- Freiheit - ein menschliches Grundrecht - marsch, 10.01.2003, 12:57
- Der Film zum Text: Der Pate III - Miesespeter, 10.01.2003, 16:13
Freiheit - ein menschliches Grundrecht
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> Freiheit - ein menschliches Grundrecht
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<font size=4> -- wer setzt dessen Grenzen fest? -- </font>
Die ErstĂŒrmung des Moskauer Theaters mit vermutlich fast 200 toten Geiseln und tschetschenischen Rebellen lĂ€Ăt - einmal mehr - die Frage aufkommen, inwieweit es Menschen einer Nation, einer Staatszugehörigkeit, gestattet sein darf/kann, ĂŒber die Zugehörigkeit einer Minderheit anderer Menschen zu befinden. Mit welchem Recht pochen die Erben des russischen Reiches zwischen 1945 und 1993, der UdSSR, darauf, daĂ rund ein Dutzend einverleibter Republiken und teilautonomer (? - welch unsinnige Sprachschöpfung!) Gebiete nunmehr der âGemeinschaft unabhĂ€ngiger Sowjetrepubliken (GUS)â mit ihren 89 âSubjektenâ anzugehören hat? Wie frei sind Gruppen von Menschen dabei, sich als Mitglieder einer nĂ€chsthöheren Gemeinschaft, einer Region oder eines Staates zu erklĂ€ren [siehe Quellenverweis Nr. 31]?
Mit welchem Recht verlangen die USA Kontrolleure der Chemieindustrie des Irak, wenn sie gleichzeitig seit Jahrzehnten sich jegliche Kontrolle der weltweit gröĂten Gift-, Kampfmittel- und BiochemiekĂŒche der Welt, ihre eigene, verbitten?
Mit welcher Arroganz bestimmen die USA, wer âböseâ und wer âgutâ, ein âSchurkeâ oder (auch gegen seinen Willen) schĂŒtzenswerter Kombattant ist? Wobei der Wechsel von der einen zur anderen Kategorie oftmals blitzschnell und aus heiterem Himmel fĂŒr Amerikas VerbĂŒndete erfolgen kann; immerhin waren es die USA unter der Regentschaft von Bush sen., die den afghanischen Taliban fĂŒr ihren âFreiheitskampf gegen das (damalige) âReich des Bösenâ, die Sowjetunion, Waffen, Munition und militĂ€rtechnisches Know-how lieferten und Experten als Trainer zur VerfĂŒgung stellten - es ging ja um die Freiheit! In gleicher Weise diente Saddam, heutiger Platzhalter Nr. 2 hinter Bin Laden auf der Hitliste der Top-Schurken, als Freund und VerbĂŒndeter im Kampf gegen den Iran und dessen âOberschurkenâ Khomeini. Auch damals gingâs um die âFreiheitâ und gegen den drohenden Gottesstaat nicht-amerikanischer, islamischer PrĂ€gung.
Was geschĂ€he eigentlich, wenn Texas morgen mehrheitlich beschlösse, sich aus dem Verbund der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) zu verabschieden und sich zum unabhĂ€ngigen Staat zu erklĂ€ren? RĂŒckte dann die US-Armee ein? WĂŒrde Washington den Ausnahmezustand verhĂ€ngen, Dallas, Houston, Austin, San Antonio und Fort Worth mit einem Bombenhagel unter Kuratel zwingen und zur Ordnung rufen?
Nun, vorerst geht es der einzig verbliebenen Weltmacht darum, sich in jedwede nationale Angelegenheit eines nicht zur NATO gehörigen Landes einzumischen, sofern es den eigenen HegemonialgelĂŒsten dient, interessante Rohstofflager besitzt oder strategischen Interessen dient. Am âAmerican Way of Lifeâ hat die Welt zu genesen - ob es ihr paĂt oder nicht! Dabei miĂachten die USA in grenzenloser SelbstĂŒberschĂ€tzung, Arroganz und Selbstverliebtheit bedenkenlos internationale Spielregeln und das Völkerrecht. Ob NATO-Doktrin oder UN-Resolution - sobald US-amerikanische Wirtschaftsinteressen berĂŒhrt sind, schert sich Washington einen feuchten Staub um anderer Nationen BedĂŒrfnisse und Belange. Amerika schmaust, den Abwasch dĂŒrfen andere erledigen. âAll men are created equalâ ist lĂ€ngst zur albernen Floskel degeneriert [35].
