- Debatte zu Oswald Metzger - Turon, 08.01.2003, 16:42
- Und in Hannover hat abends das *private* Klo geschlossen, das Eis-Chaos - LenzHannover, 10.01.2003, 00:05
Debatte zu Oswald Metzger
-->Viele Politiker in Deutschland werden generell von der Mehrheit der Bevölkerung als regungslose Schwachköpfe angesehen. Man wagt es jedoch nicht öffentlich auszusprechen - und darüberhinaus habe ich festgestellt, daß die Deutschen beim Umgang mit Politikern sich stets an irgendein ominöses Wertsystem halten.
Dieses Wertesystem sagt uns: wer einen Politiker klassifiziert begeht einen Tabubruch. Der Mann steht über uns - also können wir ihm nicht klassifizieren.
Deutlichst wird das ganz besonders, wenn man - OK, nicht gerade in EWA Forum -
einen Politker vor dem Publikum"auszieht".
Man hängt hier an einer irgendeiner ungeschriebener festeingeprägter Autoritätsregel. Man mag ihm zwar auch nicht - aber wehe wenn irgendjemand was sagt. Politische Querköpfe werden in Deutschland dabei überhaupt nicht gemocht,
so als würden sie einfach nicht ins Bild passen.
Mal nur so als Beispiel: wenn ein Politiker es fordert, daß weiche Drogen
freigegeben werden sollten, drehen sich die meisten um - und glauben - im nächsten Schritt wird dieser Politiker dafür sorgen, daß Drogen legal verkauft werden - bis hin zu Heroin etc.
Wenn ein Midi Politiker sich als Emporkömmling seines Bosses und seines Parteichefs herausstellt, ist er nicht etwa der Querdenker der etwas völlig Neues herausbrüttet (oder die Fähigkeit hierzu aufweist), sondern ein machtgeiler Zukunftstyrann - mit ungeklärten Absichten.
Man lehnt ihm ab.
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Doch in der Politik geht es nicht darum, wer auf welchem Sessel sitzt, sondern
was er mit einfachen Worten, und spitzer Zunge anstellen kann.
Gerade Deutschland braucht - wie einst Rußland - einen grundsätzlichen Neuanstrich in dem Wachsfigurenkabinett der sich Bundestag nennt.
Glasnost und Pierestroika - je schneller desto besser.
Und da ist es vollkommen wurscht, wie man es anstellt. Hauptsache man wirbelt den Staub ersteinmal auf.
Das gibt uns jedenfalls ersteinmal die Möglichkeit nachzudenken - wieso überhaupt so viel Staub da ist.
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Genauso wie Tempranillo es gesagt hat: wenn man es so sieht - ist Joschka Fischer vollkommen unten durch - seine Gradwanderung von Ultralinken zu einem
"ernsten","ernstzunemenden" Politiker, kann nicht darüberhinwegtäuschen, daß
er von eigenen Prinzipien längstens so weit weg ist, daß kein fester etablierter politischer Trend, oder gar Orientierung in ihm glaubwürdig
ist. Auch das ist noch gar nicht schlimm - denn Meinungen sind dazu da, um sie stets aufs Neue zu optimieren und zu korrigieren. Joschka - in seiner neuer
politischer Orientierung - entspricht nicht mehr dem Joschka, der für eine
Weile der Augenschmaus der Grünen gewesen ist.
Er ist aktuell höchstens nur noch eine perfekte Marionette von gleich zwei Herrschaften: Gerhard Schröder und den amerikanischen Aussenminister. Die Partei der Grünen ist mit Sicherheit immer noch grün, allerdings ist Joschka
immer wieder in letzter Zeit aufgefallen, daß er in breiten Teilen seiner
Politik das Grüne am besten rot anstreichen möchte, um seinen Amtskollegen
Schröder ganz besonders zu gefallen.
Fakt aber ist! Die SPD hat die Grünen mehrmals gnadenlos düpiert um eigene politische Ziele durchzusetzen. Zurückbekommen hat sie überhaupt nichts!
Die Ã-kosteuerreform war als Teil einer Steuerentlastung- bzw. - Steuersenkung,
beabsichtigt, und wurde von der SPD gerne aufgegriffen. (weil es so besonders
einfach war die grünen, vernarrten Idealisten dafür zu aktivieren). Wo diese
Reform jedoch anfangen sollte zu wirken, begann die Wirtschaftskrise in Deutschland - und SPD hat eigenes Wirtschaftsversagen mit Kappung der steuerlichen Verbesserungen - die das Ziel der grüner Politik war, wieder einmal bewiesen, daß sich unter den SPD, wie unter der CDU auch nichts mehr
finanztechnisch regt, als bodenlos schlechtes finanzlöcherstopfen, ohne Rücksicht auf künftige Verluste.
Die Vetterwirtschaft ist dagegen ein primiäres Gut für die regierende Partei,
sie verschlingt Abermilliarden - und es sieht sich keiner veranlaßt, mal in die
Verwaltungsdingsbums - einzugreifen. Letztendlich frißt man doch selbst aus diesem Topf (ob legal oder illegal - scheißegal) und man wird sich das Futter nicht von eigenem Teller klauen. Das unterstelle ich der SPD und das unterstelle ich mindestens genauso der CDU.
