- @ dottore - zu Deinem letzten Beitrag - Turon, 01.02.2003, 05:34
- Hallo Turon, viele interessante Gedanken... mT - igelei, 01.02.2003, 11:23
- Hi Igelei! - Turon, 01.02.2003, 17:02
- Hallo Turon, viele interessante Gedanken... mT - igelei, 01.02.2003, 11:23
@ dottore - zu Deinem letzten Beitrag
-->Sie schreiben:
"...Die größte öffentliche Lüge ist ja wohl die, dass der Staat behauptet, er können"mit Hilfe" von Geld- oder Fiskalpolitik irgendetwas"Positives" bewirken, z.B. Konjunkturverläufe zu"glätten", Arbeitsplätze zu"schaffen", den allgemeinen Wohlstand"sichern", die Wirtschaft"anzukurbeln", Durchstechereien aller Art zu"verhindern", Spekulationen"einzudämmen" und wie der Bockmist auch immer lautet..."
Klar - bedauerlicherweise habe ich mich leider falsch ausgedrückt, in der Hoffnung, daß Sie die Ironie verstehen. Als ich schrieb, daß wenn ein Volk an den Wohlstand wahrhaftig glaubt, der vom Staat ständig propagiert wird.
Ich mache es mir nun mal einfach: Die Deutschen glauben ernsthaft, der Wohlstand der Deutschen ist der Staatspolitik zu verdanken (registriert haben sie aber nicht, daß es auf Kredit entstanden ist, der nie zurückbezahlt wurde.
In allen anderen Ländern glaubt man dagegen, daß die eigene Regierung Mist gebaut haben muß, weil der Wohlstand nicht sichtbar sei. (Und deswegen haben nirgendwo in armen Ländern die Politiker so viel Vertrauen wie hier bei Euch).
In Tat und Wahrheit führt jegliche (!) Form von Geld- und Fiskalpolitik in einem System mit Staatsverschuldung und einer Notenbank mit Steuerhoheit (der bekannte"Leitzins" ist eine Steuer, die sich bei Zinssatz über Null automatisch vergrößern muss!) über kurz oder lang in den gesamtwirtschaftlichen Ruin.
Es ist vollkommen egal wie man das Ding nennt - und um welche Art von Abgabenpflicht es sich handelt. Ob Sie es Steuer nennen, oder Kreditrückzahlung,
es verringert die Handlungsfähigkeit jeweiliger Abgabenpflichtigen, bzw. des Tilgenden. Solange die es ja noch können geht aber noch die Rechnung auf.
Das Problem jedoch ist: die eingepriesene sugestive Wahrheit über Unternehmer lautet: er ist Unternehmer und da muß er so richtig dicke haben. Erfolgsstorys werden überdimensioniert, die Fälle wo ein verschuldeter Unternehmer pleite ist - werden gar nicht registriert, bzw. eindeutig heruntergespielt, weil selbst wenn der Herr nun pleite ist - dann rettet ihn das soziale Netz.
Und genau das meinte icht mit vom Volke autorisierter Wahrheit.
Das auf uns zukommende Massenelend ist eine Sache, um die wir uns hier mehr kümmern sollten (Zweck: Vermeidung des eigenen vorzeitigen Untergangs) als irgendeine Sch...-Politik und Sch...-Diplomatie im sog."großen" Weltgeschehen.
Was genau meinen Sie bitte damit? Sie meinen, daß EWA Forum soll sich konstruktiv darum bemühen Wege aus der Krise zu finden - koste es was es wolle?
Schön. Man kann es auch so machen. Wie stecken unseren Kopf in den Sand wie es
gewöhnlich der Straus tut und Angst hat - aber, bitte: prüfen wir doch als erstes die Bodenbeschaffenheit unter uns - es könnte nämlich Beton sein, auf dem wir stehen.
Und da wir ja schon dabei sind: ich verstehe Ihren Ansatz nicht. Sie meinen - der Staat kann sowieso keine Probleme lösen und da der Bürger - in Ihrer Meinung unbedeutende Zahnrad in der ganze Maschine sei - den man so vorführen kann, wie es der Regierung (von mir aus die Weltregierung) - und doch verlangen Sie mehr als eindeutig - das sich einer von beiden irgendwie darum kümmert -
denn sowieso unvermeindlichen Untergang mindestens hinauszuzögern.