ZurĂŒck ins âfreiheitlicheâ Mitteleuropa: Mit welchem Recht stĂŒlpte uns, Bewohnern eines âdemokratischen Rechtsstaatesâ, ein âWelt-Staatsmannâ von eigenen Gnaden namens Kohl, den glĂŒcksverheiĂenden Euro ins Portemonnaie [8] - unter ignorantem VortĂ€uschen falscher Tatsachen, mithilfe handfester LĂŒgen und jegliche Demokratie mit FĂŒĂen tretend, nur mit der sybillinischen Vermutungsbehauptung bestĂŒckt, der Euro brĂ€chte Europa ein Mehr an Freiheit und Sicherheit [9]?
Was hat es noch mit MenschenwĂŒrde, persönlicher Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, Selbstbestimmung und Demokratie auf sich, wenn immer weitere Teile des öffentlichen Lebens, der Berufs- und Arbeitswelt, der eigenen Daseins- und Altersvorsorge in ein von kleinen aber höchst klandestin ineinander verzahnten Korruptionskartellen [10] beherrschtes Netz von Verordnungen und Gesetzen gezwĂ€ngt werden, die sich âöffentlich-rechtlichâ schelten und uns fĂŒr ihre âDiensteâ inzwischen mehr als 50% - incl. der Arbeitgeberanteile zu den Sozialversicherungen, indirekter Steuern und bereits heute in den Bruttoinlandsprodukten der Zukunft versteckten AltersversorgungsansprĂŒchen der Beamten und öffentlich-(un)rechtlichen Angestellten sowie der Zinslasten der öffentlichen(?) Hand sind es lĂ€ngst mehr als 60% [12]! - der EinkĂŒnfte abverlangen?
Hemmungslos bedienen sich die öffentlichen Krallen unter dummdreister MiĂachtung primitivster Grundregeln einer ehrlichen Haushaltspolitik aus der Arbeitsleistung der BĂŒrgerInnen, bestimmen Form und Inhalt von ArbeitsvertrĂ€gen, legen Arbeits-, Ă-ffnungs- und SchlieĂzeiten fest, kleiden die Wirtschaft in TarifvertrĂ€ge und Mindestlöhne, negieren die negative Versammlungsfreiheit des Grundgesetzes [auf die sie als Minister ihren Amts(mein)eid abgelegt haben], indem sie Zwangsmitgliedschaften zu Kammern und VerbĂ€nden festschreiben, belĂŒgen und bestehlen (der Begriff der Staatshehlerei wurde zwischenzeitlich höchstrichterlich bestĂ€tigt!) das ihnen als Regierung subordinierte Volk dreist und nach Belieben. Das völlig desorientierte Volk hat angesichts der Flut von Zehntausenden von Gesetzen und Verordnungen lĂ€ngst resigniert - nur die wenigsten BĂŒrgerInnen haben jemals einen Blick ins Grundgesetz geworfen. Von einer proportionierten Vertretung in den Parlamenten nach Berufen, Alter und Geschlecht ist seit Jahrzehnten gar keine Rede mehr. Von mehr als 100 Steuern und steuerĂ€hnlichen Dauerabgaben kosten mehr als ein Viertel mehr an Verwaltung und Erhebung als sie real abwerfen. Das gesamte öffentliche und private Leben ist fest in HĂ€nden der staatlichen Heloten und das Volk lĂ€Ăt sich von euphemistischen WorthĂŒlsen wie âChancengleichheitâ und âGerechtigkeitâ, âsozialâ [7] und âMoralâ zielsicher und vor allem ânachhaltigâ veralbern [13].
Was, wenn Bayern das vor keiner LĂŒge zurĂŒckschreckende Schröderâsche Laientheater satt bekĂ€me und mit Baden-WĂŒrttemberg, Ă-sterreich (und vielleicht SĂŒdtirol und der Schweiz) den Staat Alpinia ausriefe?
