- US-Wirtschaftsdaten: BIP, Erstanträge, Help-Wanted-Index, ECI - COSA, 30.01.2003, 19:41
- Re: US-Wirtschaftsdaten: / merci vielmals und..... - -- ELLI --, 30.01.2003, 19:51
- Re: super service, tolle aufbereitung! owt - Sterntaler, 30.01.2003, 20:52
Re: super service, tolle aufbereitung! owt
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>Hallo,
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> ~ heute veröffentlichte das US-Handelsministerium die erste Schätzung des Gross Domestic Produkt - des Bruttoinlandsproduktes für das vierte Quartal 2002; alle prozentualen Angaben erfolgen annualisiert Q/Q - wenn nicht anders angegeben -, also hochgerechnet auf ein Jahr; unter der Annahme, dass die Entwicklung des Parameters so wie in Q4 weiter läuft. In [] Klammern die nicht annualisierten Veränderungen.[/b]
><center>> ~ Die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsproduktes für das vierte Quartal wurde mit +0,7% Q/Q annualisiert [+0,2% Q/Q; +2,8% J/J] gemeldet; im dritten Quartal hatte diese noch bei +4,0% gelegen. Die Konsensschätzungen von +0,9%, die in den letzten Tagen nochmals nach unten gesetzt wurden, konnten nicht erreicht werden.
> ~ Die grössten Anteile des Anstieges des Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal hatten die privaten und öffentlichen Ausgaben, Ausrüstung und Software und Anlageinvestitionen; negativ machten sich die private Lagerhaltung, die Exporte und die gewerblichen"structures" bemerkbar. Importe, die subtrahiert werden, stiegen erneut an.
> ~ Veränderungen in der Wachstumsrate traten auf, da zum einen der private Konsum deutlich weniger anstieg als noch dritten Quartal. Der Rückgang in der privaten Lagerhaltung wie bei den Exporten wurde zum Teil durch einen geringeren Rückgang der gewerblichen Investitionen, zunehmenden Bundesausgaben und private residential Investitionen ausgeglichen. Die Importe wuchsen leicht mehr als im dritten Quartal.
> ~ Die frei verfügbaren Einkommen stiegen in Q4 um +2,6%, nach +3,1% im dritten Quartal. Auf gegenwärtiger Dollarbasis stiegen die Einkommen um +4,0% nach +3,6% in Q3; die private Sparquote betrug nach +3,8% im dritten Quartal nun +4,3%; dies entspricht einem Sparvolumen von $345,3 Mrd., saar.
> ~ Die privaten Ausgaben stiegen nur noch um +1,0% [+0,2% Q/Q; +2,5% J/J; Q3: +4,2%]; da insbesondere die Ausgaben fĂĽr langlebige GĂĽter (u.a. Autos) um -7,3% nach +22,8% in Q3 zurĂĽckgingen. Die Ausgaben fĂĽr VerbrauchsgĂĽter kletterten um +3,9% nach einem Anstieg von +1,0% in Q3. FĂĽr Dienstleistungen wurde eine geringere Zuwachsrate gesehen, nach +2,3% im dritten Quartal nun +1,3%.
> ~ Die föderalen, öffentlichen Ausgaben wuchsen um +10,1% [+2,5% Q/Q; +7,3% J/J; Q3: +4,3%]. Die Militärausgaben legten dabei +11,2% in Q4 nach +6,9% in Q3 zu. Die zivilen Ausgaben nahmen nach -0,3% in Q3 nun um +8,3% zu; die Staaten und Gemeinden gaben nach +2,2% in Q3 nun +1,7% mehr aus.
> ~ Die Anlageinvestitionen wurden mit einem annualisierten Anstieg vonb +3,1% nach -0,8% in Q3 gemeldet [+0,8% Q/Q; +0,3% J/J]. Wenn nicht noch zwei Revisionen ausstünden, wäre dies das erste nach acht Quartalen, in denen das Wachstum positiv ausfällt. Aber bereits im Vorquartal wurde zunächst ein Wachstum veröffentlicht, das dann nach unten revidiert wurde; also abwarten.
>Die Ausgaben fĂĽr gewerbliche Anlageinvestitionen stiegen um +1,5%; u.a. da die Ausgaben fĂĽr"structures" weniger deutlich zurĂĽckgingen, von -21,4% in Q3 auf nun -9,3% (Die Investitionen fĂĽr AusrĂĽstung und Software stiegen allerdings um +5,0% nach +6,7% in Q3).