Irgendwie klingt es doch so, als würden Sie für die Wohlfahrt sammeln. So groß ist der Unterschied für mich zwischen Ihnen und mir nicht - wenn ich ganz klar dazu auffordere sich gegen den Krieg zu stemmen, denn wir dazu überhaupt anfangen - und Sie in dem Sie auffordern dafür zu sorgen, daß der Untergang länger dauert.
Bedingt unserer Europapolitik wird meines Erachtens unserer Untergang länger dauern, als das der Amerikaner. Ihre Theorie sagt doch - einen Wettbewerb
in der Schuldenwirtschaft gewinnt der, der am schnellsten entschuldet, bzw.
längst am Abgrund steht - weil er eigene Währung inflationieren kann - als Mittel dieser Entschuldung. Wer es nicht tut, bzw. versäumt - steht quasi für alle anderen gerade. Bedauerlicherweise hat Europa sogenannte Währungshüter, die dafür sorgen, daß genau das nicht passiert. Ferner: jeder in diesem Forum jammert, daß der Euro so eine destruktive Währung sei, und ist gut und gerne
dabei - am Stammtisch auf die stabilste Währung aller Zeiten anzustoßen.
Die deutsche Mark. Wenn also die Fiskalpolitik sich entschließen wird, die Geldkräne aufzumachen - wird man mit Genugtuung feststellen:"...Wir haben es doch schon immer gewußt, daß der Euro Sch...Währung sei...". Dann postet man noch ein paar haarsträubende Meldungen aus unserer Presse - die eben diese Dubiosität unterstreichen und sagt: Wir sind die Größten, wir haben es schon immer gewußt. Dabei wäre es verdammt klug eben den Euro zu destabilisieren,
damit - wir die Verluste, die wir mit dem starken Euro (an dem hier bis jetzt immer noch Niemand glaubt) einfahren überhaupt ausgleichen können.
Im Sinne des Wettbewerbs - verlieren wir unsere Handlungsfähigkeit. Aber bedauerlicherweise hat sich bei dem Volke auch eingebürgert zu glauben, der Euro ist eine schwache Währung. Irgendwie kann auch das stimmen - nur wie mißt man es, daß der Euro stark, und der Dollar schwach sei? Der Dollar ist eine butterweiche Währung (so butterweich, wie Butter in der Mikrowelle).
Der Euro ist ebenfalls schwache Währung nach Meinung des Volkes. Demnach müßte
der Yen zumindest die stärkste Währung sein. Hm.....
Und da erwarten Sie ensthaft von irgendjemandem in diesem Forum, oder generell auf der Strasse, daß er sich damit beschäftigt wie man die Krise abwendet?
Letztendlich ist es leider genauso wie Sie sagten: der Versuch den Elend hinauszuzögern ist nichts weiter als weiterer Eingriff, der Ihren Worten nach - genauso zu noch mehr Problemen führen wird. Wir können uns gerne Strategien ausdenken, selbst wenn sie umgesetzt worden wären, führen sie automatisch
in die Sackgasse. Nur Gott weiß, ob das dann schneller, oder später erfolgt.
Für uns persönlich mag das vielleicht den Anschein haben, daß wir uns auf die Zukunft vorbereiten. In Wahrheit jedoch, liegt es an jedem persönlich, wie er sich auf die Krise vorbereitet. Man mag damit Glück haben, aber auch großen Pech.
Das ist eine Spielwiese für per definitionem imbezile Idioten, Idioten deshalb, weil sie sich einbilden, etwas"tun" zu können. Schlicht: Schwachsinn.
Gut tun wir also überhaupt nichts - und lassen uns genauso führen, wie
schon zu Adolf Zeiten. Die Nation marschierte brav in den Krieg, weil man
glaubte mit der Mannstärke, moderner Waffen - auf Kredit gekauft, Lebens-
und Wirtschaftsraum zu schaffen, weil es das alte nicht mehr hergab.
Dann hat man noch Patriotismus den Leuten auf die Lippen geklebt, zum Zwecke
der Verteidigung unserer Lebensweise. Das dies nicht funktioniert - das hat nicht nur Adolf bewiesen - als Historiker wissen Sie das mit Sicherheit wesentlich besser als ich.
Der springende Punkt war jedoch, weder irgendwelche Allianzen zu irgendwelchem Zweck, noch typisch einseitige Lösungen - wie die deutsche Lösung - hat es nicht hergegeben irgendetwas zu verbessern. Der Krieg hat die Leute lediglich abgelenkt. Wenn man auf irgendetwas verzichten mußte - dann war das damit abgetan, weil es jetzt Krieg gibt.
