 12:14
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228475,00.html
Nato
Robertson sieht moralische Verpflichtung zum Irak-Krieg
Im Falle eines Irak-Feldzuges sei es die"moralische Verpflichtung" der Nato, an der Seite der Amerikaner in den Krieg zu ziehen. Diese Ansicht hat jetzt Nato-Generalsekretär George Robertson vertreten. Saddam Hussein rief sein Volk indes in einer zweiten Weihnachtsansprache zum Kampf gegen die"amerikanische Aggression" auf.
London - In einem BBC-Interview schloss Robertson heute die Möglichkeit eines militärischen Alleingangs der USA jedoch aus. Die US-Streitkräfte könnten einen möglichen Krieg gegen den Irak allein nicht führen, sondern seien auf Stützpunkte ihrer Alliierten im Nahen Osten angewiesen.
Die Nato-Staaten stünden voll hinter der Uno-Resolution zur Abrüstung des irakischen Regimes, sagte Robertson. Wenn dieser Prozess jedoch scheitern sollte, stehe die Nato eindeutig in der"moralischen Verpflichtung, alle Hilfsanforderungen der USA zu erfüllen".
Die USA haben ihren Partnern laut Robertson"eine Reihe von Optionen" vorgeschlagen, wie die Nato bei einer Militäraktion helfen könnte. Darüber würden jetzt Überlegungen angestellt. Entscheidungen seien noch nicht gefallen.
Nach Ansicht von Robertson könnten die USA einen Krieg gegen den Irak ohne ihre Nato-Partner nicht führen."Es gibt immer wieder Äußerungen in dieser Richtung, aber Tatsache ist, dass Bush sein Land fest in die Strukturen der Nato sowie internationaler und multilateraler Institutionen eingebunden hat."
Saddam: Medien dürfen Gegner nicht zu Wort kommen lassen
Zum zweiten Mal binnen zweier Tage hat der irakische Staatschef Saddam Hussein sich am Mittwoch an sein Volk gewandt. In der am Abend im staatlichen Fernsehen verlesenen Rede forderte er die Medien auf, Gegner des Landes nicht zu Wort kommen zu lassen.
Die Meinung von Widersachern zu zitieren, sei ungeachtet des Zwecks der Ausstrahlung Sabotage, sagte Saddam Hussein. Weiter sprach er sich gegen eine Aufhebung des Verbots von Satellitenprogrammen aus, die am Mittwoch im Kabinett diskutiert wurde."Ich wünsche, dass die Moral stark ist und dass das Erbe, die Geschichte, die Gemeinschaft und die Religion erhalten bleiben - und dann Satellitensender erlauben, die auf ihren Bildschirmen Dinge senden, die die Ethik verletzen?" sagte der Präsident. Wenn die Iraker ihrem Weg ohne den Einfluss solcher Versuchungen folgten, würden sie sich angesichts der"amerikanischen Aggression" gegen den Westen auflehnen.
Bereits in seiner Weihnachtsansprache an Heiligabend hatte Saddam Hussein erklärt, sein Volk sei bereit, im Heiligen Krieg einen Märtyrertod zu sterben. Die Welt stehe vor einem neuen Jahr unter einer nie da gewesenen Unsicherheit und Anspannung, die von den"Kräften des Bösen" geschaffen worden seien, sagte Saddam Hussein. Die USA und ihre Verbündeten seien längst zum Angriff gegen Irak entschlossen, obwohl das Land uneingeschränkt mit den Waffeninspektoren der Vereinten Nationen zusammenarbeite. Das Ergebnis der Kontrollen werde ein großer Schock für die USA sein und deren Lügen aufdecken, erklärte er.
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winkääää
stocksorcerer

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