>Die Anlageinvestitionen in Gebäude wuchsen um +6,8% nach +1,1% im Vorquartal; dabei machen die in Einfamilienhäuser mit ebenfalls +6,8 den Grossteil aus.
> ~ Nach dem Rekorddefizit der Handelsbilanz bieten die heutigen Ergebnisse wahrlich keine Ăśberraschung mehr. Die Exporte sanken um -1,7% [-0,4% Q/Q; +5,0% J/J; Q3: +4,6%]; die Importe wiederum stiegen um +3,7% in Q4 nach +3,3% in Q3 [+0,9% Q/Q; +9,2% J/J].
>Bei den Exporten fielen die GĂĽter um -6,7%, die Dienstleistungen stiegen aber um +10,3.
>Es wurden +2,7% mehr GĂĽter importiert, der Zahl der importierten Dienstleistungen stieg um +8,6%.
>Das Defizit der Aussenhandelsbilanz hat erstmals die $500 Mrd.-Marke geknackt; im Vergleich zum Vorquartal mit -$488,0 wurde es heute mit -$506,9 Mrd. publiziert.
> ~ Die reale Veränderung der privaten Lagerbestände, die in den Vorquartalen einen Grossteil des Anstieges ausmachte, wird nach einer Addition von +0,58% in Q3 nun mit -0,56% subtrahiert. Die privaten Lagerbestände stiegen um +$3,3 Mrd.; im dritten Quartal befand sich der Anstieg bei +$18,8 Mrd..
> ~ Die realen Umsätze des Inlandsproduktes - BIP ohne die Veränderungen der privaten Lagerbestände - wuchsen um +1,3% im vierten Quartal nach +3,4% im dritten Quartal.
> ~ Die Endverbraucher-Nachfrage nach GĂĽtern und Dienstleistungen stieg im vierten Quartal um +1,4% nach +3,9% in Q2.
> ~ Der BIP-Deflator ĂĽbertraf die Erwartungen von +1,4% deutlich mit +1,8%; im dritten Quartal hatte dieser bei +1,0% gelegen.
> ~ das Jahr 2002 kurz zusammengefasst: Für das Gesamtjahr beläuft sich die Wachstumsrate des BIPs auf +2,4% nach +0,3% in 2001. Die privaten Ausgaben stiegen um +3,1% (2001: +2,5%), dabei legten die Ausgaben für langlebige Güter (Autos) prozentual am meisten zu +7,4%. Die Anlageinvestitionen waren in 2002 um -3,2% rückläufig (2001: -3,8%); einzig die Immobilien legten um +3,8% zu, während die gewerblichen Anlageinvestitionen um -5,8% (2001: -5,2%) zurückgingen. Die Importe wuchsen um +3,5%, die Exporte sanken um -1,3%. Die öffentlichen Ausgaben konnten auf allen Ebenen zulegen, so die Bundesausgaben um +7,4% (2001: +4,8%); insbesondere die Militärausgaben wuchsen um +9,3%, für zivile Zwecke wurde 4,2% mehr ausgegeben.
> ~ Indikatoren-Beschreibung BIP
> ~ Link zur Originalquelle - pdf-file</ul>
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>Der Anteil, den einzelne Komponenten am BIP haben, entweder steigernd oder reduzierend; interessant, dass der Anteil des privaten Konsums deutlich abgenommen hat von 2,93% im dritten Quartal auf jetzt 0,67%
><center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
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>dann noch die Bundesausgaben in Mrd. USD und prozentual auf Jahresbasis:
><center>> ~ dann die Initial Jobless Claims - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 25.1.2003. [/b]
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><ul> ~ [b] die Zahlen:
> ~ Oberhalb der Konsensschätzungen von 385.000 wurden die Erstanträgen die Woche bei saisonbereinigten 397.000; +14.000 gemeldet. Die Anzahl der Vorwoche wurde von zuvor gemeldeten 381.000 auf 383.000 nach oben revidiert.
>Der 4-Wochendurchschnitt befindet bei 384.000; -3.000.
> ~ Die Arbeitslosenquote fĂĽr Versicherte fĂĽr die Woche bis zum 18.1.2003 ist saisonbereinigt bei den nach unten revidierten 2,6% geblieben (zuvor: 2,7%); im Vorjahreszeitraum lag die Quote bei 2,7%. Nicht saisonbereinigt fiel die Quote um -0,1% auf 3,2%.