GemÀà der ErklĂ€rung der Vereinten Nationen (und den meisten âdemokratischenâ Verfassungen) ist es jedem Menschen ĂŒberlassen, dort zu leben, wo er dies in freier Selbstbestimmtheit möchte.
Merkmal der Demokratie, auch das legt das Völkerrecht fest, ist es, daĂ die Menschen mit Mehrheit ĂŒber ihre Verfassung, ihre Volksvertreter und die Zugehörigkeit ihres Landes zu ĂŒbergeordneten VerbĂŒnden, Staatengemeinschaften und Ă€hnliches befinden dĂŒrfen [3] [6].
Doch wehe, wenn dieses Grundrecht tatsÀchlich eingefordert, real umgesetzt werden will.
In Wahrheit wird im Namen von âRechtâ und âFreiheitâ gelogen und gestohlen, werden Kriege gefĂŒhrt (und âgerechtfertigtâ), Völker unterjocht und ihrer BodenschĂ€tze beraubt, VertrĂ€ge geschlossen und ebenso beliebig gebrochen. Beide Begriffe dienen der Rechtfertigung des jeweils StĂ€rkeren, mit dem im Wege stehenden SchwĂ€cheren nach Belieben umzuspringen [16].
Wenn Israel Dutzende von Resolutionen der UNO völlig unbeachtlich bricht oder gar nicht akzeptiert, war dies noch nie ein Grund fĂŒr die USA, mit dem Einmarsch zu drohen oder seine MilitĂ€r- und Wirtschaftshilfe einzustellen. Bei anderen, weniger genehmen LĂ€ndern und Herrschern, ist dies ein willkommener AnlaĂ, mit beidem zu drohen. Nur wehe dem, der sich zur Politik der USA oder Israels kritisch Ă€uĂert; Verrat am und Undank gegenĂŒber dem groĂen Menschenfreund und weltweiten HĂŒter von Demokratie und Freiheit ist noch der harmloseste Vorwurf in ersterem Fall, bei Israel wirdâs ungleich schĂ€rfer: âAntisemitismusâ ist das Zauberwort, die gerade fĂŒr Deutsche gern geschwungene Keule, unter der sich (fast) jeder gute Zwangserbe des territorialen Geburtsmangels schnell duckt.
In Wahrheit bestimmen Machtblöcke und brutale âSpielâfĂŒhrer, jeder vielgepriesenen âMenschlichkeitâ und christlichen âNĂ€chstenliebeâ völlig abhold, darĂŒber, was âuntergeordneteâ Strukturen an Rechten zu beanspruchen und an Pflichten zu erfĂŒllen, inwieweit sie ausschlieĂlich ĂŒbergeordneten Interessen zu dienen haben. Die wirtschaftlich, technisch und logistisch ĂŒberlegenen Nordstaaten verleibten sich im 19. Jahrhundert die schwĂ€cheren SĂŒdstaaten des nordamerikanischen Kontinents ein. Polen, seit mehr als 600 Jahren politischer Spielball der WestmĂ€chte, der TĂŒrkei und RuĂlands miĂbraucht, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu fast 3/5 seines heutigen Staatsgebietes umstrukturiert. Pakistan und der Jemen, PalĂ€stina und Irland, jeweils etwa ein Dutzend zentralasiatischer und kaukasischer Mitgliedsstaaten und âautonomeâ Gebiete der GUS, Flamen und Wallonen, Nord- und SĂŒdiren, Bretonen und Waliser, SĂŒdtiroler und Kurden, Afrikaner und Asiaten, Kariben und Lateinamerikaner - sie und Hunderte anderer völkischer Einheiten, StĂ€mme, Regionen und Religionen, Landsmannschaften und NationalitĂ€ten wurden/sind der freien Selbstbestimmung ihrer Zugehörigkeit zu einem gröĂeren Staatenbund bzw. der Entscheidung, unabhĂ€ngig zu sein/werden/bleiben, beraubt. Jedwedes BemĂŒhen, sich der zwangsweisen Unterordnung zu widersetzen, wurde/wird als feindlicher Akt gewertet und mit massiver Gewalt unterdrĂŒckt. Das Recht des StĂ€rkeren stand seit jeher und steht bis heute der vollmundig apostrophierten Freiheit ĂŒberall vor [17] [18].
