- der Strom versiegt - kizkalesi, 29.01.2003, 08:14
der Strom versiegt
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Investmentbranche fließt deutlich weniger Kapital zu
Börsenkrise treibt Anleger in Immobilienfonds
von Alexander Antonoff
Frankfurt/Main - Private und institutionelle Investoren haben den heimischen Fondsgesellschaften im Jahr 2002 so wenig frisches Kapital anvertraut wie seit fünf Jahren nicht mehr. Nur noch rund 65 Mrd. Euro flossen den im Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) zusammengeschlossenen Gesellschaften zu, nach knapp 80 Mrd. Euro im Jahr 2001. Die höchsten Netto-Mittelzuflüsse verzeichnete die Fondsindustrie im Jahr 1999 mit 110,6 Mrd. Euro.
Besonders kräftig ging das Mittelaufkommen im vergangenen Jahr bei bei den Publikumsfonds zurück - von 38,4 auf 27,4 Mrd. Euro. Stabiler verlief das Geschäft bei den auf institutionelle Anleger zielenden Spezialfonds mit 37,8 (Vorjahr: 41,5) Mrd. Euro. Angesichts der weltweit schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen seien die erzielten Mittelzuflüsse aber beachtlich, erklärte BVI-Vorstandssprecher Axel-Günter Benkner: „Wir werten das als Vertrauensbeweis.“ Das verwaltete Fondsvermögen der BVI-Gesellschaften reduzierte sich auf 862,5 (Vorjahr: 918,6) Mrd. Euro, wobei 382,1 (417,5) Mrd. Euro auf die Publikumsfonds entfielen. Die Zahl der von deutschen Investmentgesellschaften verwalteten Fonds stieg leicht auf 7766 (7707).
Bei den Aktienfonds reduzierte sich das Fondsvermögen im dritten Jahr der Baisse an den Kapitalmärkten kräftig auf 115,3 (173,3) Mrd. Euro. Neben weltweit anlegenden Fonds habe das Interesse der Anleger vor allem Fonds mit deutschen Aktien und hier insbesondere Indexfonds gegolten. Bei den Rentenfonds stieg das Fondsvermögen leicht auf 114,4 (111,1) Mrd. Euro an. Geldmarktfonds legten von 50,4 auf 58,5 Mrd. Euro zu. Besonders starke Mittelzuflüsse verzeichneten aber Offene Immobilienfonds mit 14,9 Mrd. Euro. Hier stieg das verwaltete Fondsvermögen von 55,9 auf 71,2 Mrd. Euro an.
Benkner zeigte sich zuversichtlich, dass die Investmentbranche in den kommenden Jahren wieder deutlich auf Wachstumskurs gehen könne. „Die Renditeorientierung der Erbengeneration, die Internationalisierung der Vermögensanlage und die Notwendigkeit ergänzender Altersvorsorge sprechen für eine weitere Expansion unserer Branche“, sagte der BVI-Chef. Zudem biete der Finanzplatz Deutschland im internationalen Wettbewerb diverse Vorteile, zu denen auch die deutsche Fondsindustrie beitrage. „Diese Standortvorteile dürfen nicht Opfer eines?bürokratischen Monsters‘ werden, wie es das sogenannte Steuervergünstigungsabbaugesetz ist“, mahnte Benkner.
aws.
kiz

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