> ~ Die Anzahl der versicherten Menschen, die kontinuierlich arbeitslos sind, fĂĽr die Woche bis zum 18.1.2003 verzeichnete einen RĂĽckgang von saisonbereinigten -56.000 auf 3.289.000 von den deutlich nach unten revidierten 3.345.000 (zuvor: 3.408.000).
>Der 4-Wochendurchschnitt liegt bei 3.349.250, -29.750.
> ~ Der grösste Anstieg wurde in Louisiana (+1.224) notiert, die Zuwächse sonst lagen unter 300; während es zu den grössten Rückgängen in North Carolina (-19.668), Tennessee (-17.263), Pennsylvania (-15.051), Michigan (-9.960) und Virginia (-9.834) kam.
> ~ Indikatoren-Beschreibung Erstanträge
> ~ Link zur Originalquelle</ul>
><center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
> ~ dann ein weiterer Index des Arbeitsmarktes, der Help-Wanted Index - der Index der Stellenangebote des Conference Boards fĂĽr den Dezember.[/b]
><ul> ~ [b] die Zahlen:
> ~ Das Conference Board meldete den Index heute mit einem RĂĽckgang von 1 Punkt auf Rekordtief seit November 1963 (38) mit 39 von 43 des Septembers. Vor einem Jahr hatte der Index bei 47 gelegen; nicht so dramatisch aber vor zwei Jahren noch bei 79.
> ~ In den letzten drei Monaten sei der Index in allen neun beobachteten Regionen gefallen. Die grössten Rückgänge wurden in den Regionen Mittlere Atlantik (-20,2%), East North Central (-13,2%), Neuengland (-9,5%) und East South Central (-8,1%) verzeichnet.
> ~ Das Conference Board sieht einen schwachen Arbeitsmarkt mit wenig Erholungszeichen. Das Verbrauchervertrauen sei gefallen, die Verbraucher in Sorge wann die Wirtschaft wieder genug Kraft habe dem Arbeitsmarkt Leben einzuhauchen. Ende des letzten Jahres lag der Stellenmarkt da nieder, die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützungen hätten sich nur wenig verändert und der Help-Wanted-Index seit Oktober auf fast einem Niveau geblieben.
> ~ Indikatoren-Beschreibung Help-Wanted-Index
> ~ Link zur Originalquelle des Conference Boards</ul>
>Der Index seit 1951:
><center>> ~ Zum Employment Cost Index - Arbeitskostenindex fĂĽr das vierte Quartal nur ganz kurz; dieser blieb mit +0,7% Q/Q gering unter den Erwartungen von +0,9%; im dritten Quartal hatte der Zuwachs bei +0,8% Q/Q gelegen. Dies ist seit dem ersten Quartat 1999 der geringste Anstieg. FĂĽr die privaten Arbeitnehmer stiegen die Kosten auf Jahresbasis um +3,2%.
>Dabei sorgt der Anstieg der Zusatzleistungen weiterhin fĂĽr den eigentlichen Zuwachs, in Q4 jetzt +1,2% Q/Q (+4,7% J/J). Moderater gestalteten sich die Lohn- und Gehaltskosten, deren Anstieg bei +0,4% Q/Q (+2,7% J/J) lag; auch hier der geringste Anstieg seit dem erstem Quartal 1999.
>Bei den BĂĽroangestellten lag der Zuwachs der Arbeitskosten bei +0,4% Q/Q (*3,2% J/J) und fĂĽr die Arbeiter bei +0,6% Q/Q (+3,6% J/J).
><center>[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" /> </center>
>
>Fazit: Schwaches Bruttoinlandsprodukt, schwacher Arbeitsmarkt; insbesondere die geringeren Autoverkäufe machen sich bemerkbar; die geringeren Exporte bei steigenden Importen sind auch nicht zu verachten. Hmmm, und den Anlageinvestitionen traue ich nicht über den Weg.... mal sehen ;-)
>FĂĽr diejenigen, die es interessiert, das ISM hat ab 1997 neue saisonale Faktoren herausgegeben *seufz*
>Morgen habe ich keine Zeit die Daten zu schreiben; verabschiede mich schon einmal ins Wochenende.
>viele GrĂĽsse
>Cosa

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