- Und dahin geht's mit dem Euro - ach und die Buba scheidet auch aus... - dottore, 13.01.2003, 15:52
- Und der kommende EZB-Präsident steht gerade vor Gericht - HB, 13.01.2003, 16:03
- Re: Und dahin geht's mit dem Euro - so wie es von Anfang an geplant war - Tempranillo, 13.01.2003, 16:42
- Re: Und dahin geht's mit dem Euro - so wie es von Anfang an geplant war - pecunia, 13.01.2003, 18:07
- Re: Plan? Was für'n Plan? - dottore, 13.01.2003, 18:26
- Re: Pöhl ist im International Advisory Board bei Barrick Gold - monopoly, 13.01.2003, 19:21
- Re: Der Plan, ohne die Bremse Buba weiter Schulden aufzutürmen - Tempranillo, 13.01.2003, 19:50
- Re: Wer soll denn die Hütte anzünden? - Tempranillo, 13.01.2003, 20:25
- Re: Wer soll denn die Hütte anzünden? - dottore, 14.01.2003, 15:08
- Re: Der Plan, ohne die Bremse Buba weiter Schulden aufzutürmen - Cujo, 13.01.2003, 20:31
- Re: @ Cujo: Literatur- Empfehlungen - Tempranillo, 13.01.2003, 21:38
- Re: @ Cujo: Literatur- Empfehlungen - Jochen, 13.01.2003, 21:40
- Re: @ Cujo - Tempranillo, 13.01.2003, 22:01
- Re: @ Cujo/THX - Cujo, 13.01.2003, 23:34
- Re: @ Cujo - Tempranillo, 13.01.2003, 22:01
- Re: Bismarck - Ketzerschriften aus der Giftküche - Baldur der Ketzer, 14.01.2003, 00:18
- Re: @ Cujo: Literatur- Empfehlungen - Jochen, 13.01.2003, 21:40
- Re: @ Cujo: Literatur- Empfehlungen - Tempranillo, 13.01.2003, 21:38
- Re: Der Plan, ohne die Bremse Buba weiter Schulden aufzutürmen - Boyplunger, 14.01.2003, 07:11
- Re: Es kann der Beste nicht in Frieden leben... - Tempranillo, 14.01.2003, 11:26
- Re: Wer soll denn die Hütte anzünden? - Tempranillo, 13.01.2003, 20:25
- Re: Dann ist es auch vorbei mit dem Stabilitätspakt - Theo Stuss, 13.01.2003, 17:39
- Re: Dann ist es auch vorbei mit dem Stabilitätspakt - Euklid, 13.01.2003, 17:58
- Re: Erst die D-Mark kaputt, dann der Eurotz, zuletzt Währungsreform - Tempranillo, 13.01.2003, 18:01
- Re: Und dahin geht's mit dem Euro - ach und die Buba scheidet auch aus... - Diogenes, 13.01.2003, 20:46
- Re: Und dahin geht's mit dem Euro - (Text des Links) - Firmian, 19.01.2003, 15:18
Und der kommende EZB-Präsident steht gerade vor Gericht
-->Strafprozess gegen Jean-Claude Trichet
Für Frankreichs Notenbankchef steht viel auf dem Spiel
Notenbankchef Jean-Claude Trichet muss in den kommenden Tagen vor einem Pariser Gericht zu mutmasslichen Finanzmanipulationen beim Anfang der neunziger Jahre in eine tiefe Krise geschlitterten Crédit Lyonnais aussagen. Nur mit einem Freispruch wahrt er die Chance, die Nachfolge von EZB-Präsident Wim Duisenberg anzutreten.
