- @ dottore - zu Deinem letzten Beitrag - Turon, 01.02.2003, 05:34
- Hallo Turon, viele interessante Gedanken... mT - igelei, 01.02.2003, 11:23
- Hi Igelei! - Turon, 01.02.2003, 17:02
- Hallo Turon, viele interessante Gedanken... mT - igelei, 01.02.2003, 11:23
Hi Igelei!
-->Hallöchen also noch mal: auch für dottore und so. R.Deutsch hat heute einen Text von marsch ausgegraben:
"....Nur mal zur Größenordnung. Die 2,2 Billionen, die täglich an Zinskontrakten umgesetzt werden entsprechen etwa dem Bruttosozialprodukt der BRD und die 93 Billionen sind etwa zehn mal das jährliche BSP der USA, das bei etwa 9.000 Milliarden liegt. Dieses Volumen wird im Wesentlichen von etwa 5 großen Häusern gehalten. Das ist die eigentliche Bombe, die demnächst hoch geht und blitzartig das ganze Gebäude einstürzen lässt und davor warnt die Bundesbank. Man kann das offen schreiben, weil es wegen der Größenordnungen kaum verstanden wird. Es ist immer wieder der alte Trick. Das Publikum glaubt, so etwas gebe es nicht, weil man es nicht für möglich hält, so wie man glaubt, legales Falschgeld könne es nicht geben....."
Jetzt kann dottore, und auch Du wenn Du magst vorrechnen, wieviel Erdöl notwendig ist, um die Schäden, die diese Derivatenbombe anrichtet - wenn sie bei Moster DeDe hochgeht - wieder zu beseitigen.
Ich fürchte, die Rechnung 5 Dollar/Barrell Ã-l geht nicht auf, es wird nicht reichen. Wozu es aber reichen kann, ist für die Phantasie der Börsianer - und zumindest für mich steht schon einmal fest, daß der Gesamtwert der an der Börse gehandelten Papiere gegenüber den US-Schulden einen Gleichgewicht bedeutet, der nicht aus den Rahmen geraten darf.
>... allein sollte man gewissen Realitäten schon noch ins Auge sehen. Z. B. was die Kriegsverhinderung betrifft: Dieser Krieg WIRD UN-weigerlich statt finden. Denn das eigentliche Ziel dieses Krieges ist nicht die Absetzung Saddams oder die Kontrolle der Ã-lreserven des Iraks, sondern schlichtweg die Rettung des Systems,
Du hast es ganz klar erfaßt. Woran Du aber vermutlich nicht gedacht hast -
weil es weitere Ableitung der Resultate des Irakkrieges sein werden: unmittelbar nach dem glorreichen Sieg der amerikanischen Truppen in Irak, werden sich erneut die schlauen US-Ã-konomen dran machen - genau das selbe zu tun
was sie schon immer gemacht haben. Sie werden die erkämpften Spielräume dazu nutzen um Wohlstand zu steigern und damit weitere Werte schaffen, die uns für eine Weile glauben lassen.
Tatsache aber ist: es wird lediglich dazu benutzt, um wieder Alttechnologien durch Neutechnologien zu ersetzen, die für die Massen einen geldwerten Vorteil bedeuten. Von mir aus: Energie wird sagen wir 70% billiger. Unterm Strich bedeutet es wieder kein Wachstum sondern Pleite einiger Konzerne bedeuten - die
haushochverschuldet sind, und daß die Altschulden bei den Betreibern uneinbringlich werden. Aber irgendjemand wird es wieder berappen müssen.
Vielleicht Nordkorea, oder Somalia oder auch Kuba.
weil ein paar US-Eliteökonomen glauben (die sich in der Vergangenheit mit ihren Überlegungen allerdings nicht gerade mit Ruhm bekleckerten), dass man mit einem auf Jahre auf 5$ geschleusten Ã-lpreis noch einen weiteren Wachstumszyklus ranhängen kann (was aus meiner Sicht auch nicht so unwahrscheinlich ist).
Es wird nur eine kurzfristige Phase werden, wo die Welt wieder in Ordnung scheint. Ansonsten s.o. Man wird die"freigegebenen" Ressourcen (Kreigsbeute)
wieder zum Aufschwungbauen benutzen.
Damit dieses Szenario eintritt sollten die Amis allerdings diesen Krieg schnell gewinnen und die komplette Aktion muss auf den Irak beschränkt bleiben.
Auf der Abschußliste der Amerikaner steht nicht nur Irak. Die geostrategischen Interessen Amerikas ist der gesamte Landesteil, der Rußland,
von den Hindus und Moslems trennt - einige russische Republiken etc. In USA geht man offenbar davon aus, (und das ist logische Folge des Kapitalismus) -
man muß immer wieder neue Märkte erobern, und neue Träger des Kapitalismus -
die Schulden machen.
