- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 31.01.2003, 10:26
Meldungen am Morgen
--> ~ Bundesbankpräsident Ernst Welteke betonte gestern noch einmal, dass der schnelle Anstieg des
Euro nichts mit einer Änderung der Fundamentaldaten, sondern mit der geopolitischen Situation zu tun habe.
Sollte der Euro-Kurs im gleichen Tempo wie zuletzt weitersteigen, würde die Wirtschaft in der Euro-
Zone darunter leiden. Letztendlich wiederholte Welteke damit seine Äußerungen von vor ein paar Tagen.
Damals hatte er hinzugefügt, dass er trotz der Euro-Aufwertung weiterhin von einer moderaten Erholung der
Euroland Konjunktur in diesem Jahr ausgehe.
~ EZB-Chefvolkswirt Issing bezeichnet den Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex als
„ermutigend“. Man müsse die weitere Entwicklung aber noch abwarten. Die EZB
halte an ihrer Einschätzung fest, dass sich das Wachstum in der Eurozone im Jahresverlauf
belebe und die Inflation unter Kontrolle bleibe. Wegen des erhöhten Risikos
eines Irak-Kriegs seien Prognosen derzeit aber besonders unsicher.
~ Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) haben im Dezember im Vorjahresvergleich 10%
weniger Aufträge erhalten. Insbesondere die Auslandsaufträge waren im Dezember schwach und gingen
um 19% zurück. Die Inlandsaufträge sind dagegen zum Vorjahresmonat um 7% gestiegen. Der VDMA
schließt weitere Einbußen in den kommenden Monaten nicht aus. Im von kurzfristigen Schwankungen weniger
beeinflussten Dreimonatsvergleich, Oktober bis Dezember 2002, habe die Branche ein Auftragsminus
von 2% zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Dabei gingen die Auslandsaufträge um 2% und die Inlandsaufträge
um 3% zurück.
~ Frankreich verschiebt die ursprünglich für heute angesetzte Veröffentlichung des
Haushaltsdefizits aus 2002 auf nächste Woche. (Die EU-Finanzminister hatten an
Frankreich jüngste eine Defizit-Frühwarnung ausgesprochen.)
~ Nach zwei Monaten mit starken Zuwächsen erlitt der INSEE Geschäftsklimaindex in Frankreich, wie erwartet,
einen leichten Rückgang im Januar (von 99 auf 98). Die Stimmungseintrübung war dabei vornehmlich
auf Absatzschwächen im Konsumgüterbereich zurückzuführen.
~ Sowohl die französischen (0,5% gg. Vm. und 1,7% gg. Vj.) als auch die italienischen Erzeugerpreise
(0,3% gg. Vm. und 1,5% gg. Vj.) stiegen im Dezember stärker als erwartet an. Preistreiber waren vor allem
die kräftig gestiegenen Ã-lpreise, was sich auch bereits auf der Verbraucherpreisebene bemerkbar gemacht
hatte.
~ Das Volumen der Konsumentenkredite in Großbritannien stieg im Dezember im Vergleich zum Vormonat
um GBP 1,9 Mrd (November: GBP 1,4 Mrd.). Die Hypothekenkredite erhöhten sich gleichzeitig um GBP 7,5
Mrd. Auch das Verbrauchervertrauen weist im Januar eine leichte Verbesserung auf. Der Index stieg von -4
auf -3 Punkte.
~ Die tschechische Zentralbank (CNB) hat gestern unerwartet ihren 2-Wochen Repo-Satz um 25 Bp. gesenkt.
Damit beträgt der Satz 2,5% und liegt unter dem Euroland-Niveau (2,75%). Im Januar haben auch
die anderen Länder aus Mittel- und Osteuropa, Polen und Ungarn, bereits ihre Leitzinsen gesenkt.
~ Im Protokoll der FOMC-Sitzung vom 10. Dezember erklärt die US-Notenbank, dass
sie die Geldpolitik für gut positioniert halte, um der Wirtschaft zu helfen. Es gebe
sowohl Wachstumsrisiken nach oben als auch nach unten.
~ Die jüngsten Daten aus Japan zeichnen das Bild einer sich weiter abschwächenden Konjunktur mit weiter
fallenden Preisen. So sanken die Konsumausgaben im Dezember erneut um 3,5% gg. Vj., gleichzeitig stieg
die Arbeitslosenrate von 5,3% auf 5,5%. Vor diesem Hintergrund zeigt sich auch keine Umkehrung des Deflationstrends. Die Gesamtinflationsrate (-0,3% gg. Vj.) wie auch die Kernrate (-0,7% gg. Vj.) blieben im Dezember
im negativen Bereich.
~ Vor seinem für heute Abend geplanten Gipfeltreffen mit US-Präsident Bush hat
der britische Premierminister Blair bekräftigt, dass die Abrüstung des Iraks notfalls
mit Gewalt erzwungen werden müsse. Er erwarte für diesen Fall eine zweite UN-Resolution.
Einer Umfrage zufolge lehnen 84% der Briten einen Irak-Krieg ohne
UN-Mandat ab, 43% wären auch mit Mandat gegen einen Krieg.

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