- Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! - Jacques, 30.12.2002, 10:59
- Die FED hat die Kontrolle leider verloren - Nachfrager, 30.12.2002, 11:03
- Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! - wasil, 30.12.2002, 11:13
- Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! - Jacques, 30.12.2002, 11:38
- Re: Warum der Goldpreis vielleicht trotz allem fallen wird! - Diogenes, 30.12.2002, 12:54
- Re: FĂĽr den Goldpreis-Anstieg sehe ich kurzfristig nur ein Hindernis. - wasil, 30.12.2002, 14:14
- Re: FĂĽr den Goldpreis-Anstieg sehe ich kurzfristig nur ein Hindernis. - Diogenes, 30.12.2002, 14:29
- Re: FĂĽr den Goldpreis-Anstieg sehe ich kurzfristig nur ein Hindernis. - wasil, 30.12.2002, 14:14
- Re: Defla = fallende Assettpreise Inflation =steigende Assetts... - dr.seidel, 30.12.2002, 23:53
Die FED hat die Kontrolle leider verloren
-->>Die FED hat ausdrücklich und mehrfach betont, dass sie in den USA eine Deflation verhindern will. Dagegen ist im Grundsatz nichts einzuwenden - im Gegenteil: Eine deflationäre Entwicklung ist -einmal in Schwung gekommen- kaum mehr kontrollier- und steuerbar.
>Die Frage ist, ab welchem Zeitpunkt eine solche Entwicklung überhaupt noch abwendbar bzw. -falls in Ansätzen bereits am entstehen- noch korrigierbar ist.
>Die Kardinalsfrage in extremis lautet sogar, ob eine Deflation ĂĽberhaupt abwendbar ist, wenn ein einmal beschrittener Weg in den Jahren zuvor gegangen wurde.
>Die FED hat diese Kardinalsfrage noch gar nicht gestellt. Sie geht -ob berechtigt oder nicht- bislang weiter davon aus, dass eine Deflation grundsätzlich abwendbar ist.
>Aus der Praxis dĂĽrfen zur Geldpolitik 2 ganz wesentliche Sachverhalte festgestellt werden:
>Erstens:
>Es dauert in der Regel 1 bis 2 Jahre, bis die Zinsveränderungspolitik einer Zentralbank Wirkung zeigt, sofern sie Wirkung zeigen kann.
>Zweitens:
>Dabei ist es einfacher, mittels Zinserhöhungen den konjunkturellen Gang zu bremsen, als mittels Zinssenkungen zu beschleunigen. Dazu existiert u.a. auch ein neuzeitlicher Beitrag des SNB Mitglieds Roth, den er im Rahmen eines Forschungsprojekts des schweizerischen Nationalfonds verfasst hat. Darin spricht er u.a. davon, dass die Wirkung solcher Senkungen deutlich überschätzt wird („Die halbvollen [-leeren] Eimer sind gefüllt, aber die Pferde saufen nicht“)
>Nun darf fĂĽr die USA festgehalten werden, dass seit 9.11.2001 und zahlreicher Zinssenkungen keine Anzeichen vorhanden sind, dass die Zinssenkungen im gewĂĽnschten Mass wirken. FĂĽr Japan darf festgehalten werden, dass solches seit einigen Jahren nicht der Fall ist.
>Nun was heisst:: „im gewünschten Mass“
>Je nach Standpunkt sind verschiedene Ziele gewĂĽnscht:
>Im Falle Japan ist die Absicht gut erkennbar, nicht primär eine Deflation zu verhindern, sondern zu verhindern, dass überschuldete Unternehmen nicht an den Zinszahlungen zugrunde gehen. Dahinter steckt auch die Annahme, dass solche Unternehmungen über die nächste Jahre hinweg imstande sind, durch einen verbesserten Geschäftsgang die Überschuldung auf ein erträgliches Mass abzutragen. Bis dahin ist zu sorgen, dass fällige Anleihen, Kredite etc. durch neue und tiefverzinsliche abzulösen sind. Das ist natürlich ein Weg, die Situation zu bereinigen, auch wenn die halbe westliche Welt ständig ganz einfach eine „Harakiri Bereinigung“ verlangt.
>Unter anderem Licht besehen, ist dieser Weg Japans in meiner Beurteilung ein ehrlicher und anständiger Weg, auch wenn zugegebenermassen einige Vermögenswerte durch die deflationäre Entwicklung Schaden nehmen. Opfer bringen in diesem Fall als Besitzvermögende wie Schuldner.
>Die USA beschreiten den Weg Japans nicht. Sie wollen um jeden Preis deflationäre Entwicklungen in den Ansätzen bereits verhindern. Japan schloss und schliesst dies nicht aus.
>Die FED beschwört die Anlegergemeinde geradezu, dass sie falls notwendig die Märkte sogar mit einer expansiven Geldpolitik fluten wird.
>Dahinter steckt die Absicht, die ebenfalls vorhandenen Schulden über eine masslose Inflation wertmässig zu marginalisieren. Opfer dieser Politik sind die Schuldner und fast ausschliesslich diese.
>Immobilienbesitzer (G. Soros lässt mit seiner neuen Strategie) wären eine der grossen Gewinnler. Goldbesitzer nur dann, wenn der Wert eines Goldbarrens nicht nur in $ steigt, sondern auch im realen Gegenwert, etwa im Gegenwert zu einer Monatsmiete oder eines Laibs Brot.
>Nun böte der Kauf von Gold im letzteren Fall auch unteren Schichten der Bevölkerung Schutz vor einer Inflation. Eine Flucht einer oder mehreren Volkwirtschaften in Gold wäre aus dieser Sicht verheerend. Denn schliesslich ist es ja Absicht, „Geld“ (zunächst mal die Schulden, aber natürlich mit davon betroffen auch das Bargeld) im Wert nicht zu erhalten, sondern eben durch inflationäre Entwicklungen zu entwerten. Dazu MUSS im erstens möglichst viel Geld im Umlauf sein (und nicht als Metallstengel gehortet werde) und zweitens möglichst viel davon entwertet werden.
>Aus diesem Grund darf Gold in den USA (und anderswo auch) nicht zur Fluchtwährung werden.
>Es kann trotzdem passieren, nämlich dann, wenn sich die Ereignisse überstürzen und auf dem physischen Markt eine Nachfrage einsetzt, welche die Welt noch nicht gesehen hat.
>Aber auch fĂĽr diesem Fall dĂĽrfte vorgesorgt sein und die vorangegangen Gedanken wurden sicher auch schon anderswo gedacht.
>Deshalb komme ich, nach häufigen Schwankungen, immer mehr zu Schluss, dass in der logischen Konsequenz, den die FED mit ihrer Geldpolitik beschreitet, ein stark fallender Goldpreis ein MUSS sein wird.
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>Andererseits gibt es nachgewiesene Situationen, in denen solches funktionierte: Etwa 1987-1988 weltweit, 1993ff in der Schweiz etc..
>Es gibt also Fälle, in denen eine Deflation abwendbar ist. Die Kardinalsfrage bleibt immer noch unbeantwortet, und lässt folgende These zu:
>

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