- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 15.01.2003, 12:55
Meldungen am Morgen
--> ~ In der Eurozone besteht nach Worten von Bundesbankpräsident Welteke derzeit
kein Bedarf für eine weitere Zinssenkung. Nach der Zinssenkung der EZB
im Dezember sei die Geldpolitik eher akkommodierend, also das Wachstum
unterstützend, ausgerichtet und nicht restriktiv. Es gebe zurzeit keinen Bedarf
für eine Debatte über Zinsänderungen. Die EZB müsse eine Geldpolitik der ruhigen
Hand betreiben. Die geopolitische Situation führe zu so viel Unsicherheit,
dass die Notenbank keine weitere Unsicherheit auslösen dürfe, so Welteke.
~ Die Bundesregierung geht nun doch davon aus, trotz der schwachen Wirtschaftslage
in 2003 ohne höhere Schulden auszukommen und das Haushaltsdefizit
unter der Drei-Prozent-Marke zu halten.
~ Deutschland und Frankreich haben sich auf eine gemeinsame Initiative zur Reform
der EU-Institutionen geeinigt. An der Spitze der EU soll demnach künftig
eine aus zwei Politikern gebildete Präsidentschaft stehen. Ziel dieser „Doppelspitze“
soll eine Stärkung der nationalen Regierungen auf EU-Ebene sein.
~ Nach den überraschend günstigen Produktionsdaten aus Deutschland hat gestern auch die Industrieproduktion
in Frankreich im November für eine positive Überraschung gesorgt. Der Output stieg im Vergleich
zum Vormonat um 1,2%, deutlich stärker als vom Markt-Konsensus erwartet. Gleichzeitig wurde
der Vormonatswert von -0,6% auf 0,1% gg. Vm. hochrevidiert. Darüber hinaus wurden gestern in Frankreich auch noch Handelsbilanzzahlen für November
berichtet. Aufgrund zurückgehender Exporte (-1,1% gg. Vm.) und steigender Importe (+2,2%) hat
sich der Handelsüberschuss im November deutlich verringert. Mit EUR 0,3 Mrd. lag er deutlich unter dem
Oktoberwert von EUR 1,1 Mrd.
Märkte am Morgen Research Büro Frankfurt
~ Die britischen Produktionszahlen (Nov.) lieferten gestern ein uneinheitliches Bild. Das verarbeitende Gewerbe
verzeichnete einen unerwarteten Produktionsanstieg von 0,4% gg. Vm. In der gesamten Industrie fiel
die Produktion im November jedoch um 0,5% gg. Vm., was hauptsächlich auf einen Rückgang der Energieerzeugung
zurückzuführen war (die Durchschnittstemperatur lag im November 2 Grad über dem Durchschnitt).
~ Mit einem Rückgang um 2,3% gg. Vm. fielen die schwedischen Einzelhandelsumsätze im November
deutlicher als vom Konsensus erwartet worden war (-0,5%). Der Rückgang ist aber vor dem
Hintergrund der Umsatzzuwächse um kumulativ 4 ¼% in den beiden Vormonaten zu werten. Im Schnitt der
Monate Oktober/November lagen die Verkaufszahlen immer noch um gut 1 ½% über dem Niveau von Q3.
~ ABC News Money Magazine Consumer Cpmfort Index” fällt in der letzten Berichtswoche von -19 auf -21 und
signalisiert damit erneut zurückgehendes Verbrauchervertrauen in den USA.
~ Blix, Annan und Schröder bemühen sich, zeitliche Ausweitungen der Waffeninspektionen in Gang zu setzen. Bushs
Verbalakrobatik signalisiert jedoch Säbelrasseln und ein nicht unerhebliches Maß an Ungeduld.
Ihm würden die „Spielchen und Täuschungen zum Hals heraushängen“, so Bush.
~ Auch US-Präsidialamtssprecher Fleischer warnt, dass die Zeit für den Irak ablaufe.
Der Irak mache keine Anstalten, die Abrüstungsvorgaben der UNO zu
erfüllen.
Die UNO hat Marktgerüchte dementiert, wonach die UN-Waffeninspekteure
gestern zum Verlassen des Irak aufgefordert worden sein sollen.
~ Nach der Entscheidung Mexikos, sich der Produktionsausdehnung der OPEC anzuschließen und die eigene
Ã-lförderung um 120.000 auf 1,88 Mio. Barrel pro Tag zu erhöhen, gaben die Ã-lpreise am Dienstag
kurzfristig etwas nach. Später zogen sie jedoch erneut an, nachdem die Nachricht verbreitet wurde, dass
die UN-Inspektoren unerlaubtes Waffenmaterial im Irak gefunden hätten.

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