- Deutschland: Höhere Mehrwertsteuer bei Irak-Krieg - Praxedis, 05.01.2003, 01:46
- Re: Höhere Mehrwertsteuer bei Irak-Krieg - alle wissen es - kizkalesi, 05.01.2003, 10:38
- Re: Deutschland: Höhere Mehrwertsteuer bei Irak-Krieg - Euklid, 05.01.2003, 10:46
- Re:dafür freut sich heimlich Berlin auf das Billig-Ã-l Schnäppchen... - kingsolomon, 05.01.2003, 10:57
- Re: Deutschland: Wegen der kaiserlichen Kriegsmarine müssen wir Heute noch - Carpediem, 05.01.2003, 14:25
- Wie funktioniert das? - Bart, 05.01.2003, 14:34
- Re: ;-) - Wasi, 05.01.2003, 19:12
Re: Höhere Mehrwertsteuer bei Irak-Krieg - alle wissen es
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aws.
kiz.
[b]Ã-konomen fürchten langen Irak-Krieg
Institut der Deutschen Wirtschaft erwartet höhere Mehrwertsteuer
Berlin - Ein Krieg der USA gegen den Irak könnte nach Erwartung von Volkswirten die Konjunktur in Deutschland weiterbelasten. „Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa ist derzeit noch sehr labil. Im Falle eines längeren Krieges wird das Vertrauen weiter gedrückt, und wir kommen sicher auf keinen vernünftigen Wachstumspfad", sagte Gustav Horn, Chef-Volkswirt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin gegenüber WELT am SONNTAG.
Zwar sei davon auszugehen, so Horn, dass einige Unternehmen auf Grund langfristiger Lieferverträge „nicht mit voller Wucht" von den im Fall eines Krieges zu erwartenden Ã-lpreissteigerungen getroffen würden. Dauere der Krieg aber länger als sechs Monate, würden sich die höheren Preise sehr wohl auf die Kalkulationen durchschlagen. Belastend hinzu komme die dann anhaltende Unsicherheit an den Börsen.
Winfried Fuest, Finanzmarktexperte beim Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, rechnet für den Fall einer „langwierigen Auseinandersetzung" von länger als sechs Monaten für 2003 mit gut 0,25 Prozentpunkten Wachstum weniger. Das entspräche einem Viertel der derzeit von den führenden Wirtschaftsinstituten für 2003 prognostizierten Wachstumsrate von einem Prozent. Die Bundesregierung geht noch von einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes um 1,5 Prozent aus, es wird aber erwartet, dass auch sie im Januar ihre Erwartung zurücknehmen wird.
Nach Einschätzung von Fuest könnte den Deutschen im Kriegsfall zudem eine Mehrwertsteuererhöhung ins Haus stehen: Die Bundesregierung wird sich seiner Ansicht nach finanziell an den Kosten des Krieges beteiligen müssen und das in einer ohnehin angespannten Haushaltslage. Fuest: „Eichel hat im Haushalt so gut wie keine Luft mehr. Die Rechnung, die ihm die USA präsentieren, wird er wohl nur über eine höhere Mehrwertsteuer bezahlen können." Diese Finanzmittel, so Fuest, würden gleichzeitig für Konsum und Investitionen in Deutschland fehlen.
Für den ersten Golfkrieg hatte Deutschland über 17 Milliarden Mark an Washington überwiesen. Daraufhin war die Mehrwertsteuer von 14 auf 15 Prozent erhöht worden.
Insgesamt hatte der Golfkrieg die USA rund 50 Milliarden Dollar gekostet. Die unmittelbaren Kosten eines Irak-Krieges könnten ebenso hoch sein. Die Experten des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington rechnen mit 55 Milliarden Dollar für einen Vier-bis-sechs-Wochen-Krieg und mit 120 Milliarden Dollar im ungünstigsten Fall einer Ausweitung.
Vorteilhaft für Deutschland und den Rest der Welt wäre nach Ansicht der Ã-konomen ein kurzer Krieg, der sich allein auf den Irak beschränkt. „Ein kurzer Krieg würde realwirtschaftlich kaum nennenswerten Schaden anrichten", so DIW-Volkswirt Gustav Horn. IW-Finanzmarktexperte Fuest rechnet in dem Fall mit einem „Ende der Unsicherheit" und darauf folgend einer „spürbaren Erholung" der Finanzmärkte. „Eine bessere Stimmung", so Fuest, „hätte auch positive Rückflüsse auf Wachstum und Beschäftigung."
Die US-Forscher vom CSIS gehen noch weiter: Sie halten einen kurzen Krieg ökonomisch gesehen sogar für besser als gar keinen. Denn würde der Krieg ausbleiben, so ihre Argumentation, würde dafür die Unsicherheit an den Märkten fortbestehen und beständig eine Risikoprämie auf die Ã-lpreise aufgeschlagen werden. sob

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