Bis 1995 geiĂelte BundesauĂenminister Fischer, damals noch GrĂŒnen-Oppositioneller, RuĂland als Unterjocher der nach UnabhĂ€ngigkeit strebenden kaukasischen Völker. Davon kann heute natĂŒrlich keine Rede mehr sein! Nicaragua und Panama, Guatemala und ein Dutzend anderer karibischer und lateinamerikanischer Staaten sind - offiziell oder nur real - pseudodemokratische Vasallenstaaten der nordamerikanischen Weltmacht. Jeder Versuch dieser LĂ€nder, sich fĂŒr unabhĂ€ngig erklĂ€ren und autonom handeln zu wollen, wĂŒrde seitens der USA sofort mit massivem Einsatz von Waffen und der Androhung, die Wirtschaftshilfe an die (ihnen hörigen) Machtstrukturen dieser LĂ€nder einzuschrĂ€nken, verhindert. Notfalls wĂŒrden die USA - die Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen entschuldigt alles (!) - einmarschieren. Ein Vorwand dafĂŒr wird notfalls geschaffen!
Nichts anderes gilt fĂŒr etwa die HĂ€lfte der 54 afrikanischen LĂ€nder, deren Herrscherclique aus in den USA, Frankreich und England ausgebildeten Eliten besteht. An diese Heloten der westlichen Wirtschaft flieĂen, als âDankâ fĂŒr ihren Verrat an ihrem Volk, die Milliarden an Entwicklungshilfe. Sie verfĂŒgen ĂŒber die Beziehungen, die ĂŒber Wohl und Wehe System-dienlicher MaĂnahmen, die Inhalte internationaler Abkommen, der Sonderziehungsrechte des Internationalen WĂ€hrungsfonds und der Zuwendungen und Kredite der Weltbank entscheiden.
Glaubt denn ein Mensch tatsĂ€chlich, daĂ die Saudi-Arabische Regierung auch nur einen Tag lĂ€nger an der Macht bliebe, wenn in diesem fĂŒr die USA so wichtigen WĂŒstenstaat, der ĂŒber die zweitgröĂten (bekannten) Ă-lreserven der Welt verfĂŒgt, wirklich freie, demokratische Wahlen durchgefĂŒhrt wĂŒrden [21]?
Es ist an der Zeit, sich nicht nur in hohlen Phrasen darĂŒber auszulassen, was man unter Menschenrechten und Freiheit versteht, sondern diese auch tatsĂ€chlich in die praktische Politik einzubeziehen. Dazu wiederum Voraussetzung ist aber, daĂ das hier angerissene Thema in seiner Bedeutung auch (und vor allem) von denjenigen aufgegriffen wird, die sich (bislang) noch keine Gedanken ĂŒber Freiheit, Zugang zu frischem Wasser und eigene natĂŒrliche Ressourcen, kulturelle und sprachliche Autonomie, die Ausgestaltung ihrer politischen EigenstĂ€ndigkeit und ihre wirtschaftliche, religiöse und soziale SelbstĂ€ndigkeit machen mĂŒssen (oder dies nicht nötig zu haben scheinen). Das sukzessiv und nachhaltig abgebaute demokratische SelbstverstĂ€ndnis der Bevölkerungen gerade der reichsten LĂ€nder und Nationen gilt es zu wecken, um dies dann denjenigen Staaten wieder als selbstverstĂ€ndliches Grundrecht zu gewĂ€hren, die nun mit wachsender Gewalt genau danach streben. Die Wurzel des Terrorismus, menschenverachtender KriminalitĂ€t, weltweiter AmoklĂ€ufe und Verbrechen liegt in einem Mangel an âinnerer Freiheitâ, verkrĂŒppelter AuthentizitĂ€t, degeneriertem SelbstwertgefĂŒhl und einem Zuviel an exogen gesteuerter Unfreiheit [14] [30], nicht etwa an einem Mangel an Kontrolle, fehlender Ăberwachung und einem unterentwickelten DemokratieverstĂ€ndnis, wie uns dies die Vertreter westlicher Arroganz in ihrem historischen Ăberlegenheitswahn glauben machen wollen, um darauf fuĂend die Mechanismen zur EntmĂŒndigung ihrer eigenen Bevölkerungen wie auch der âZieleâ ihrer Begehrlichkeiten - ob befreundet oder âschurkischâ-feindlich - stĂ€ndig weitergehend zu verfeinern und auszuweiten [28].
