- Anfrage von Bülow - @ Baldur (sorry for being late) - dottore, 22.01.2003, 15:53
- so was ist gemein... - Kaddii, 22.01.2003, 17:18
- Re: so was ist gemein... ** Welten statt Wellen - Herbi, dem Bremser, 22.01.2003, 18:51
- Re: Anfrage von Bülow - @ dottore - Baldur der Ketzer, 23.01.2003, 13:07
- so was ist gemein... - Kaddii, 22.01.2003, 17:18
Anfrage von Bülow - @ Baldur (sorry for being late)
-->Hi Baldur,
Andreas von Bülow (* 17. 7. 1937) stammt wie alle B.s genealogisch aus Mecklenburg (umfangreiche Ahnenforschungen im Web). Sein Vater war Professor für Violincello in Heidelberg, Mutter Pianistin und Sängerin) - also keine Verwandtschaft zum Vermuteten. Loriot ist über Ecken mit ihm versippt.
Geboren in Dresden, Studium Heidelberg, dann per Friedrich-Ebert-Stiftung (volle SPD!) nach USA, Jura-Promotion und ab 1960 selbst in der Partei. Arbeitete auch als Gleisarbeiter. Übliche Genossenlaufbahn: Landratsamt, Regierungspräsidium, erfolglose Kandidatur zum OB von Reutlingen. Bundestag 1969 / 1994. Die übrigen Ämter waren schon aufgezählt.
Mix zwischen Grün (gegen Schnelle Brüter), Lafo-Linie (sah das DDR-Folgen-Desaster wie jener), Kriegsfreund: War schon im Bosnienkrieg für Luftangriffe gegen Belgrad.
Gattin Anna-Barbara Tochter des Mannheimer Rechtsprofessors Konrad Duden.
Zu seinem Buch schreibt der bekannte Recherche-Journalist Hans Leyendecker (Süddeutsche):
"Es liegt in der Natur von Verschwörungstheorien, dass sie nie zu widerlegen sind. Keine Beweise? Na bitte, das beweist, dass die Verschwörer mächtig, verschlagen und gefährlich sind, weil sie ja sonst Spuren hinterlassen hätten...
Geübte Verschwörungstheoretiker fangen gewöhnlich mit der Schlussfolgerung an und ordnen dann die Fakten. Wenn diese nicht passen, sind sie von irgendeiner Macht verändert worden...
Ein Streit in der Sache lohnt kaum. Der Leser hat es mit der Logik eines geschlossenen Systems zu tun..."
Da war Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow (1849-1929) ein etwas anderes Kaliber, vgl. Biographie von Feser und dessen eigene"Denkwürdigkeiten" (sehr guter Stil, mal so zur Lesefreude). Der wiederum scheiterte 1909 im Reichstag mit einer Steuererhöhung (die Konservativen drückten eine Wertpapiersteuer durch, er wollte eien Nachlasssteuer, es ging um 100 Mios) und trat zurück (des Kaisers Gunst war eh schon flöten). 1917 wäre er beinahe nochmals berufen worden - die Personaldecke der Herrschaften für solche Top-Positionen war halt sehr dünn und B. genial und extrem eitel.
Als spezieller Gesandter in Rom konnte er den Kriegseintritt Italiens gegen das Reich und Ã-sterreich-Ungarn nicht verhindern - somit ging auch die Südflanke flöten (Südtirol, Triest).
Also war auch das nix Rechtes.
Gruß!

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