- mal etwas Humor - eine Fundsache zum Thema USD-EUR aus Ende 1998 - Baldur der Ketzer, 03.05.2000, 12:05
- Re: Es kommt meist anders als man denkt - Black Elk, 03.05.2000, 12:14
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mal etwas Humor - eine Fundsache zum Thema USD-EUR aus Ende 1998
Hat der Dollar als Krisenwährung ausgedient?
Der derzeit schwache Dollar drückt nicht nur auf die Stimmung der Börsianer. Viele Anleger fragen sich, was
aus der Krisenwährung Dollar geworden ist. Der üblicherweise als"sichere Hafen" geschätzte Greenback
geht auf Tauchstadion, trotz immer neuer Hiobsbotschaften von den Märkten.
Am Mittwoch sank die US-Devise zum Frankfurt-Fixing auf 1,61 DM. Damit befindet sie sich auf dem niedrigsten
Stand seit über 18 Monaten. Zeitweise fiel der Dollar zur D-Mark um gut drei Pfennige auf ein neues 20-Monatstief von
1,6050. In New York machten Gerüchte die Runde, große US-Hedge-Fonds bauten eine große Position im
Dollar-Yen-Bereich von 35 Mrd. Dollar ab. Allein 10 Mrd. Dollar seien über Nacht auf die Märkte geworfen worden,
sagten Händler in New York.
Devisenexperten sind der Meinung, daß der Dollar seine Funktion als Krisenwährung eingebüßt hat - auch in
Erwartung der neuen Konkurrenz Euro. So sehen die Experten den US-Dollar weiter abwärts gerichtet. Bis zum
Jahresende erwarten einige einen Dollarkurs von nur noch 1,55 DM.
Als Gründe für den Abwärtstrend werden vor allem die konjunkturellen Unterschiede zwischen Amerika und Europa
sowie die globalen Entwicklungen an den Weltmärkten verantwortlich gemacht. Nach der Phase steigender
Produktionsraten müsse man jetzt in Amerika mit einer konjunkturellen Abschwächung rechnen. In Europa wird
dagegen ein Anziehen der Konjunktur erwartet. Dies führt nicht zuletzt zu einer unterschiedlichen Entwicklung der
Zinsen.
Nach Auffassung der Devisenexperten war die letzte Zinssenkung in den USA das Einläuten einer Trendwende. Die
Zinsentwicklung lauft klar gegen den Dollar. Denn es wird mit einer weiteren Zinssenkung in den USA gerechnet, da
insbesondere der private Konsum abflaut. Für die amerikanische Konjunktur stellt dieser die Hauptstützen dar.
Im ersten Halbjahr zog der private Konsum zwischen 5 und 6 % an, dagegen sei im dritten und vierten Quartal mit
einer Eintrübung des Konsumklimas zu rechnen. Negative Faktoren kämen laut Analysten auch durch eine fallende
Wall Street auf den privaten Konsum zu und führen somit zu einer Abschwächung des Dollars. Der Greenback
komme aber noch von einer weiteren Seite unter Beschuß. Das hohe Leistungsbilanzdefizit von monatlich über 10
Mrd. Dollar kann nicht mehr durch Kapitalzuflüsse aus dem Ausland ausgeglichen werden.
Roland Leuschel, der eine weltweite Depression erwartet, glaubt, daß der Dollar aus diesen Gründen seinen Status
als Fluchtwährung verlieren wird. Sollte die US-Leistungsbilanz durch Billigimporte aus Fernost weiter ins Minus
rutschen, rechnet Leuschel mit weiteren Zinsschritten seitens der US-Notenbank, um den Dollar im Interesse der
eigenen Industrie zu schwächen.
Leuschel sieht bis Jahresende den Dollarkurs bei 1,60 DM. Sollte dieser Damm aber brechen, sei das der Startschuß
für eine Weltwirtschaftskrise und einem unter die 1,50 DM rutschenden Dollar.
geld-online vom 08.10.1998
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