- Bush macht sich für Brennstoffzellen-Autos stark - monopoly, 29.01.2003, 19:08
- So langsam mache ich mir Sorgen um den geistigen Zustand von Bush.... - daxput, 29.01.2003, 19:22
- Interessant, was ihm der Ghostwriter so alles ins Manuskript geschrieben hat - HB, 29.01.2003, 19:43
- Re: Interessant, was ihm der Ghostwriter so alles ins Manuskript geschrieben hat - monopoly, 29.01.2003, 19:48
- Interessant, was ihm der Ghostwriter so alles ins Manuskript geschrieben hat - HB, 29.01.2003, 19:43
- Re: Bush macht sich für Brennstoffzellen-Autos stark - Emerald, 29.01.2003, 19:59
- Re: Bush macht sich für Brennstoffzellen-Autos stark - Euklid, 29.01.2003, 20:11
- Re: Bush macht sich für Brennstoffzellen-Autos stark - tas, 29.01.2003, 20:46
- Plichta über Brennstoffzellen - HB, 29.01.2003, 20:54
- Re: Plichta über Brennstoffzellen - 2good4you, 30.01.2003, 08:33
- Re: Plichta über Brennstoffzellen - QuertreiBär, 31.01.2003, 10:49
- Re: Bush macht sich für Brennstoffzellen-Autos stark - anatoll, 29.01.2003, 21:03
- So langsam mache ich mir Sorgen um den geistigen Zustand von Bush.... - daxput, 29.01.2003, 19:22
Plichta über Brennstoffzellen
-->Peter Plichta schreibt in"Benzin aus Sand" darüber:
Eine andere zweifelhafte, rein lobbyistisch gesteuerte In-
formation betrifft die Hoffnungen, die man den Bürgern mit
der Aussicht auf Kraftstoff in Form von flüssigem Wasser-
stoff macht. Chemisch gesehen ist er in der Tat prinzipiell
ein idealer Treibstoff (s. auch Kap. 10), da bei der Verbren-
nung mit Luft viel Energie und als Reaktionsprodukt harm-
loses Wasser entsteht. Seit 30 Jahren versucht man daher mit
ungeheurem Geldaufwand, Wasserstoff als Antriebsmittel
einzusetzen. Es wurde zunächst der mit Wasserstoff betrie -
bene Explosionsmotor, dann die mit demselben konden-
sierten Gas arbeitende Brennstoffzelle zur wissenschaftlichen
Vision der Zeitenwende.
Flüssiger Wasserstoff hat jedoch einen alles entscheiden-
den Nachteil: Während man Flüssiggase wie die Kohlenwas-
serstoffe Propan und Butan aufgrund ihrer Siedepunkte bzw.
kritischen Temperaturen be i Normaltemperaturen unter
Druck in Stahlflaschen aufbewahren kann, ist dies mit Was-
serstoff leider unmöglich. Er kann bei Raumtemperatur nicht
flüssig sein — egal wie hoch der Druck in der Stahlflasche ist.
Das kondensierte Gas flüssiger Wasserstoff hat kaum je
ein Mensch gesehen, selbst die meisten Chemiker und Physi-
ker nicht. Es siedet nämlich bei minus 253°C. Beim Verdamp-
fen bildet sich gasförmiger Wasserstoff, der mit Luft ge -
mischt zu Knallgas wird. Diese Mischung hat eine solche
Explosionskraft, dass man damit Häuser wegsprengen kann!
Man kann deshalb den flüssigen Wasserstoff nur unter
größten Schutzvorkehrungen in Stahlflaschen pressen. Es ist
dabei erforderlich, den Wasserstoff mit Hilfe von elektri-
schem Strom und Kühlaggregaten bis unter seine kritische
Temperatur zu kühlen, damit er zur Flüssigkeit kondensiert.
Die unvorstellbare Kälte muss im Unterschied zu anderen
Flüssiggasen auch während der Lagerung aufrecht erhalten
werden. Nur 20°C vom absoluten Nullpunkt (-273,2°C)
entfernt, kann man allerdings überhaupt nur noch mit dem
verflüssigten Edelgas Helium kühlen. Das aber ist völlig un-
bezahlbar.
Da, wo der flüssige Wasserstoff wirklich zum Einsatz
kommt, nämlich in der Raumfahrt, können durch ein Heer
von Wartungsmitarbeitern Vorsichtsmaßnahmen getroffen
werden, die an öffentlichen Tankstellen und Garagenplätzen
absolut undurchführbar sind.
Die vereinzelten, mit Wasserstoff betriebenen Demon-
strationsfahrzeuge führen meist nur soviel flüssigen Wasser-
stoff mit sich, dass der Druck aufgrund der Erwärmung der
Tanks nicht Überhand nimmt. Diese Prototypen gaukeln den
staunenden Beobachtern lautlos fahrende, umweltfreundliche
Fahrzeuge vor.
Kecke »Hofberichterstatter« schwätzen in Wissenschafts-
shows häufig von Explosionsmotoren, die schon mit Was-
serstoff arbeiten, oder von den angeblich sagenhaften Fort-
schritten auf dem Gebiet der Brennstoffzellen, die mit ver-
dampfendem Wasserstoff elektrischen Strom erzeugen. Si-
cherlich arbeiten Brennstoffzellen faszinierend, aber für den
Massene insatz würde eine flächendeckende Versorgung mit
flüssigem Wasserstoff benötigt werden, und das ist ausge-
schlossen.
Die immensen Geldmittel, die bisher in die Entwicklung
des Wasserstoffantriebs gesteckt worden sind, zwingen Inge-
nieure und Politiker de nnoch, die Mär von der Realisierbar-
keit von Wasserstoffantrieben im großen Stil weiterzuspin-
nen, um ihr Gesicht zu wahren.
Alle bisher ausgedachten Alternativen zu den fossilen
Energien haben also gravierende Mängel oder sind prinzipiell
undurchführbar. Sie werden den direkten Weg in die Kata-
strophe möglicherweise verlängern, aber nicht verhindern.

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