nrü. Paris, 6. Januar
Zehn Jahre nach dem Beinahekollaps des Crédit Lyonnais hat in Paris das Strafverfahren gegen neun am finanziellen Debakel mutmasslich beteiligte Personen begonnen. Das Pariser Tribunal wird sich in den kommenden sechs Wochen unter anderem mit einer umstrittenen Buchhaltungspraxis befassen, die dazu beigetragen haben soll, die tatsächliche Verfassung der damaligen Staatsbank zu verschleiern. Die Hauptanklagepunkte lauten auf Bilanzmanipulationen bei den Geschäftsabschlüssen 1991, 1992 und 1993 des Crédit Lyonnais, Verbreitung von Falschinformationen sowie die Ausschüttung fiktiver Dividenden. Die Gerichtsverhandlung, die am Montag begonnen hat, ist mit besonderer politischer Brisanz verbunden und hat bereits im Vorfeld ein grosses mediales Echo ausgelöst. Denn auf der Anklagebank befindet sich unter anderem Jean-Claude Trichet, Frankreichs Notenbankchef. Trichet wird vorgeworfen, dass er als ehemaliger Leiter des Schatzamtes und Verantwortlicher für die französische Bankenaufsicht Anfang der neunziger Jahre bei der Verschleierung der Bilanzen der «Löwenbank» mitbeteiligt gewesen sei.
Gefährdete EZB-Präsidentschaft?
Die Ermittlungen gegen Trichet wurden bereits vor zweieinhalb Jahren eingeleitet. Am 31. Mai des vergangenen Jahres hatte die Pariser Staatsanwaltschaft die Einstellung des Verfahrens beantragt. Doch Untersuchungsrichter Philippe Courroye hatte sich überraschenderweise gegen dieses Ansinnen ausgesprochen, da genügend Anhaltspunkte vorlägen, die eine Gerichtsvorladung rechtfertigten. Vom laufenden Verfahren hängt viel ab. Nur mit einem Freispruch wahrt Trichet die Chance, den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, abzulösen. Die Anhörungen sind bis zum 12. Februar angesetzt, und mit einem Urteil wird spätestens im Juni gerechnet. Falls der Prozess keine Verzögerung erfährt, könnte Trichet noch rechtzeitig die Nachfolge Duisenbergs antreten, der voraussichtlich am 9. Juli sein Amt abgeben wird.
Desolate Finanzlage
Vor Gericht stehen weitere prominente Vertreter darunter Trichets Vorgänger bei der Banque de France, Jacques Larosière, der Chef des Crédit Lyonnais von 1988 bis 1993, Jean-Yves Haberer, sowie der damalige Vertreter der öffentlichen Hand im Verwaltungsrat der Bank, Jean-Pascal Beauffret. Der Richter wird sich somit auch mit der Rolle des Staates auseinandersetzen müssen, der als Hauptaktionär mit 55% am Crédit Lyonnais beteiligt war. Der Untersuchungsrichter bezieht sich in seiner Analyse auf den Schriftverkehr zwischen dem Schatzamt und dem Finanzministerium. Dieser lässt im Urteil der Anklage darauf schliessen, dass allein der Geschäftsabschluss von 1992, worin der Crédit Lyonnais einen Verlust von 1,8 Mrd. fFr. (270 Mio. Euro) ausgewiesen hatte, um über 8,7 Mrd. fFr. (1,3 Mrd. Euro) geschönt worden war. Folgerichtig hätten in den Problemjahren auch keine Dividenden ausgeschüttet werden dürfen. Trichet hält demgegenüber fest, dass er den damaligen Finanzminister Michel Sapin seit 1991 wiederholt über den desolaten finanziellen Zustand des Crédit Lyonnais und über das Geschäftsgebaren von Haberer informiert habe. Die Grossbank hatte sich Anfang der neunziger Jahre unter anderem mit der Akquisition der US-Firma Metro Goldwyn Mayer (MGM) übernommen. In der Folge musste der Crédit Lyonnais mit 15 Mrd. Euro an Steuergeldern saniert werden.
<ul> ~ Strafprozess gegen Jean-Claude Trichet </ul>

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