- Freiheit - ein menschliches Grundrecht: @Turon - marsch, 13.01.2003, 18:08
Freiheit - ein menschliches Grundrecht: @Turon
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5></font></font><div align="Justify">
<font color="0000FF">Hallo Turon,
sorry für die späte Antwort, ging nicht eher. </font>
>Danke für den vorzüglichen Artikel denn Du ins Forum gestellt hast.
>Damit das folgende was ich zu schreiben beabsichtige, nicht den Anschein erweckt, ich würde die Vorgehensweise der Russen loben:
>Nein - die Einmischung Rußlands in ihre Republiken - die ja angeblich aus freien
>Volkswillen zu UdSSR beigetreten sind - heiße ich keineswegs willkommen und schon gar nicht mal gerecht.
>Jeder Eingriff eines Staates in die Entscheidungsfreiheit eines Volkes finde ich verabscheundgswürdig und verachtenswert. Dabei spielt es überhaupt keine
>Rolle um wem es sich handelt.
<font color="0000FF">Volle Zustimmung!</font>
>Ob nun CDU/SPD Volksentscheidungen nicht zulassen wollen, oder ob USA Irak
>als Schurkenstaat bezeichnet, oder sich Rußland in Tschetschenien mit Gewalt
>einmischt - all das ist im Sinne des Volkes, bzw. zumindest betroffenen
>Völker bodenloser Angriffskrieg gegen den Bürger.
>Rußland hat jedoch, mit seinen etlichen Republiken mit ganz anderen Thema zu kämpfen. Nach Zerfall der UdSSR, wurde der Gedanke über die Autonomie jeweiliger Republiken jeweils wach. Wer aber genau diese angezettelt hat, daß
>plötzlich tschetschenen zu wissen wagten, daß sie keine Russen, sondern
>Tschetschenen sind - wissen wir nicht.
<font color="0000FF">Kommentar siehe unten! </font>
>Ein Beispiel aus meiner Familie: mein Ex-Schwager ist ein Russe. Sagt er:
>geboren ist er aber in irgendwo im Süden damaligen Rußlands - in der Nähe des schwarzem Meeres.
>Sein nationales Bewußtsein lautete so, als er die Schwester meiner Frau geheiratet hat: wo ich lebe ist mir im Prinzip vollkommen egal. Ich kann in
>Polen leben, aber auch in Rußland. Einige Kasachen, mit denen ich gesprochen habe, kennen noch die kasachische Sprache - weniger als 5%. Alle sprechen aber russisch - und zwar immer noch, auch wenn sie in Deutschland leben.
>Für diese Leute hat der Staat - nach meiner Einschätzung generell keine Bedeutung, es ist eine Macht für sie, die sich problemlos - für diese
>mal russisch, mal kasachisch bezeichnen kann - sie machen daraus nichts Anderes,
>als einen und demselben Arbeitsplatz, in dem sie 15 Jahre lang arbeiteten, und 5 verschiedene Arbeitgeber hatten.
>Das nationale Bewußtsein dieser Menschen, hat gegenüber dem deutschen Nationalbewußtsein, überhaupt gar keine Bedeutung. Manchmal hatte ich den Eindruck, als ich mich mit diesen Leuten unterhielt, wenn ein Deutscher
>sagt - ich bin stolz darauf ein...... - hielten sie ihm sofort für einen
>riesigen Schwachkopf, bzw. Meganaivling. Er brauchte den Satz noch nicht
>mal zu vollenden.
>Sicherlich steckt in so einem Gespräch, wo sich ein Deutscher mit einem
>Russen aus Kasachstan (bzw. Kasachen aus Rußland) unterhält, und diesen Satz
>anwendet - ein ganz anderes ungeschriebens Ziel: der Deutsche will damit
>unbewußt mitteilen, daß er sich für besser hält, weil er aus einem angeblich
>besserem Staat stammt.
>Alleine auf mich hat das schon immer wie ein rotes Tuch gewirkt - denn
>zumindest so wie ich es empfinde - mein Name ist so und so, ich bin stolz darauf, was ich selbst geschaffen habe, und falls es überhaupt Jemandem
>tatsächlich interessiert, bin ich Jemand der mal in Deutschland und jetzt
>in Polen wohnt.
<font color="0000FF">Gebe ich dir recht. Ich denke da genau so. Ich bin weder stolz ein Deutscher zu sein, noch stolz darauf hier geboren zu sein. Schließlich hätte ich genau so in Polen, genauer gesagt in Schlesien, geboren werden können. Meine Eltern kommen ursprünglich aus Oppeln. Frag' mich jetzt bitte nicht nach Details bzgl. Flucht usw. Keine Ahnung. Aber selbst wenn dem nicht so wäre, hätte ich keine andere Einstellung."Richtig oder falsch, dumm oder intelligent, gut oder böse" ist keine Frage des Geburtslandes, des Wohnortes oder des Status'.
