- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 24.01.2003, 10:57
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Einschätzung von EZB-Ratsmitglied Yves Mersch hat sich der Euro zum
US-Dollar fest über der Parität etabliert. Der Eurokurs sei mit Blick auf den
langfristigen Devisenmarkt nicht mehr von spekulativen Devisenpositionen getrieben.
Darüber hinaus gleiche der Kursanstieg des Euro in etwa die Folgen des
Ã-lpreisanstiegs aus.
~ Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor negativen Auswirkungen
eines weiter steigenden Euro gewarnt. Die Deutschen Exporteure gerieten
mit ihren Preisen stark unter Druck und sie würden schließlich Marktanteile
verlieren. Es lasse sich nicht leugnen, dass die deutsche Industrie
mittlerweile unter dem starken Euro leide.
~ Wegen höherer Ã-lpreise sind die deutschen Einfuhrpreise im Dezember gegenüber
dem Vormonat um 0,9% und gegenüber dem Vorjahr um 0,5% gestiegen.
~ Das Geschäftsklima in Italien hat sich im Januar im Vergleich zum Vormonat überraschend verbessert. Der Index
stieg auf 93,6 Indexpunkte, nach 91,6 im Vormonat. Der unerwartete Anstieg wurde durch die Verbesserung
in den meisten Teilkomponenten unterstützt. Insbesondere die Erholung der Auftragslage, der Erwartungskomponente
der Produktion und ein Rückgang der Lagerbestände hatten zum Anstieg beigetragen. Obwohl die Konjunktur
in Italien immer noch schwach bleibt und die Unsicherheit bezüglich der Irakkrise steigt, deutete diese
Verbesserung des Sentiments auf eine leichte Erholung im verarbeitenden Gewerbe an.
~ Der dänische Verbrauchervertrauen-Index stieg im Januar stärker als erwartet, nämlich von -1 auf +4. Dabei
verbesserten sich sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Zukunftserwartungen. Gute Nachrichten kamen gleichzeitig auch vom dänischen Arbeitsmarkt, wo
sich die Arbeitslosenquote im Dezember konstant bei 5,4% hielt (erwartet worden war ein leichter Anstieg). In
Schweden fiel der Arbeitsmarktbericht mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote von 3,9% auf 4,1% (Dezember)
dagegen etwas schlechter aus als prognostiziert.
~ Die saisonbereinigten Zahlen für den Einzelhandelsumsatz in Großbritannien sind im Dezember überraschend
positiv ausgefallen (+1,1% gg.Vm., +6,4% gg.Vj.). Die Quartalszahlen bestätigen die positive Entwicklung. So
stiegen die Umsätze im Einzelhandel in Q4 um 1,8% gg. Vq. und um 5,5% gg.Vj. Die hohe Volatilität der Umsatzzahlen
erschwert zwar bekanntlich das kurzfristige Erkennen einer Trendänderung aufgrund einer einzigen Monatszahl,
doch lässt die starke Verbesserung zumindest den Schluss zu, dass der Druck auf die englische Notenbank,
die Leitzinsen in nächster Zukunft zu senken, nachgelassen hat.
~ Der Frühindikator der Belgischen Zentralbank (BNB) ist im Januar unerwartet gefallen. Der Index fiel von -10,3 auf -12,1, hauptsächlich aufgrund
einer deutlichen Verschlechterung im verarbeitenden Gewerbe (von -12,9 auf -15,5) und beim Bau (von -
3,4 auf -8,3). Nur der Einzelhandel wies eine Verbesserung auf. (von -5,2 auf -0,2). Dieser war allerdings im
Vormonat auch extrem stark gefallen.
~ Im aktuellen EZB-Bulletin hat die EZB klar gemacht, dass eine Zinssenkung für sie z.Z. nicht in Betracht
kommt. Auch wenn das Wirtschaftswachstum, insbesondere noch in Q1, sehr verhalten ausfallen sollte, erwartet
die EZB, dass die Wachstumsrate langsam ansteigen wird und im späteren Verlauf des Jahres nahezu am Potentialwachstum
liegt. Auf der anderen Seite räumt sie aber auch ein, dass unverändert die Abwärtsrisiken für
die Wirtschaftsaussichten im Euro-Währungsgebiet fortbestehen. Sie betont aber in diesem Zusammenhang,
dass der gegenwärtig niedrige Stand der Zinsen dazu beitragen dürfte, diesen Abwärtsrisiken entgegen zu wirken.
~ Japanische JGBs mit 5-jähriger Laufzeit haben ein historisches Tief in der Rendite bei 0,25 % markiert.
Japanische Supermarktketten hatten im Dezember einen Rückgang der Umsätze gg. Vj. Von 4,2 % zu verzeichnen.
~ Wirtschaftsminister Takenaka hält den Druck auf die japanische Zentralbank
aufrecht, indem er die Bank auffordert, weitere geldpolitische Schritte zu unternehmen.
Derweil hat Zentralbankchef Hayami zum Ausdruck gebracht, dass die
derzeitige Geldpolitik die Wirtschaft genügend unterstütze. Die Bank von Japan
werde angemessene Schritte unternehmen, wenn dies erforderlich wird.

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