- TERROR-ALARM IN GENUA:Fahnder entdecken 50 Tonnen Material fĂĽr Chemiewaffen - El Sheik, 16.01.2003, 12:16
TERROR-ALARM IN GENUA:Fahnder entdecken 50 Tonnen Material fĂĽr Chemiewaffen
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El Sheik
Fahnder entdecken 50 Tonnen Material fĂĽr Chemiewaffen
Eine erschreckende Entdeckung hat die Polizei im Hafen von Genua gemacht. In einigen Containern sollen sich tonnenweise Chemikalien für die Herstellung von Massenvernichtungswaffen befunden haben. Das gefährliche Material soll aus einer deutschen Fabrik stammen. Angebliches Ziel: Libyen.
AP
Hafen von Genua: Zwischenetappe auf dem Weg nach Libyen
Genua - Später Nachmittag am Hafen Genua-Voltri. Gerade sollen drei Container verladen werden, als vier Autos der Finanzpolizei auf Hafengelände auffahren. Ohne Blaulicht, aber die Mienen der Ermittler verraten, dass sie nicht wegen einer Routinekontrolle hier sind.
Denn in den Containern befinden sich 50 Tonnen einer hochgiftigen chemischen Substanz, berichtet"La Repubblica" in ihrer heutigen Ausgabe. Chemikalien, die nicht ohne Grund auf der"schwarzen Liste" der Uno stehen - so genannte Ausgangsmaterialien für die Herstellung von Massenvernichtungsmitteln. Ohne sie beispielsweise kann nicht das tödliche Gas hergestellt werden, das Saddam Hussein nach Überzeugung der Amerikaner vor den Uno-Waffeninspektoren versteckt.
Die"Chemie-Bombe auf dem Schiff" ("La Repubblica") soll von einem Unternehmen in Brüssel verschickt worden sein, einer Firma mit"engen Kontakten zu muslimischen Bürgern". Recherchen der Zeitung hätten in den vergangenen Tagen ergeben, dass Belgien eine Hauptdrehscheibe des islamistischen Terrorismus sei. Eine Firma stehe beispielsweise unter Verdacht, für einen Transport von mehreren Tonnen Waffen - hauptsächlich Granatenwerfern - verantwortlich zu sein, der vor zwei Monaten ebenfalls in Italien, in La Spezia, aufgeflogen war.
Hergestellt wurden die in Genua beschlagnahmten Chemikalien offenbar in Deutschland. Über verschiedene Zwischenetappen hätte der Weg nun von Genua aus weiter gehen sollen bis nach Tripolis. Dasselbe Ziel habe auch der Waffentransport von La Spezia gehabt.
Die betreffenden Firmen in Brüssel und Tripolis freilich erklären, dass die"Ware" ordnungsgemäß deklariert worden sei. Es habe sich lediglich um Material zur Herstellung von Pestiziden gehandelt. Die Ermittler sind jedoch laut"La Repubblica" überzeugt, dass die Begleitdokumente gefälscht sind und es sich um waffenfähiges Material handelt.
Unklar bleibt, wann die Polizei den Fund gemacht hat. Angeblich soll er schon einige Wochen her sein. Wohin die Polizei das hochgiftige Waffenmaterial jetzt gebracht hat, ist unbekannt. Wahrscheinlich ist ein geheimer Transport in eine militärische Einrichtung, in der die Chemikalien geschützt sind.
<ul> ~ spiegel</ul>

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