Nationales Bewußtsein?
Ich für meinen Teil nenne es eher Interessenvertretung. Natürlich will ich meine eigenen Interessen auch im Zusammenhang mit globalen Themen gewahrt wissen. Meine Interessenvertretung ist der"Staat BRD". Das dies durch diese Pappnasen Namens"Volksvertreter" geschieht, ist nur ein Grund mehr für mich nicht"stolz" auf Herkunft oder das Land an sich zu sein. Ich würde gerne selbst über wichtige Themen mitentscheiden. Deshalb brauchen wir Volksentscheide. Allerdings würde ich Lügen, wenn ich nicht zugeben würde, daß ich die letzten Jahrzehnte lieber in der BRD verbracht habe als z. B. in Rußland oder China. </font>
>--------------------------------------------------------------------------
>Wenn Du es einmal so siehst, wirst Du ganz klar, genauso wie der Schreiber
>dieses Artikels sich durchaus die Frage gefallen lassen müssen, was Rußland
>eigentlich in Tschetschenien bezweckt?
>Wollen die dort die Menschen mehr versklaven, als vor Tschetschenien es der Fall war, als die UdSSR noch existierte, noch mehr versklaven als Tschetschenien? Oder wollen sie einfach Elemente eliminieren, die den
>russischen Staat gefährden?
<font color="0000FF">Berechtigte Frage, kein Zweifel.
Warum auf einmal dieser Abspaltungsdrang gewisser Kreise?
Sind die"tscheschenischen Rebellen" und ihre Aktionen in irgendeiner Art und Weise vom Volk"erwählt/gewählt" worden, ihre Position so zu vertreten? Oder anders, will wirklich das tschetschenische Volk das ihr Land autonom wird?
Zumal wohl ein Teil der"Rebellen" nicht mal Tschetschenen sind. Vielmehr können wir davon ausgehen, daß hier noch die"Nachwirkungen" der amerikanischen"Taliban-Geister", zu Gange sind, um die damalige Sowjetunion zu destabilisieren, welche, wie wir wissen, zu einem großen Teil weder Afghanen noch Tschetschenen sind (Söldner aus Saudi-Arabien, Pakistan usw). Selbiges Problem wie im Kosovo, Stichwort UCK. Ich zitiere aus: <a target=_blank href=http://www.miprox.de/USA_speziell/USA_Afghanistan_Taliban_DER_ARTIKEL.doc> Der Tod schleicht sich wieder an</a>:
Wo"Afghanen" auf der"richtigen" Seite kämpften, scheute sich der Westen bis heute nicht, die"islamistische Karte" zu spielen, von Söldnergruppen in Bosnien bis zur UCK. Die Vorstellung, die Taliban-Regierung könnte die radikalen Islamisten kontrollieren, die inzwischen eher wie ein transnationaler Konzern funktionieren, war und ist jedoch naiv.
oder auch:
Der erste Tschetschenienkrieg, in dem die separatistische Bewegung durch Saudi-Arabien und andere unterstützt wurde und der im Ergebnis westlichen Interessen folgte, zerschlug die bedeutende petrochemische Industrie und vertrieb das aufsässige Proletariat von den Produktionsmitteln. Die historische Pipeline von Baku zum Schwarzen Meer wurde in Tschetschenien mehr als 100mal unterbrochen und angezapft. Das Ã-l wurde sogar in klandestinen Raffinerien weiterverarbeitet und auf dem schwarzen Markt vertrieben. Über eine Umgehungspipeline kann mittlerweile wieder Ã-l aus den alten Ã-lfedern bei Baku zum Schwarzen Meer fließen.