Halten Sie es fĂŒr so unwahrscheinlich, daĂ bereits in naher Zukunft Regionen und sogar gröĂere StĂ€dte in der Bundesrepublik Deutschland gegen den Wahnsinn aufbegehren werden, der in vielen Teilen Deutschlands mit öffentlichen Mitteln betrieben wird? WĂ€ren nicht die sĂŒddeutschen LĂ€nder gut beraten, einen egozentrischen Moloch wie Berlin, der auf einem Schuldenberg von 46,3 Milliarden [1] thront, zu zwingen, entweder seine Haushaltsusancen zu verĂ€ndern oder aber alleine damit umgehen zu mĂŒssen?
Hier soll nicht der These gehuldigt werden, BĂŒndnisse nur dann und solange einzuhalten, wie sie dem eigenen Wohl dienen, vielmehr soll die Frage aufgeworfen werden, wie real eigentlich unsere viel miĂbrauchte Vokabel von demokratischer Autarkie und Autonomie gelebt wird. Wo Systeme zementiert, Zwangsstrukturen um ihrer selbst Willen krampfartig verteidigt und damit dem Allen dienlichen freien Wettbewerb entzogen werden, verdichten sich diese Strukturen bis zu dem Moment, wo ungehemmtem Egoismus einiger weniger NutznieĂer immer gröĂere Anteile an einem âKuchenâ zufallen, der gerechterweise Jedem und Allen gehört. Unterschiedliche kleine Einheiten zu einem gröĂeren Ganzen zusammenzufassen, weil damit synergetische Vorteile erzielt werden können, ist intelligent und spart Ressourcen. Nur darf das zum einen nicht ohne die demokratische Zustimmung der einzelnen Teile erfolgen - so klein, wehrlos oder mitunter auch âsperrigâ diese sein mögen -, zum anderen ist âGröĂe um jeden Preisâ kein in jedem Fall anzuratendes Mittel; jede Struktur erreicht, natĂŒrlichen biologischen Gesetzen folgend, irgendwann ihre âkritische Masse. Sobald nĂ€mlich die Unterschiede zu groĂ sind, steigt die Gefahr der Ungerechtigkeit gegenĂŒber den kleinsten und (demokratisch) schwĂ€chsten Teilen der geschaffenen GroĂstruktur. Zudem droht gröĂeren Systemen auch immer die Gefahr der Vermassung, der funktionsunfĂ€higen Starre, eingeschrĂ€nkter Entwicklung und - frĂŒher oder spĂ€ter - der realen Unregierbarkeit. Nur der freie Wettbewerb - von Firmen und Konzernen, aber auch von Regionen und LĂ€ndern, Religionen und Ăberzeugungen - kann auf Dauer Entwicklung und steigenden Wohlstand fĂŒr möglichst viele (idealerweise alle) Menschen mit sich bringen. In freier Selbstbestimmung - weder von Parteien und Gewerkschaften, noch von supranationalen Organen (Vatikan oder Jerusalem, Washington oder New York, Delhi oder Islamabad, BrĂŒssel oder Paris, London oder Moskau) selbstherrlich verfĂŒgt - sollten sich Menschen grundsĂ€tzlich selbstĂ€ndig, frei und eigenverantwortlich mit den Chancen und Notwendigkeiten ihrer Lebensinhalte befassen können [33]. Die Konzentration von immer mehr Bestimmungs- und VerfĂŒgungsgewalt auf immer gröĂere Strukturen, aber gleichzeitig auf eine immer kleinere Gruppe von Entscheidern und NutznieĂern reduziert, fĂŒhrt zwangsweise zu immer mehr Ungerechtigkeit fĂŒr den Einzelnen und immer mehr Ausgrenzung von schwachen Strukturen, die gar keine Möglichkeit mehr finden, sich im Kranz der GroĂen zu organisieren, zu artikulieren und ihre BedĂŒrfnisse und Belange vorzubringen und zu verteidigen. So wird - unter dem MĂ€ntelchen âweltweiter Demokratieâ - eine Oligarchie der Macht und korrupter Strukturen geschaffen, die zwangsweise immer kleiner werdende EinzelidentitĂ€ten unterwerfen [4] [5] [15].