Fakt aber ist: ob mit dem Krieg, oder Ohne, ob mit amerikanischer Unterstützung, oder ohne sie, werden wir so oder so überleben müssen.
Sie verkennen auch so etwas wie Elend. Den Elend zu bekämpfen kann man
nämlich immer, weil er irgendwie immer existiert. Soweit ich weiß,
gab es 1987 in Deutschland etwa eine Million Obdachlose - da kam keiner
auf die Idee es zu bekämpfen - sie waren in Augen von vielen schlicht und einfach selber schuld.
Komisch empfinde ich in dieser Hinsicht Ihre Sichtweise. Sie sind offenbar dabei zu meinen, in Zeiten der Defla oder Infla, wäre man etwa nicht selber schuld. Und solchen Leuten müßte man helfen.
Ich sehe das persönlich ganz anders. Selbstverständlich sind die Leute
immer selber schuld - wenn sie sich selbst nicht versorgen können. Dabei
spielt noch nicht einmal eine besonders große Rolle, ob sie alles falsch,
oder alles richtig gemacht haben.
Mit dem Krieg in Irak ist es aber eben doch ein wenig anders. Wenn man
da nämlich von einer amerikanischer Bombe weggepustet wird, dann ist es nicht unbedingt eine Konsequenz eigenes Tun´s.
Oder glaubst Du im Ernst, ob ein ab Morgen laufendes Wiederabrücken der Truppen am Golf ("Nichtkrieg") auch nur irgendetwas am Ablauf der wirtschaftlichen Dinge ändern würde?
Habe ich nie behauptet. Im Gegenteil: ich denke, daß wenn die Amerikaner
dort Ihren Balast nicht abwerfen - natürlich für eine gute Sache - sind sie schneller hinüber, als mit einem Krieg.
Ein Dieb denkt in dieser Hinsicht genauso: was ich an Raubbeute einnehme sichert mein Überleben. Würde ich als Bankräuber verkleidet, genauso denken.
Dennoch - das entscheidende ist: ich glaube an meine Fähigkeiten aus eigener Kraft in jeweiliger Lage das bestmögliche zu machen. Der amerikanische
Irakkrieg dagegen ist mehr als eindeutig eine Kapitulation ein Eingeständnis,
daß man von jetzt an nicht mehr weiter weiß.
Es wird zu viel in die falsche Richtung gestarrt. Dort sieht man aber weltweit nur dumme Jungs, die das Hinschauen nicht wert sind. Langsam kommts mir vor, als würde sich jeder auch in diesem Forum hier in der Irak-Frage abreagieren wollen, um nicht der Monster-DeDe ins Auge blicken zu müssen, die auf uns zueilt.
Was meine Wenigkeit angeht: ich habe vor der Defla keine Angst. Eine Art Defla erlebt jeder auch dann hin und wieder mal, wenn die Welt sich gerade
auch mal in einer riesiger Aufschwungswelle befindet. Man kann durchaus
einen persönlichen Aufschwung auch in der Monster DeDe erreichen.
Wer aber dennoch glaubt, daß die Monster-DeDe uns automatisch auf den Abgrund
ziehen wird, total unverschuldet - der glaubt an eigene Kraft sowieso nicht.
Gibts Krieg, gibts Krieg, gibts keinen, gibts keinen - fertig. Beides sind nur Petitessen in der großen Entwicklung, Ausschläge, Auslöser, was auch immer. Da kann man dafür sein oder dagegen, was solls? Ich bin auch gegen Krieg - kräht ein Hahn danach?
Ich neige in anderen Kriterien zu denken, aber das wissen Sie schon vermutlich. Ich würde niemals auch nur ansatzweise was zu diesem Thema zu sagen wagen, wenn es für mich offensichtlich wurde, daß tatsächlich der Bin Laden -
einen Terrorakt verübt hat, und dass die Schurkenstaaten offenbar dahinter
stehen. Aber so wie es aussieht, haben wir hier einen Krieg - dessen Beginn
sich in etwa ähnlich abgespielt hat, wie die Geschichte mit dem Gleiwitzer Sender.
Sie mögen durchaus meinen, es kommt nicht darauf an, was Sie denken, oder was Sie glauben. Das ist auch vollkommen richtig. Niemand wird sich tatsächlich,
um Ihre Meinung kümmern - wenn es Krieg gibt, dann gibt es ihm halt -
heißt aber noch lange nicht, daß man es aufgrund anderer Zwecke befürworten
bzw. verneinen kann. In meinem persönlichem Urteil richte ich mich lediglich danach, was ich für gerecht halte.
