- Euro vor ''Pull-Back''? M. Siegert - foreveryoung, 06.01.2003, 08:09
Euro vor ''Pull-Back''? M. Siegert
-->Der Euro stellt den Dollar wieder in den Schatten
Technik-Tipp
von Martin Siegert
Mittlerweile ist der Euro dem Säuglingsalter entwachsen und feierte jetzt den vierten Jahrestag seit der Erstnotiz an den internationalen Devisenbörsen. Interessant ist die Entwicklung gegenüber dem Dollar. Just nach der Aufnahme des Handels im Januar 1999 im Bereich der 1,16-Dollar-Zone verlor der Euro gegenüber dem Greenback deutlich an Terrain und erreichte ein Preistief im Bereich der 0,8230-Dollar-Marke im Oktober des Jahres 2000.
Aus charttechnischer Sicht wurde dieses Preistief durch eine bullische Divergenz im RSI-Indikator und auch durch ein Wochenreversalsignal in Form eines „Hammers“ bei Betrachtung des japanischen Kerzencharts gebildet. Nachfolgend kam es zu einer deutlichen Reboundbewegung, die mit einem Top knapp unter der 0,96-Dollar-Marke im Januar des Jahres 2001 gipfelte, zu diesem Zeitpunkt aber den Abwärtstrend noch nicht brechen konnte.
Somit erfolgte ein neuerlicher Test der Unterstützungszone knapp über der 0,83-Dollar-Marke, und es kam damit zur Ausbildung eines klassischen „doppelten Bodens“. Danach erfolgte der Bruch des seit 1999 intakten Abwärtstrends und die idealtypische Pullbackphase, bevor die Gemeinschaftswährung im Februar des vergangenen Jahres zu einer dynamischen Aufwärtsbewegung ansetzte.
Diese Trendphase ist aktuell noch intakt und führte in der vergangenen Woche mit Erreichen der 1,05-Dollar-Marke zu einem Dreijahreshoch. Obwohl innerhalb dieser Aufwärtsbewegung in den vergangenen Wochen auch der langfristige Abwärtstrend gebrochen wurde, deutet zum einen das Erreichen der Trendkanalbegrenzungslinie und zum anderen der Aufbau von Divergenzen in einigen Indikatoren auf die Spätphase der aktuellen Aufwärtsbewegung hin. Eine wichtige Unterstützungsmarke bildet hierbei die Zone um 1,0289 Dollar. Kurse unter dieser Marke führen zu einem „Pullback“ zur vormaligen Abwärtstrendlinie, die aktuell im Bereich der Parität verläuft. Kurse über der 1,0507-Dollar-Zone führen zu einem Test der 1,0620-Dollar-Marke oder finden eine deutliche Kursbarriere in den kommenden Wochen im Bereich der 1,08- und 1,09-Dollar-Zone.
Martin Siegert ist Direktor für Markttechnische Analyse bei der Landesbank Baden-Württemberg.

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