Gewinner werden kurzfristig diejenigen Gruppen sein, die mit den höchsten AnsprĂŒchen und dem brutalsten Einsatz von wirtschaftlicher und militĂ€rischer Gewalt [26] [29] ihre Mitmenschen und
-nationen unter Kuratel zwingen [1] [28]. Doch wird sich dies bald als Pyrrhussieg erweisen, denn letztlich werden die Völker und Nationen mit der stĂ€rksten Reproduktionsrate und der mĂ€chtigsten Konzentration von Wut, HaĂ, Hoffnungslosigkeit und unbedenklicher Entschlossenheit alle anderen (und dem im Wege stehenden) Gegner zermalmen. FrĂŒchte des Zorns!
Kein Wunder, daĂ angesichts dieser VerhĂ€ltnisse das Gros der Menschen nur in den Taschen die FĂ€uste ballt, sich mit dem System zu arrangieren sucht, in den Untergrund abtaucht, mit den âWölfenâ heult oder schlicht aufgibt - allsamt nachvollziehbare Reaktionen, die aber nur aufschiebende Wirkung haben; jederzeit - und genau darin liegt die erahnte Gefahr fĂŒr das System - kann diese Zeitbombe hochgehen. Die AmoklĂ€ufe Einzelner belegen dies ebenso und in zunehmendem MaĂe, wie die sich hĂ€ufenden Terrorakte von Gemeinschaften unterschiedlicher Zusammensetzung und Ăberzeugung [24] [25] [26].
Noch blicken die handlungsschwachen Massen dann mit groĂen Augen - verĂ€ngstigt und eingeschĂŒchtert - auf ihre Regierungen und erwarten von diesen effiziente SchutzmaĂnahmen und Abhilfe [2]. Sie merken nicht, daĂ diese âElitenâ realiter völlig hilflose Systemidioten, ErfĂŒllungsgehilfen (Manager = Erlediger!) der sie steuernden, aber im Dunkeln verbleibenden Systemsteuerer, ganz sicher aber keine FĂŒhrer (schon wieder so ein âZauberwortâ!) sind.
Nein, ein wirklicher Wandel zu einem anderen Weltbild [20], dem seit 35 Jahren besungenen âChange of Thinkingâ und vielbelĂ€chelten âAge of Aquariusâ, wird und kann nur von einer wachsenden Menge von Menschen ausgehen, die Augen und Ohren, Herz und Hirn gleichermaĂen zu öffnen bereit sind, Fragen zu stellen, sich mit nicht unmittelbar vor ihrer HaustĂŒre liegenden Ereignissen und ZusammenhĂ€ngen auch einmal intensiv zu beschĂ€ftigen (auch wenn dies Zeit kostet und nicht immer heiter ist), HintergrĂŒnde auszuleuchten und nachzudenken [22] [23] [36]. Wilder Aktionismus ist hier fehl am Platz. Vielmehr geht es darum, Verantwortung nicht lĂ€nger leichtfertig auf egomane Berufspolitiker zu delegieren, die fĂŒr zivile Berufe zumeist völlig untauglich sind und sich deshalb wendig und eloquent, höchst anpassungsfĂ€hig und ohne mindeste persönliche Ăberzeugung auf das populistische Erschleichen von WĂ€hlerstimmen spezialisiert haben, sondern diese selbst wahrzunehmen [19]. Und ebenso treudumm und sinnlos wĂ€re es, sich auf Gewerkschaften, die Medien oder die jeweiligen religiösen Vorturner verlassen zu wollen. Wir mĂŒssen, besser: dĂŒrfen unser eigenes Schicksal, unser Leben und dessen Ausgestaltung in die eigenen HĂ€nde nehmen! Hierin und nur hierin liegt die Chance der Menschheit, sich aus der fĂŒr die menschliche Spezies lebensbedrohlichen Gefahr der nachhaltigen Selbstzerstörung zu retten, den vielbeschworenen Weg zu einem human(istisch)en, toleranten Miteinander und gegenseitiger Achtung und Akzeptanz - in all ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt - zu finden [32] [21].