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Was nun Oswald Metzger fordert - ist:
- wir müssen der SPD zu verstehen geben, daß man mit Grünen keinen grünen
Blumentopf gewinnen kann, völlig umsonst. Wir sind eine eigenständige Partei,
mit klaren Absichten und lassen uns nicht überall unbestraft verschaukeln.
- wir könnten ja den Filz der roter Partei womöglich selbst aufarbeiten,
aber scheinbar ist es so viel, daß man sich dann lieber doch einen anderen
Koalitionspartner sucht.
Und in der Tat war es schon immer die Taktik der SPD die Grünen so weit wie möglich für eigene Zwecke zu nutzen. Das beherschen diese Leute blind.
Es wird häufig behauptet, die PDS wäre eine Bedrohung kommunistischer Art.
Ich habe mittlerweile mehr Furcht vor der SPD Politik, als vor irgendeiner anderer Partei. Es gibt zwar vielleicht paar gute Ansätze. Doch man wartet
und wartet monatelang, bis die Lage noch schlimmer wird.
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Zum Schluß zu eigentlicher Person. Es ist mir derzeit vollkommen egal,
was der gute Herr Metzger vertritt, oder wie man ihm zukünftig verschaukeln
will.
Er ist der einzige bei den Grünen, der Widerstand zum Ausdruck bringt - generell
ist er der einzige der überhaupt in diesem Bundestagsbordell wagt irgendetwas
zum Ausdruck zu bringen. Er ist überhaupt der einzige seit über 17 Jahren,
der Klartext redte, neben vielleicht Möllemann.
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Politik ist in übrigen ein Werkzeug des Kampfes. Nur in der UdSSR war es üblich,
daß jeder Politiker mit der Staatsführung einberstanden sein mußte.
Deutschland - für meinen Geschmack - kopiert jedoch die alten stalinistischen Sitten nahezu perfekt. Ein Herr Kohl war immer bereit, seine Bundestagsabgeordnete zu wecken, wenn sie beabsichtigt haben was anderes zu tun,
als für seine Gesetzesvorlage zu stimmen. Die SPD macht das noch viel unterschwelliger und deswegen reihen sich beide großen deutsche Volksparteien,
in den Kommunismusmodus ein.
Weit und breit Einigkeit und weit und breit wird gar nichts wirklich gemacht,
nur noch nach der Schröders Zigarre getanzt, wie einst bei Kohl.
In Wirklichkeit ist es aber so, daß im Normalfall die kleinen Parteien die Politik mehr beeinflussen sollten, als die große Parteien.
Ich weiß ja nicht wie es Euch geht, aber ich hatte seit etwa 11.09.2001 bereits
von den SPD Kommunisten die Schnauze gestrichen voll. Genauso wie ich die Schnauze gestrichen voll hatte, von der CDU Kommunisten und seinem Star Wars Jabba - der am Ende es für besonders ehrenhaft hielt seine Schmiergeldzahler
zu decken.
Die Welt hat damals behauptet: angesichts seiner politischer Verdienste - ist dies verzeihbar. Doch leider hat man uns nie genau gesagt was denn genau seine
politische Verdienste waren. Ich habe jedenfalls gar keine erkannt.
Bis auf eins: getreu der stalinistischer Maxime war er, die CDU und die SPD
ein Musterknabbe darin, eigene Bevölkerung von Mitbestimmungsrechten, Meinungsfreiheit zu enteignen.
Das hier überhaupt Jemand noch diesem"Es" nachtraut, und meint, die Worte von Metger seien höchstens Geltungssucht - ist für mich unerklärlich.
Deutschland braucht wirklich bitterernst beamtenfreie Action und wer Deutschland liebt, der kann nicht gleich behaupten, Oswald Metzger wäre so und so, und hat deswegen keine Chance sich durchzusetzen. Genaugenommen, geht es
gar nicht mal darum, genauer genommen geht es darum, daß überhaupt Jemand
in diesem erbärmlichen Vollidiotenhaufen wagt mal Klartext zu sprechen, daß ihm irgendetwas stinkt.
Lech Walesa - war, ist und wird ein Schwachkopf bleiben. Aber: er war derjenige, der die Meinung der Polen polarisiert hat. Und er hat es trotz seiner schwacher Bildung geschafft die Mauer zu stürmen.
Ich bin in übrigen nie Fan von Walesa gewesen. Aber: er hat es geschafft,
er hat es vor allem geschafft, den Leuten plausibel zu machen, daß die damals
gegenwärtige Scheiße stinkt.
Genauso wie hier in übrigen, aber hier stinkt es derart erbärmlich,
daß man auswandern muß, um so etwas wie frische Luft zu spüren.
Und so gesehen, könnte der Sensenmann auch für Umschwung sorgen - egal - hauptsache es ist einer da, der polarisiert - egal in welche Richtung.
Deutschland steht am Bahnhof - seit 8 Stunden ist kein Verkehr mehr möglich.
Für Zugreisende gibt es noch nicht einmal eine Tasse Kaffee, die Bahn hat daran nicht gedacht.
Gruß

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