- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 14.01.2003, 11:12
Meldungen am Morgen
--> ~ Das deutsche Finanzministerium schliesst eine Erhöhung der Neuverschuldung und eine erneute Verletzung des 3 %
Maastricht Kriteriums nicht aus.
~ EZB-Chefvolkswirt Issing sieht die europäische Konjunktur in 2003 mit größeren
Risiken als Chancen konfrontiert, auch wenn diese sich wahrscheinlich im Jahresverlauf
erholen werde. Während die Risiken bei der Preisentwicklung eher
ausgeglichen seien, lägen sie beim Wachstum eindeutig auf der negativen Seite,
so Issing. Er verwies dabei vor allem auf den drohenden Irak-Krieg als Risikofaktor.
Issing wiederholte zudem die Äußerung Duisenbergs, dass die Geldpolitik
derzeit zur Gewährleistung eines stabilen Preisniveaus angemessen sei.
~ Die Industrieproduktion in Deutschland ist im November überraschend stark angestiegen. Im Vergleich
zum Vormonat erhöhte sich die Produktion saisonbereinigt um 2,5%. Im Vormonat war die Produktion aufgrund eines negativen Kalendereffekts um
1,3% gg. Vm. gefallen. Eine deutliche Produktionszunahme wurde im November v.a. in Westdeutschland
verbucht (2,7% gg. Vm.), während der Output in Ostdeutschland lediglich um 0,4% stieg. Nach Branchen
gab es den stärksten Produktions-Zuwachs bei den Investitionsgütern (4,1%) und im Baugewerbe (3,8%).
~ Der Anstieg der spanischen Einzelhandelsumsätze hat sich im November verlangsamt.
Mit 7,8% gg. Vj. (Okt. 8,3%) übertrafen die Umsätze aber die Erwartungen der Analysten, die durchschnittlich
mit einer geringeren Wachstumsrate von 5,9% gerechnet hatten. Die im Vergleich
zum Vormonat niedrigere Wachstumsrate war zum einen bedingt durch die geringere Anzahl an Verkaufstagen
im November 2002. Weiterhin wirkte sich der Rückgang des Einzelhandels- und Konsumentenvertrauens
- möglicherweise eine Folge des Untergangs des Ã-ltankers ‚Prestige‘ - negativ auf die Einzelhandelsumsätze
aus.
Märkte am Morgen Research Büro Frankfurt
~ Aufgrund stark gestiegener Ã-lpreise (mehr als 17% gg. Vm.) sind die Input-Erzeugerpreise in Großbritannien
im Dezember stark gestiegen. Gegenüber Vormonat kletterten sie um 2,8% (größte
Monatsveränderung seit über 2 1/2 Jahren) und im Vergleich zum Dezember 2001 ergab sich ein Zuwachs
von 2,7%.
Die Output-Erzeugerpreise stiegen deutlich schwächer
an (0,1% gg. Vm. und 1,2% gg. Vj.).
~ US-Notenbankmitglied Guynn hält die US-Wachstumsaussichten für zunehmend
ausgeglichen und rechnet für 2003 mit einer Wachstumsrate um 3%.
~ Einige negative Konjunkturdaten gab es über Nacht aus Japan. Dort blieben die Aufträge im Maschinenbau
(Nov), die ein Frühindikator für die Investitionstätigkeit der Unternehmen sind, deutlich hinter den Erwartungen
zurück. Die Aufträge fielen um 0,2% gg. Vm., erwartet worden war, dass zumindest das Vormonatsniveau
gehalten werden könnte. Die Ausrüstungsinvestitionen, die bei der zweitgrößten Volkswirtschaft
der Welt rd. 15% des BIP ausmachen, waren im dritten Quartal um 0,5% gefallen. Analysten bezweifeln
mittlerweile, dass vorgesehene Steuersenkungen für den Bereich Forschung und Entwicklung, die ab April
Geltung bekommen sollen, ausreichen, um die Investitionstätigkeit anzukurbeln.
Auch das Geldmengenwachstum
(M2 + CDs im Dez.) fiel mit 2,2% gg. Vj. deutlich schwächer aus als im Vormonat (3,2%) und
als erwartet. Gleichzeitig lag die Kreditvergabe um 4 ½% unter Vorjahresniveau. Dies erhöht den Druck auf
die Bank von Japan, die Geldpolitik noch expansiver zu gestalten.
~ Von April bis Dezember 2002 sind aus Japan Portfolioinvestitionen in der Rekordhöhe
von netto 16,1 Bio. JPY ins Ausland abgeflossen. Dabei sind brutto
18,1 Bio. abgeflossen; dem steht ein Bruttozufluss von 2 Bio. JPY gegenüber.
~ Premierminister Koizumi und Finanzminister Shiokawa haben sich angeblich darauf
geeinigt, mit der Ernennung des neuen Notenbankgouverneurs bis Ende
Februar zu warten.
~ Mizoguchi warnt vor den negativen Folgen, die ein fortgesetzter Yen-Anstieg für
die japanische Wirtschaft haben würde. (Mizoguchi übernimmt heute das Amt
von Kuroda als Vize-Finanzminister für internationale Fragen.)
~ Für die Ratingagentur Moody’s hätte eine erfolgreiche Reflationierung der japanischen
Wirtschaft positive Auswirkungen auf das japanische Länderrating.
~ Die Financial Times berichtet, dass sich US-Präsident Bush und der britische Premierminister
Blair angeblich darauf verständigt haben, den UNWaffeninspekteuren
im Irak noch einige Wochen mehr Zeit zu geben, um stichhaltigere
Beweise für den Besitz von Massenvernichtungswaffen zu finden.
~ UN-Chefwaffeninspektor Blix erklärt, der Irak-Bericht, den er am 27. Januar vor
dem UN-Sicherheitsrat vorlegen werde, könne nur ein Zwischenbericht über die
Fortschritte der ersten 60 Tage sein, sei aber „noch lange nicht das Ende.“

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