- 20 Euro für einen Kopfstand - vladtepes, 29.12.2002, 10:50
- Re: 20 Euro für einen Kopfstand - Denis, 29.12.2002, 11:35
- was ist traurig am Niedergang - mögliche Abhilfe (seriöser Vorschlag) - Baldur der Ketzer, 29.12.2002, 15:08
- Re: was ist freudig am Niedergang - Die umögliche Abhilfe (unseriöser Vorschlag) - Denis, 29.12.2002, 16:17
- Re: was ist freudig am Niedergang - werden die Konsequenzen akzeptiert? - Baldur der Ketzer, 29.12.2002, 17:21
- Re: was ist freudig am Niedergang - Die umögliche Abhilfe (unseriöser Vorschlag) - Denis, 29.12.2002, 16:17
- was ist traurig am Niedergang - mögliche Abhilfe (seriöser Vorschlag) - Baldur der Ketzer, 29.12.2002, 15:08
- Re: 20 Euro für einen Kopfstand - Denis, 29.12.2002, 11:35
was ist traurig am Niedergang - mögliche Abhilfe (seriöser Vorschlag)
-->
>>der deutsche einzelhandel geht den bach runter.
>
>Hallo!
>Was ist daran traurig, wenn weniger Mist gekauft wird, den eh keiner braucht??
>Übrigens: Bei C&A Hosen für 9 EUR!
>gruss
>Denis
Hallo, Denis,
na, wenn die Firmen, die diesen *Mist* anbieten, pleite gehen, sind auch deren Arbeitsplätze wech. Dann können wir uns schon mal auf 6 Millionen Arbeitslose einstellen, die auch offen so genannt werden.
Um eine schlechte Zeit durchzustehen, brauchts Liquidität.
Die haben aber Firmen in Deutschland nicht mehr, erstens im internationalen vergleich zu geringe Gewinnspanne, und was bleibt, wird weggesteuert.
Den Rest beleiht keine Bank mehr. Für Kirch und emtv war Kohle in Milliarden da, aber für Otto Krause und Emma Kleindienst gibts nüscht, basta.
Hier müßte man ansetzen.
dottore hat oft darauf hingewiesen, daß das Weiterdrehen des Rades von den Verschuldungsbereitschaft Einzelner abhängt.
Damit es greift, brauchts aber auch die Verschuldungsmöglichkeit.
Nun ist es so, daß ja durchaus Volksvermögen in Form von beleihbaren Sachwerten da ist, aber die Geschäftsbanken akzeptieren diese nicht mehr wegen eigenen Schieflagen und entsprechender Risikoscheue, oder Basel II spukt herum, oder die Hochnäsigkeit von Dickmaulrüsslern ist so weit abgehoben, daß man meint, man brauche nur das Fenster zu öffnen und das preiwat bänking würde die Gebratenen durchs Fenster reinfliegen lassen.
Wie Geld hart verdient werden muß, davon haben doch diese Vorstandsaasgeier keine Ahnung.
Hier müßte eine fürsorglich-weitblickende Regierung ansetzen und über eine eigene Wirtschafts- und Förderungsbank diese Kredite anbieten.
KWF und so sind nach bisherigem Aufbau völlig ungeeignet, weil die Auszahlung samt Bonitätsprüfung über die Geschäftsbanken läuft, da kann man gleich dorthin gehen.
Ich denke, es ist entgegen der landläufigen Meinung überhaupt kein Problem der Zinssatzhöhe, sondern es ist das Problem, überhaupt einen Kredit zu bekommen.
Was sind denn schon bei einer ertragreichen oder im wahrsten Sinne des Wortes notwendigen = notwendenden Kreditaufnahme ein oder zwei Prozent (wenn man Sicherheiten hat und sich verschulden kann und möchte)? Nix.
Trotzdem geben die Banken zur Zeit nix raus, was ich für einen großen Anteil am aktuellen Niedergangsgeschehen halte.
Angenommen, eine Geschäftsbank würde für einen Geschäftskredit 7 % verlangen, das ergibt eine Bruttozinsmarge von vielleicht 4%.
Eine neue Staatsbank könnte doch locker 9% nehmen, hätte somit eine Zinsmarge von (Obligantionenzinssatz-Kreditzinssatz) von ebenfalls mindestens 4-5%.
Dieses Geld wäre ehrlich verdientes Geld für den Staatshaushalt, das der Wirtschaft nützt, freiwillig gegeben wird, und dem Sinne eines Staates in Krisenzeiten entspricht.
Kreditbereiche: Hausbau, Immobilien allgemein, Existenzgründung, Überbrückungsdarlehn, Geschäftskredit, Investitionsdarlehn etc.
Die Bonitätsprüfung müßte sich risikobereiter orientieren als bei den Geschäftsbanken (das wäre die sozioale Komponente anders herum).
Dafür wären auch die Zinssätze etwas höher.
Die Banken könnten nicht gegen neue Konkurrenz giften, weil die Staatsbank ja teurer wäre, aber eben flexibler.
Die Staatsinvestitionsförderungsbank wiederum könnte notenbankfähige Wertpapiere zur Finanzierung emittieren.
Die Geschäftsbanken haben durch die undurchsichtige Querverflechtung mit Industriebeteiligungen, Depotstimmrecht, Versicherungskonzernen und dergl. eine derartige Allmacht erreicht, die ihnen vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet nicht zukommt, nicht zukommen darf; es ist ja ein Staat im Staate, der nicht mehr produktiv wirkt, sondern mittlerweile destruktiv.
Hier müßte man ansetzen.
Bloß wäre eine Staatsbank nach obigem Sinne ja wiederum eine Wirtschaftsbeihilfe, und die müßte bei der EU genehmigt werden (was für eine Witznummer, traurig, reiner Irrsinn), und dürfte ja den Geschäftsbanken keinen Wettbewerb bieten.
Fazit: durch grenzenlosen Unverstand (und nach vielfach geäußerter Meinung durch die mutmaßlich verräterische Erfüllung fremder Interessen ) hat sich der Staat selber in Fesseln gelegt, Stichwort EU-Übermacht, EUROTZ-Geldhoheitsaufgabe, usw..
Und jetzt versteht man nicht, warum sich der gefesselte Siegfried nicht mal dem kleinen Wauwau erwehren kann, der ihm Stückchen für Stückchen Fleisch aus der Wade beißt und frißt.
Vom Bären, der hinter dem Baum lauert, noch gar nicht zu sprechen.
Morbus dementius Germanensis.
Beste Grüße vom Baldur

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