- SPIEGEL-online:"USA in Beweisnot" - Tempranillo, 25.01.2003, 01:05
- Törichte Politik - Euklid, 25.01.2003, 10:22
- Re: Woran man Anti-Amerikanismus erkennen kann - Tempranillo, 25.01.2003, 11:39
- Amerikaner sind frankophob und auch germanophob - Turon, 25.01.2003, 12:38
- Re: Törichte Politik und Untaten-vorbereitende Propaganda - Baldur der Ketzer, 25.01.2003, 12:48
- Re: Woran man Anti-Amerikanismus erkennen kann - Tempranillo, 25.01.2003, 11:39
- Törichte Politik - Euklid, 25.01.2003, 10:22
Törichte Politik
-->Wer auf dem offenen Marktplatz bekannt gibt daß die Pressemaschine dafür eingesetzt werden soll einer Anti-Amerika Stimmung entgegen zu wirken muß allen Ernstes nicht alle Tassen im Schrank haben.
Politik ist keine Werbeveranstaltung um Kunden,sondern Politik muß gerade in der jetzigen Zeit vertrauensweckende Maßnahmen pflegen.
Die gesamte Welt ist mißtrauisch geworden gegenüber Amerika (die Regierung ist gemeint nicht die amerikanischen Bürger )über eine gezielte Änderung der Militärdoktrin des Erstschlagsrechts.
Es kann kein Erstschlagrecht auf dieser Welt geben weil höchstens der Herr unser Vater und Gott darüber verfügen kann.
Andererseits kann man auch nicht jeden Krieg nach 1945 den die Amerikaner geführt haben heute anprangern und in dumpfen Anti-Amerikanismus verfallen.
Die listenmäßige Aufführung von Kriegen als Rechtfertigung des Anti-Amerikanismus lehne ich entschieden ab.
Schließlich wurden zumindest auch europäische Interessen zum Teil damit vertreten.
Ich denke da an die Haltung der Amerikaner bei der Berlin-Frage.Auch die Wiedervereinigung wurde nur durch die Mithilfe der Amerikaner möglich und hier sei gesagt daß gerade Bush senior da eine ganz entscheidende Rolle gespielt hat.
Es macht auch keinen Sinn in Anti-Amerikanismus zu verfallen aber es macht Sinn aufrichtig zu sein und den Amerikanern deutlich zu sagen daß sie momentan weit über das Ziel hinausschießen.Diese Politik die jetzt betrieben wird unter der neuen Doktrin kann der Rest der Welt nicht kommentarlos hinnehmen.
Wer öffentlich den starken Mann spielen will mit der größten militärischen Macht im Rücken muß seine Worte besonders darauf hin abklopfen wie diese beim Rest der Welt wohl ankommen.
Die Sätze die Bush öffentlich auf dem Marktplatz geprägt hat mit den Schurkenstaaten ist ein politisches Trauerspiel ersten Ranges.
Und der Nachgang dazu daß man sich per Erstschlagrecht jeden nacheinander vornimmt (auch öffentlich auf dem Marktplatz) ist nicht nur ein politisches Trauerspiel sondern geradezu tölpelhaft.
Daß man mit zweierlei Maß mißt in Washington scheint dort gar nicht mehr aufzufallen.
Wie oft hat Amerika gerade wegen Israel ein Veto bei der UNO eingelegt?
Natürlich wird ein Existenzrecht auf Israel nicht bestritten aber wieviele UNO-Resolutionen hat Israel eigentlich befolgt?
Nein dort geht man noch kaltschnäuziger vor indem man den Rest der Welt als Quartett der nichts zu sagenden abqualifiziert.
Und die abqualifizierten bedanken sich noch dafür in der Art daß man Abwehrwaffen liefert.
Jemand der so etwas tut hat normalerweise überhaupt auf nichts mehr Anspruch.
Es gibt keinen Anti-Amerikanismus-man redet sich das in Amerika wirklich nur ein.
Es ist die Realpolitik die den Widerstand der Welt geradezu herausfordern muß wenn man nicht Washington und Israel im Verbund als Weltregierung anerkennen will.
Die Ausflüchte von Rumsfeld die anderen europäischen Partner würden anders denken ist im Prinzip reine Hilflosigkeit und Schwäche.
Kleine Kinder kriege ich mit dem Daumen auch schneller ruhig als etwas größere Kinder.
Bei den größeren Kindern muß man aber aufpassen daß man nicht zu weit geht.
Aufgrund der amerikanischen Doktrin des Erstschlagrechts sehe ich in den kommenden Jahren eine starke Verhärtung der Positionen und eine gigantische Aufrüstungsspirale gerade der kleineren Länder.
Der Ablauf mit Protektionismus und anschließendem Krieg kann in allen Lehrbüchern der Geschichte nachgelesen werden.Ändert Amerika nicht seine Politik war der Rest der Welt die längste Zeit mit ihnen.
Der Wandel zum gegen Sie wird eine Weile dauern.
Nach Bushs Prämisse wer nicht mit uns ist ( der Rest ist ja bekannt) ist ebenfalls eine Worthülse die Vasallen ansprechen kann aber nicht unter Freunden üblich wäre.
Sie läßt überhaupt keinen Widerspruch mehr zu.
Amerika rühmt und sonnt sich in seiner militärischen Macht und versucht diese politisch radikal auszunutzen.
Solch eine Politik ging in der Zeitgeschichte nur eine gewisse Zeit lang gut.
Sollte Amerika sich nicht schleunigst besinnen ist nicht der Untergang des Restes der Welt eine beschlossene Sache sondern der langsame Untergang von Amerika.
Ich glaube aber nicht daß ein Mann wie Bush ein zweites Mal gewählt wird.
Es sei denn die Presse in Amerika sorgt dafür.Dann hat die Presse dem amerikanischen Bürger einen Bärendienst erwiesen.
Gruß EUKLID
PS Ich habe mich bemüht jegliche Emotion in dieser Sache rauszulassen.
Es ist an der Zeit daß Europa jetzt in die Offensive geht und Amerika davor bewahrt entscheidende Fehler zu begehen.
Dafür braucht es Redlichkeit und nicht Pressewerbung gegen einen Anti-Amerikanismus.
Denn unredliche Presse verschärft das Problem mit Sicherheit noch.
Auch dem Quartett - Beleidiger muß endlich gezeigt werden wer etwas zu sagen hat bevor er ganz überschnappt.
Bis jetzt hat man ihm jeden Wunsch aus den Augen abgelesen und erfüllt während man die andere Seite sträflichst geschunden hat.
Auch die Tatsache daß man sich in der Presse hergab gekünstelt jubelnde Palästinenser zu zeigen (die man vorher präpariert hat) läßt auf schwerwiegende Verfälschungen schon in dem ganzen Konflikt schließen.
Amerika war ein unehrlicher Vermittler (leider)

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