- LV-Rendite aufpolieren - kizkalesi, 31.01.2003, 08:22
LV-Rendite aufpolieren
-->Rendite der Lebensversicherung lässt sich aufpolieren
Verzicht auf Dynamisierung häufig sinnvoll
Berlin - Die fetten Jahre bei den Lebensversicherern sind vorbei. Durch die Talfahrt der Börsen erwirtschaften sie aus ihren Kapitalanlagen längst nicht mehr so viel Gewinn wie früher. Dementsprechend fällt auch die Überschussbeteiligung bei vielen Assekuranzen deutlich geringer aus. Die Folge ist, dass viele Verbraucher bei Ablauf ihrer Police weniger als erwartet von ihrer Versicherung bekommen. So mancher Kunde denkt deshalb über eine Kündigung seiner Kapitallebens- und privaten Rentenversicherung nach. Das allerdings lohnt selten, so die Experten der Stiftung Warentest in Berlin. Meistens ist eine Kündigung mit großen finanziellen Verlusten verbunden. Stattdessen sollten Verbraucher versuchen, die Rendite ihres Vertrages durch eine optimale Gestaltung aufzupolieren, raten die Verbraucherschützer.
Dazu gehört die Zahlweise. Wer seinen Beitrag monatlich überweist, muss dafür immerhin zusätzliche Kosten von meist fünf Prozent des Jahresbeitrages verkraften. Aber auch die oft angepriesene Dynamisierung eines Vertrages ist ein zusätzlicher Kostenverursacher. Dabei steigt der Beitrag automatisch in vorher vereinbarten Intervallen, meistens jährlich. Das erscheint zunächst sinnvoll, um so die am Ende fällige Summe entsprechend der Inflationsrate oder des eigenen wachsenden Einkommens anzuheben. Allerdings ist bei jeder einzelnen Beitragserhöhung eine Vertragsumstellung nötig. Dies wiederum verursacht Jahr für Jahr zusätzliche Abschlusskosten. Oft hat der Kunde mehr davon, wenn er auf die Dynamisierung verzichtet und das gesparte Geld anlegt, betonen die Experten der Stiftung Warentest. Das gelte vor allem dann, wenn er Zinsen steuerfrei erhält, weil er den Sparerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft hat.
Bei einer Überschussbeteiligung von fünf Prozent bekommt beispielsweise ein 35-jähriger Mann am Vertragsende 1290 Euro mehr heraus, wenn er auf eine Dynamik von zwei Prozent verzichtet und das so gesparte Geld zu drei Prozent Zinsen etwa auf einem Tagesgeldkonto anlegt. Eine alternative Anlage zahlt sich um so mehr aus, je höher die vereinbarte Dynamik oder je niedriger die Überschussbeteiligung ist, betonen die Berliner Verbraucherschützer.
Das Umstellen von monatlicher auf jährliche Zahlweise und ein Stopp der Dynamik sind dabei kostenlos möglich. Der größte Effekt lässt sich erreichen, wenn man beide Möglichkeiten miteinander kombiniert, so die Experten. ddp

gesamter Thread: