- Bei der Schlagzeile würde ich mir verscheißert vorkommen.... - Praxedis, 23.01.2003, 09:31
- Re:als SPD-Wähler würde ich mir versch... vorkommen - kingsolomon, 23.01.2003, 09:40
- Re: Ist das ein Versuch in Koch'scher Empörung? ;-) (owT) - JLL, 23.01.2003, 09:50
- Re: Bitte nicht das Forum hier verscheißern! KEIN Text der WELT! - dottore, 23.01.2003, 10:17
- okay - akzeptiert (owT) - Praxedis, 23.01.2003, 10:31
- Re: Bitte nicht das Forum hier verscheißern! KEIN Text der WELT! - chiron, 23.01.2003, 11:36
Bei der Schlagzeile würde ich mir verscheißert vorkommen....
-->Stell dir vor du bist recht gut aufgeklärter Schüler an einer deutschen Schule (mit Ethik-,"Religions-" und Geschichtsunterricht) und hast schon viel über Kriege und Kriegsverhinderungen gelesen, wurdest von Eltern und Lehrern zu Moral, ethisch-humanen Grundsätzen und Respekt gegenüber Autoritäten erzogen und dann knallt dir so ein Journalist in der WELT folgende Schlagzeile an den Kopf:
«Kein Ja zum Irak-Krieg» - SPD holt bewährte Waffe aus dem Arsenal
Dann sollte sich ein jeder friedliebende Bürger vor den Kopf gestossen fühlen ob der Frechheit, die die WELT sich hier heraus nimmt. Primitiveren Journalismus (wenn es denn überhaupt welcher ist) kenne ich nicht. Man mag zu der Politik der SPD stehen wie man will, aber eine knallharte Friedensbejahung bzw. Kriegsverneinung als"Waffe aus dem Arsenal" eines Partei- und Machtinternen Egoismus bezeichnen zu wollen finde ich anmaßend bis zum Geht-Nicht-Mehr. Da sollte sich ein jeder fragen:"Für was mache ich eigentlich meinen täglichen Scheiß hier an der Geburtshelfer-, Erzieher-, Pfleger-, Lehr-, Lern-, Arbeits- und Sterbefront?" Und da hilft dann nur noch eines:"Heraus auf die Straße" und den"anscheinend" kriegslüsternen CHRISTLICH-SOZIALEN und CHRISTLICH-DEMOKRATISCHEN PARTEIEN einen Affront auf breiter Ebene bieten.
<div style="padding: 10px; border: 1px solid #173486; margin: 25px; background-color: #efefef">und hier der Text aus der WELT
«Kein Ja zum Irak-Krieg» - SPD holt bewährte Waffe aus dem Arsenal
Von Wolfgang Harms, dpa
Wiesbaden (dpa) - In der Schlussphase der Kampagne zur hessischen Landtagswahl holen die im Umfrage-Tief dümpelnden Sozialdemokraten eine bewährte Waffe aus dem Arsenal: Mit dem Thema Irak-Krieg haben sie nicht nur im vergangenen Bundestagswahlkampf gepunktet, sondern vor zwölf Jahren schon einmal einmal eine CDU-geführte Landesregierung geschlagen. Nun sammelt die SPD zwischen Darmstadt und Kassel an ihren Ständen Unterschriften gegen einen neuen Waffengang am Golf.
Mit Anzeigen und Plakaten will sie ihre Offensive in den kommenden Tagen verstärken und so vor der Wahl am 2. Februar die verbreitete kriegskritische Stimmung nutzen. Bei CDU und FDP ruft dies nicht nur unangenehme Erinnerungen an die verlorene Bundestagswahl vom 22. September 2002, sondern auch an den Januar 1991 wach. Damals begann wenige Tage vor der Landtagswahl der erste Krieg zwischen der westlichen Allianz und dem Irak - und die SPD funktionierte ihre Wahlkampfveranstaltungen kurzerhand in Friedenskundgebungen um. In einem bis dahin offenen Rennen reichte dies für den Sieg. Am Abend des 20. Januar hatte Rot-Grün die Nase knapp vorn und beendete damit die erste CDU/FDP-Koalition der hessischen Landesgeschichte. «Die Erfahrung von 1991 sitzt tief in der hessischen CDU», sagt Ministerpräsident Roland Koch.
Auch heute ist der Irak-Konflikt ein emotionales Reizthema. Das merkt nicht nur SPD-Spitzenkandidat Gerhard Bökel, der in seinen Wahlkampfreden stets lauten Beifall erntet, wenn er eine deutsche Beteiligung ablehnt. Die nordhessische SPD will allein am vergangenen Samstag 40 000 Unterschriften gesammelt haben. Die Listen stießen auf eine «Riesen-Nachfrage», sagt Parteisprecher Gert-Uwe Mende.
Allerdings ist fraglich, ob das Thema heute noch genauso wirkt wie 1991. Denn damals konnten Sozialdemokraten und Grüne ihre Anhänger gegen die Haltung einer christlich-liberalen Bundesregierung mobilisieren und die Landtagswahl zur Protestwahl machen. Diesmal stellen sie selbst die Bundesregierung. So will SPD- Landesgeschäftsführer Jürgen Walter am 2. Februar «Rückendeckung» für Bundeskanzler Gerhard Schröder einfordern und die Anti-Kriegs- Stimmung gegen Koch lenken.
Immerhin bekommt die Hessen-SPD diesmal Schützenhilfe vom Kanzler, der am Dienstagabend klar Stellung bezog und ein deutsches «Ja» im UN-Sicherheitsrat zu einem Irak-Krieg ausschloss. Unterstützung aus Berlin war bislang im Landtagswahlkampf alles andere als selbstverständlich: So hatte Schröder die Vermögensteuer-Diskussion in der SPD beendet und damit seine hessischen Genossen eines zentralen Themas beraubt.
Danach kam die Wahlkampfmaschine der SPD nicht recht in Schwung. Weder das zweite zentrale Thema Ganztagsschule noch Angriffe auf den Ministerpräsidenten brachten ihr bisher einen messbaren Zuwachs an Zustimmung: Umfragen orten sie seit dem Beginn der Kampagne konstant bei knapp über 30 Prozent - während die Union zwischen 47 und 50 Prozent rangiert. Panik und Verzweiflung vermutet deshalb CDU- Generalsekretär Michael Boddenberg hinter der neuen Strategie seiner Gegner: «Bökel versucht, mit dem Thema Irak vom eigenen Versagen in der Landespolitik und dem 100-Tage-Desaster der rot-grünen Bundesregierung abzulenken.»
Allerdings war es Boddenbergs Chef Roland Koch selbst, der schon früh in der Irak-Frage Stellung bezogen hatte. In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung hatte er der Bundesregierung eine «geradezu törichte» Politik vorgeworfen und auf das Bedrohungspotenzial des Iraks - insbesondere durch Pocken-Viren - hingewiesen. Immer noch hält Koch verfrühte Festlegungen der deutschen Position für falsch. Deutschland dürfe sich nicht von Anfang an isolieren, sagt der Ministerpräsident. «Das bedeutet: Entscheidungen sind dann zu treffen, wenn sie auf dem Tisch liegen.»</div>
<ul> ~ WELT-Online</ul>

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