http://www.wildcat-www.de/zirkular/61/z61oilca.htm
Damit ist meine obigen Frage eigentlich schon beantwortet, die Antwort ist nein. Jedenfalls meiner Meinung nach. Die"Rebellen" wurden nicht vom Volk legitimiert, einen Krieg vom Zaune zu brechen. Zumindest anfangs nicht (wie das nach den ganzen Jahren des möglichen Haßaufbaues im Moment aussieht, wage ich nicht zu beurteilen). Was für die russische Regierung gilt, gilt selbstverständlich auch für die"Rebellen". Ich vermute mal, daß der größte Teil des Volkes einfach nur in Ruhe sein Leben leben will, was schon hart genug ist, auch ohne"Befreiungskrieg". Vor diesem Hintergrund kann ich eine Reaktion Russlands durchaus verstehen. Aber nicht eine solche. Die Vorgehensweise Russlands, und damit der russischen Armee, ist in keinster Weise zu rechtfertigen. Alle in einen Sack zu stopfen um mal präventiv drauf zu hauen (und dadurch hunderte/tausende von Toten Zivilisten in Kauf zu nehmen, ein Rebelle wird schon dabei sein), ist nicht die Lösung und war noch nie eine Lösung. Wie immer in solchen Fällen, wird das"eigentliche Volk" weder von der einen, noch von der anderen Seite nach seiner Meinung gefragt. Nicht zuletzt geht es dabei natürlich um Ã-l. Wen interessiert da schon das Volk.
Du schreibst: "Oder wollen sie einfach Elemente eliminieren, die den
russischen Staat gefährden?"
Von mir aus können sich die verantwortlichen Elemente gegenseitig eliminieren wie sie wollen. Aber sie sollen gefälligst die Leute in Ruhe lassen, die eigentlich gar nichts damit zu tun haben.
Konkrete Lösung für diesen Fall?
Ganz schwer zu sagen, vor allem hier aus Deutschland. Wer hier (mich eingeschlossen) weiß schon wirklich bescheid? Aber mal ganz "idealistisch" gedacht, käme natürlich ein Volksentscheid in Frage. Der hätte den Vorteil daß, egal wie der Ausgang wäre, schlicht das Fundament für ein Eingreifen der einen oder anderen Seite entzogen werden würde. Wenn sich eine Seite nicht daran hält, könnte man wenigsten eine eindeutige Schuldzuweisung treffen und gezielter darauf Reagieren/Itervenieren.
Da dies genau aus diesem Grunde nicht passieren wird, wird es weiter laufen wie bisher. </font>
>-----------------------------------------------------------------------
>In deutscher Gesetzesgebung steht nämlich auch: Wer die Abspaltung
>eines Teilgebietes aus der Bundesrepublik fordert und die Leute dazu anstiftet,
>wird mit einer Freiheitsstrafe von ca. 20 Jahren Gefängnis bestraft.
>Die Bundesrepublik hat also durchaus vor, einen den sie als Störfried
>ansieht, in seiner Meinungsfreiheit und Weitergabe seiner Meinung in seinen
>Grundrecht zu beeinflussen, und ihm nach geltendem Recht zu beseitigen.
>Was die Russen so schroff machen, macht die Bundesrepublik mit multimedialer
>und medialer Offensive zu Nichte. Man such nach Dreck, und dann verteilt
>man es in der Bevölkerung - man macht den potentiellen Angreifer
>gliech unglaubwürdig. Zwar wollte sich noch Niemand von Deutschland
>abspalten - aber man braucht nur zu sehen, wie man mit neuen und jungen Politikern umgeht. Da macht es keinen Unterschied, ob es sich um Schill
>handelt, oder Schönhuber.
>Wird es aber mal soweit sein, daß Jemand aus der Bundesrepublik austreten will,
>und Anspruch auf deutsches Bundesgebiet erhebt, dann wird der deutsche Staat
>mit absoluter Sicherheit ebenfalls Gewalt anwenden.
<font color="0000FF">Jepp, da gebe ich dir recht. Das würde und wird passieren. Ein gutes,"kleines" Beispiel dafür, sind für mich die Castor Transporte und Endlagerung usw. Jetzt mal völlig unabhängig von der Einstellung zu Atomkraft etc., die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung ist gegen diese Transporte. Also haben sie gefälligst gefragt zu werden. Das hätte schon vor Jahren passieren müssen.
Was grundsätzlich falsch ist, oder was ich dafür halte, ist selbstverständlich auch hier (in der BRD) falsch. Wenn die Mehrheit für eine Abspaltung wäre, dann ist das eben so. Ob mir das nun gefällt oder nicht, ob dem"Staat" das nun gefällt oder nicht. Wir haben hier DAS grundsätzliche Problem überhaupt. Die"Institution Staat" muß wieder FÜR die Bevölkerung da sein und durch SIE überwacht werden, nicht umgekehrt, wie im Moment. Wäre dem so, würden sich einige Probleme vielleicht gar nicht erst entwickeln. Und wenn doch, dann wenigstens auf Basis "UNSERER" Entscheidungen. Ich denke, wenn die Bevölkerung durch ihre eigenen Entscheidungen auch für die Konsequenzen verantwortlich wäre, würden so nach und nach mehr Leute anfangen intensiver nachzudenken.
