- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 20.01.2003, 11:40
Meldungen am Morgen
--> ~ Der scheidende BIZ-Chef Crockett empfiehlt der EZB einen „vorsichtigen“ geldpolitischen
Kurs. Das Problem einiger Euro-Staaten sei nicht eine zu restriktive
Geldpolitik, sondern die Starrheit ihrer ökonomischen Strukturen. Angesichts
des mangelnden Vertrauens der Anleger in die Reform- und Anpassungsfähigkeit
sowie des Risikos steigender Budgetdefizite und einer Rückkehr zu einer
höheren Inflation müsse die EZB einen vorsichtigen Kurs einschlagen.
~ Deutschland hatte nach Informationen der Süddeutschen Zeitung im Jahr 2001
mit 21,7% die geringste Steuerquote in Europa. (Die Steuerquote misst das
Verhältnis von Steuereinnahmen zum Bruttoinlandsprodukt.) Im Vergleich zu
anderen Industrieländern hat nur Japan mit 17,2% besser abgeschnitten. Bei
Berücksichtigung der Sozialabgaben ergibt sich für Deutschland eine deutlich
schlechtere Quote von 36,4%.
~ Nachdem sowohl die Produktionszahlen aus Deutschland (+2,5% gg. Vm.) und Frankreich (+1,2%) positiv
überrascht haben, hat auch Italien bessere als erwartete Daten gemeldet. Der Output ist im November
(saison- und arbeitstagebereinigt) um 0,8% gg. Vm. gestiegen. Der Vormonatswert wurde von -0,6% auf -
0,7% revidiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Produktion um 2,7% (der größte Anstieg seit
März 2001).
~ Infolge dieser günstigen nationalen Zahlen ist die Industrieproduktion in der Eurozone im November zum
Vormonat um 1,0% gestiegen. Das war der höchste Monats-Anstieg seit August 2001. Besonders stark war
der Zuwachs bei den Gebrauchsgütern (+2,1%). Die Investitionsgüterproduktion stieg zum Vormonat um
1,6%. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat kletterte die Produktion um 3,0%. Allerdings lag
der Durchschnitt der Monate Oktober/November nur 0,2% über Q3.
~ In Japan nahmen die Konkurse in 2002 auf 19.458 zu; das ist das zweitschlechteste Ergebnis in der Geschichte Japans seit dem Ende des 2. Weltkriegs.
~ Nakahara, der als möglicher Nachfolger für Notenbankchef Hayami gilt, fordert
in der Financial Times die direkte Finanzierung von zusätzlichen Ã-ffentlichen
Ausgaben in Höhe von 5-10 Bio. JPY durch die Bank von Japan.
~ Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat nach einem Bericht des
Spiegel den gesamten Zahlungsverkehr deutscher Banken mit der Ukraine unter
Geldwäscheverdacht gestellt. Damit muss jetzt praktisch jede Überweisung von
Staatsanwaltschaft oder Landeskriminalamt genehmigt werden.
~ Nach dem Fund verdächtiger Dokumente bei einem irakischen Atomphysiker
hat UN-Chefwaffeninspektor Blix den Tonfall verschärft. Die Papiere seien ein
Zeichen dafür, dass nicht alle Details der Waffenprogramme wie gefordert offengelegt
worden seien. Diese Entwicklung sei besorgniserregend.
~ Nach Ansicht von US-Außenminister Powell benötigen die USA für ein Vorgehen
gegen den Irak keine neue UN-Resolution. Gegen Ende Januar würden die
USA die mangelnde Kooperation des Irak mit der UNO bewiesen haben.

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