Krankenkassen Alert - (oder Pisastudie für europäische Ärzte notwendig?)

verfasst von Turon, 22.01.2003, 23:31

-->Manche von Euch haben nach praktischen Unterschieden zwischen Polen und
Deutschen gefragt - und ich glaube ich habe gerade so einen Fall, von dem
ich glaube - man könnte diesen zur Sprache bringen.

Wer aber immer noch nicht daran glaubt, daß es in Deutschland sowas wie
mineralölsteuerbefreite Tankfüllungen gibt bzw. jahrelang es gegeben hat (besondere Grüße an hannoversche Staatsbeamte in diesem Kontext) - dem wird
auch dieser Artikel wenig bringen.

Daß ich mir gerade unsere"Ärzteschaft" zu Brust nehme, liegt darin, weil
es so häufig behauptet wird, kriminelle Ausländer mißbrauchen unseres
Gesundheitssystem, um Verwandschaft und Freunde dieser Ausländer - deutsche
Gesundheitsfürsorge zukommen zu lassen.

Daß mag in diesem Fall gar stimmen - widerspricht dem Vorwurf auch nicht,
aber - sagen wir es so, es könnte ja sein, daß so manchen guten Arzt,
derartige Machenschaften gar sehr passen.

Wie ihr wißt lebte ich noch vor kurzem in Deutschland und ging brav
zu mehreren Zahnärzten, um sogeannte"Vorsorge" zu machen. In meinem
ersten Lebensabschnitt war es meine Mutter, die immer dafür gesorgt hat,
daß Söhnchen brav alle sechs Monate dem Zahnarzt Ihres Vertrauens aufsucht,
um später den Zahnersatz bei der Krankenkasse gelten zu lassen.

Jedes Mal fand sein Zahnarzt irgendwo ein Loch im Zahn und mit deutscher
Gründlichkeit, hat er eine Blombe gesetzt. Als Söhnchen jedoch von zu Hause
wegging, nahm er das mit der"Vorsorge" nicht mehr so genau, und ging nur
noch dann zum Zahnarzt, wenn er irgendwie Schmerzen verspürt hat. Auch da,
haben die Ärzte seines Vertrauens immer ein Loch gefunden.

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Jetzt wo der Sohn etwas älter geworden ist, gibt es reichlich Probleme
mit den Zähnen. ;) Rein zufällig handelt es sich doch genau um die selben Zähne, die früher tugendhaft geblombt wurden. Da platzt mal eben mal
ein Teil der Zahnkrone ab, genau an der Stelle wo früher gebohrt wurde
etc.

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Wenn Wahnsinn - in diesem Kontext ein System hat, so werden minimale
Zahnbeschädigungen schon alleine deswegen sofort geblombt, weil mit großer
Wahrscheinlichkeit, wird genau derselbe Zahn spätestens in 10 bis 20 Jahren
erneut behandelt werden müssen. Wenn man dann hört, daß die Behandlungskosten
für einen Zahn durchaus so um die 1000 DM kosten können.

Für einen Aasgeier im Weiß mit dem komischen Bohrgerät in der Hand,
wahrhaftig fantastische Vorsorge - finanzieller Art natürlich.

Na wie dem auch sei, ich bin ja gewohnt mehrere Ärzte aufzusuchen,
bevor ich die Behandlungstaktik beurteile und die Sache sieht so aus:

während mir etwa 7 Zahnärzte in Deutschland immer wieder bescheinigt haben,
ich hätte Zähne die man immer wieder blomben muß, wobei zwei weitere
Zahnärzte ganz anderer Meinung waren, sind meine Zähne für polnische
Zahnärzte, die in etwa gleiche Ausstattung haben durchaus in sehr guter
Verfassung, bis auf die Zähne, die man früher wegen irgeneinem dunkeln
Fleck - für löchrig gehalten hat und in Deutschland geblombt hat.

Aktuell haben es mir 3 Ärzte bescheinigt, daß meine Zähne, an denen zu meinem
Lebzeiten noch nie was gemacht worden ist, völlig gesund sind.

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Und deswegen fordere ich mit sofortiger Wirkung eine Pisastudie für
Zahnärzte in Europa. Dabei ist mir klar - das in deutschen Selbstbedienungssystem (neuer Name für Gesundheitswesen) pro Kopf
und pro Lebenszeit eines Zahnpatienten durchaus Beträge in Höhe von
locker 20.000 Euro und mehr zu Stande kommen.

Deswegen kann man ja auch durchaus zwei Sachen verstehen:
a) warum unsere Krankenkassen so einen horrenden Defizit aufweisen;
b) warum das Gesundheitsministerium der Ärztelobby vorwirft, daß sie
nur noch mehr Geld und noch mehr Geld sehen wollen.

Ganz unbegründet ist jedenfalls mein Verdacht gar nicht. Wer kann
schon von Selbständigen (bis auf die PC-Branche) derartige
Vorsorgemaßnahmen für eigenen Wohlstand treffen? Der Patient kommt zu Routineuntersuchung, man stellt nichts fest und bohrt dennoch - da kommt
Nacharbeit und weiterer Umsatz ganz alleine zu Stande.

MfG. Turon.

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