Nein, ein wirklicher Wandel zu einem anderen Weltbild.... wird und kann nur von einer wachsenden Menge von Menschen ausgehen, die Augen und Ohren, Herz und Hirn gleichermaßen zu öffnen bereit sind, Fragen zu stellen, sich mit nicht unmittelbar vor ihrer Haustüre liegenden Ereignissen und Zusammenhängen auch einmal intensiv zu beschäftigen (auch wenn dies Zeit kostet und nicht immer heiter ist), Hintergründe auszuleuchten und nachzudenken."
Genau das würde passieren. Nicht sofort, aber es würde beginnen.
Übrigens ganz aktuell:
<a target=_blank href=http://www.n-tv.de/3092666.html>(Link) Abspaltung-Rügen denkt an eigenen Staat (Link)</a>:
Noch wird das nicht allzu ernst genommen. Aber laß noch mal ein paar Jährchen ins Land gehen.... </font>
>Und wenn er Terroristen in ein großes Theater schickt, wird man entscheiden
>müssen, ob man 100 oder 200 unschuldige Opfer in Kauf nimmt, und angreift,
<font color="0000FF">Die einzige Möglichkeit so etwas zu verhindern liegt in der grundsätzlichen Politik. Wie gehe ich mit solchen Situationen wie in Tschetschenien um und wie gestalte ich prinzipiell meine Politik.
Natürlich kann man etwaige"Verrückte" und ihre Aktionen niemals ganz unterbinden. Aber wie oben schon geschrieben, warum sagt Rußland nicht ganz einfach: "OK, Rebellen, ihr sagt"euer Land" will autonom werden. Überprüfen wir das doch mal. Fragen wir doch euer Volk, ob dem tatsächlich so ist." Warum nicht? Warum geht Russland nicht diesen Weg? Aus Angst, daß Tschetschenien sich tatsächlich abspalten würde und Russland noch mehr Einfluß in dieser Region verlieren würde. Wie gesagt, ich kann natürlich verstehen, daß Russland seine Interessen im Kaukasus wahr nehmen will, aber zu welchem Preis? Wenn es darum geht zukünftig tote zu vermeiden, muß es etwas in der Art sein. Jedenfalls fällt mir nichts anderes ein. Geht es um"Macht und Ã-l" wird das Volk weiter bluten.
Und ganz generell. Ich weiß nicht so genau wie, aber wenn es"uns" nicht gelingt ein grundsätzliches Umdenken in die Wege zu leiten, haben es die globalen Schachspieler um so einfacher:
....Es sei also etwas wahres an der sowjetischen Behauptung gewesen, man kämpfe gegen eine geheime Einmischung der USA in Afghanistan, stellte Jauvert fest: Und er wollte wissen, ob Brzezinski die Geheimoperation bedaure. Der verneinte vehement:"Diese Geheimoperation war eine ausgezeichnete Idee. Sie lockte die Russen in die afghanische Falle und Sie möchten, daß ich das bedaure?" Am Tage des sowjetischen Grenzübertritts habe er an Carter geschrieben:"Wir haben jetzt die Gelegenheit, der UdSSR ihren Vietnamkrieg zu geben." Dieser Konflikt habe letztlich das Auseinanderbrechen des sowjetischen Imperiums nach sich gezogen. Jauvert hielt Brzezinski entgegen, dass die USA damit den islamischen Fundamentalismus gefördert und künftige Terroristen bewaffnet hätten. Was denn wichtiger gewesen sei, sagte der einstige Carter-Vertraute empört zurück,"die Taleban oder der Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums? Einige muslimische Hitzköpfe oder die Befeiung Zentraleuropas und das Ende des Kalten Krieges?" Die Darstellung des islamischen Fundamentalismus als weltweite Bedrohung -schon damals durchaus gängig - nannte Brzezinski 1998 schlicht -"Blödsinn".
Wenn überhaupt, dann liegt hier der Schlüssel für eine positive Änderung für die Zukunft. Mit"hier" meine ich die"Aufklärung" breiter Bevölkerungsschichten. Wir müssen wieder"mündige" Bürger werden. Wie ich schon angedeutet habe, gibt es da für mich zwei wichtige Punkte:
1.) Volksentscheide müssen her.
2.) Jeder muß in seinem kleinen Umfeld versuchen die Leutchen"aufzuwecken".
Die Änderungen müssen von"unten" kommen. Und das hat der Artikel sehr schön dargestellt. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
Grüße nach Polska
MARSCH
</font>
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