Nur die Gesamtheit der Stimmen, die mit meiner Meinung einverstanden ist,
ergibt dann eine Art Masse, mit der man entweder rechnen kann, oder rechnen
muß. Tun Sie doch bitte nicht so, als ob es irrelevant wäre. Sie wissen besser
als ich, daß sich alle Regierungen dieser Welt danach richten, was jeweilige
Lobbysten meinen.
Natürlich: mir steht es auch zu - nichts zu sagen. Wenn Niemand dann bei solchen Ungeheuerlichkeiten was sagt, was haben wir dann? Dann können Sie
davon ausgehen, daß ich für den absolut totalen Krieg bin - mit dem Einsatz von Atomwaffen, Biowaffen, Chemiewaffen etc.
Von mir aus, können wir mit einer strategischer Allianz mit USA, Rußland,
Al-Quaida, Nordkorea, Vatikan und wer auch immer, einen 5 km langen Tunnel
in der Erde bohren und dort unsere glorreichen taktischen Atomwaffen
zu Detonation bringen. Für so einen Krieg wäre ich dann definitiv gerne zu haben. Niemand muß zu lange leiden, und die bodenlose Dummheit der angeblich
gebildetesten Generation des Homo Spaiens wird nichts mehr kaputt machen
können.
Aber an der großen Entwicklung hin zum Weltbürgerkrieg führt kein Weg vorbei. Und auf deren Ablauf sollten wir uns konzentrieren.
Ja das werden dann die fünf Folgen von"Planet der Affen", bei denen
man wohl sich doch aufrichtig die Frage stellen muß, wer in diesem Film
die Affen waren.
Sie meinen also: es ist wesentlich klüger die Dinge Ihren Lauf zu lassen.
Sie haben unheimlichen Vorteil, dottore, mir gegenüber. Ich mache mit tatsächlich - wie ein vollkommen imbeziler Vollidiot vor - daß, man Krieg
verhindern kann, weil ich ihm nicht führen will, und auch nicht will, daß
Jemand gegen mich einen Krieg führt.
Wäre es anders, würde ich den Krieg zu meiner Lebensauffassung und Lebensaufgabe machen - doch das hat man mir gar nicht erst beigebracht.
Fakt ist: wenn die Menschheit tatsächlich den totalen Krieg haben will,
ergibt für mich persönlich, so ein Leben überhaupt gar keinen Sinn.
Werte wie Eigentum, Ehe, Kinder, Freunde, Feinde, Kontrahenten -
sind dann definitiv hinüber.
Dann habe ich dieser Welt - nicht nur in dieser Welt - tatsächlich nicht das geringste zu sagen. Auf solche Welt kann man dann getrost wahrhaftig verzichten. Eine einzige Frage bleibt dann offen: wieso hat man immer wieder versucht, diese Welt zu bauen, zu moderniesieren, wissenschaftlich zu ergründen? Um was zu tun? Sich etwa besser - möglichst schmerzlos - gegenseitig auszulöschen? Vollkommen irreparables Denken.
Vielleicht sollten wir eben doch erwägen, bald sieben Milliarden Zwangsjacken zu produzieren.
Gruß.
Ebenso.
Ja, bei diesem Take-Take-Off versuchen sich alle am liebsten vorzumachen, es gäbe ganz persönliche Überlebenschance. In Pentagon hat man gar angeblich bereits den fünften Weltkrieg durchgespielt. [img][/img]
Ich glaube der gesperrte Black hat mal dazu den Kommentar eines Verantwortlichen hier im Forum gepostet: auf jede osteuropäische Stadt wurde eine Atombombe ausgerichtet. Offenbar glaubte man zu damaliger Zeit - man kann nur so einen Krieg gewinnen. Zur Verteidigung, versteht sich.
Vielleicht noch eine Anmerkung: wenn ich Sie vermutlich auch enttäuscht habe, und meine Denkweise als starre Antikriegshaltung gewertet werden kann, und Antimaerikanismus etc., bin ich manchmal froh einige so enttäuscht zu haben.
Es ist meine Identität - würde ich diese aufgeben, wäre ich ein Krüpel,
willenlos, schwach, nicht überlebensfähig. Natürlich mache ich mir damit viele Sachen extrem schwer. Aber es ist mir leichter mit diesem Erschwernis zu leben, als diese Haltung aufzugeben.
Nochmalig Gruß.

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