Die exponierte Stellung an der Spitze der bisherigen Entwicklungskette der Natur - als âKrone der Schöpfungâ - birgt die enorme Gefahr, abzubrechen. Sie bietet aber auch die Hoffnung gebende Chance der natĂŒrlichen Weiterentwicklung. Dies den weltlichen und religiösen âGlĂŒhwĂŒrmchenâ heutiger PrĂ€gung zu ĂŒberlassen, wĂ€re töricht und tödlich. In der WELT VON MORGEN ist kein Platz fĂŒr politische Schmarotzer, religiöse Ideologen, manische Schmarotzer und widernatĂŒrliche Moralritter. Es geht um natĂŒrliche Ethik [27][34], authentische Eigen-Verantwortlichkeit und ein freies BewuĂtsein [14] - eben FREIHEIT im DENKEN, FĂHLEN und HANDELN.
H.-W. Graf
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WeiterfĂŒhrende Literatur hierzu:
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1. Das MAI ist tot - Es lebe die TWP
2. Das weltweite Analphabetentum
3. Demokratie - Abgesang auf eine WorthĂŒlse
4. Demokratie - LadenschluĂ, Lauschangriff, Datenschutz
5. Demokratie - Volkswirtschaft oder Volksbeherrschung
6. Demokratie oder Demokratur
7. Der berstende Sozialstaat
8. Der Euro kommt, die DM geht
9. Der europÀische Traum
10. Der korrumpierte Staat
11. Der Sozialstaat explodiert
12. Der Staat - das unsoziale Wesen
13. Der Staat zerstört sich selbst
14. Die BewuĂtseinspyramide
15. Die Grenzen des Sozialstaats
16. Die Macht der Information (http://www.innenweltschutz.de/artikel/machtinfo.zip)
17. Die Utopie der Demokratie (http://www.dbsfs.de/download/utopie.doc)
18. Die Voodoo-Demokratie
19. Eigenverantwortung - Umdenken tut not
20. Ein neues politisches Weltbild
21. Entwicklungshilfe - Entwicklungsboykott
22. Freiheit - Recht oder Pflicht (http://www.zeitreport.de/freiheit2.htm)
23. Freiheit lebt vom Engagement (http://www.zeitreport.de/freiheit.htm)
24. Gewalt - Hilflosigkeit, Wut, Trauer
25. Gewalt - Krieg - Völkermord
26. Globalisierung - perfides Spiel mit der Angst (http://www.zeitreport.de/global.htm)
27. Kluger Egoismus ( http://www.zeitreport.de/egoism.htm)
28. Krieg - Nur eine Frage der Ă-konomie ( http://www.zeitreport.de/krieg.htm)
29. Kongo-Bericht (www.anthropos-ev.de/reise.htm)
30. âKorruption - Die EntschlĂŒsselung eines universellen PhĂ€nomensâ (FOUQUĂ-Verlag)
ISBN 3-8267-4544-2
31. Macht, Staat und Individuum
32. Neues Denken - was ist das eigentlich?
33. SouverÀnitÀt als Lebensmaxime (http://www.innenweltschutz.de/artikel/souverae.doc)
34. Umweltschutz - Wo bleibt der Innenweltschutz? (http://www.innenweltschutz.de/innewelt.htm)
35. USA - Der Anfang vom Ende (http://www.zeitreport.de/usa.htm)
36. Verantwortungs-Pyramide
37. Zeitenwende
[1] Stand vom 29.10.2002. Dieser Schuldenberg steigt pro Stunde um ĂąâÂŹ 406.800,-
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