Das Erdöl ist vorerst absolut nebensächlich - ein Primiäreffekt. Der Sekundäreffekt ist: Amerika macht sich ernsthaft vor, daß spätetsens in 10 Jahren jeder Bürger Saudi Arabiens, Iraks, Irans, Afghanistans Schulden zu tilgen hat, und damit der leistende Teil der US Wirtschaft werden wird.
>Wenn dem nicht so sein wird, wird es weltweit heavy werden. Diese Seite des Entwicklungsstrangs teilt sich dann noch mal. Unser Problem ist, dass die Menschheit inzwischen locker in der Lage ist, sich selbst vom Globus zu pusten.
Die geistige Armut so mancher Europäer, aber hauptsächlich der Amerikaner,
ist nun mal wirklich zum Kotzen. Wir machen uns offenbar doch am liebsten vor -
mit paar Eingriffen könne man da wieder was reparieren.
Der Spruch: Eure Armut kotzt mich an, gewinnt bei mir zunehmend an Symphatie.
(wohlgemerkt - gilt der Spruch nicht in Hinblick auf Dich oder dottore (schreibe es, weil es in der Hinsicht zu oft Mißverständnisse gibt).
Und in der Vergangenheit war es ab und an so, dass ein zusammenbrechedes System sich mit allen Mitteln dagegen gewehrt hat, so die Sklavenhaltergesellschaft der Südstaaten, die Feudalstaaten in Europa etc..
Wer diese Erkenntnis gemacht hat, weiß dann entdgültig, daß in einem Krieg keine Lösung bestehender Probleme zu finden ist. UND DENNOCH SUCHT JEDER IRGENDWIE STETS DANACH, weil man sich vormacht, der irakische Kollateralschaden
ist zwar nicht schön, aber nach dem Abwiegen des Hin- und Wieders erscheint es
als wahrscheinlich, daß da irgendetwas zu holen ist.
Allerdings ist es wirklich schon ein Hohn unserer Intelligenz zu meinen, wir müssen einen Krieg führen - um unserer sozialer Verantwortung gegenüber der
von Armut bedrohten Massen - gerecht zu werden.
Das kann man wesentlich besser machen. Anstatt doofes Geschwätz von wegen der Wahrscheinlichkeit der Nützlichkeit eines Krieges zu verbreiten, sollte jeder
der hier soziale Verantwortung in irgendeiner Weise sich auf die Lippen klebt,
statt dumm zu schwatzen, genau das tun was er letzten 20 Jahre nicht gemacht hat.
Erstens reges Interesse an der Politik entwickeln, und an persönlicher Wirtschaft. Wer mehr hat, sollte zusehen, wie er das Geld zu Arbeitzplatzschaffung verwendet.
Aber was machen wir? Wir debattieren ernsthaft darüber - der Staatengemeinschaft Vortritt zu leisten, damit sie endlich ihren Krieg führen darf, weil da womöglich die Chance vorhanden ist den Aufschwung nicht aus eigener Tasche und mit eigener Kraft mitzutragen. Nur darum geht es.
Das ist der pärfide Hintergedanke. Träge und stinkefaul wie immer - seit 100 Jahren DAS MODELL des europäischen Vielvölkerstaates, DAS MODELL der Stammtischparolen - alle anderen sind faul - ganz besonders die Cameltreiber - man müsse was tun damit sie was leisten.
In Wahrheit fehlt da aber ein einziges Wort dazwischen: Uns.
Genauer gesagt:"...man müsse was tun, damit sie - (hier kommts) für uns was leisten....". SIE MÜSSEN SICH ÄNDERN UND SO LEBEN WIE WIR - DENN NUR SO IST UNSER WOHLSTAND GESICHERT. Ja liebe Irakis: Stürzt den Saddam und gibt uns euer Ã-l für 5 Dollar. Dann geht es uns nicht so schlecht - bzw. die
Monster DeDe wird verzögert.
Wie man es dann mit der Heiligkeit des Eigentums - kapitalistischer Grundsatz - vereinbaren will - das kann mir jeder auf die eine oder andere Art und Weise erklären. Die Irakis (als Volk) besitzen doch kein Ã-l. Sie sollen also eigenen Staat angreifen, Saddam entmachten und brav Ã-l fördern - für Amerika und uns.
Und bei dem minderbemittelten Idioten, der derzeit die Präsidentenmarionette der Vereinigten Staaten spielt, wäre halt die Frage, ob ein Systemzusammenbruch weitgehend friedlich ablaufen würde (wie z. B. unter einem intelligenten Menschen wie Gorbatschow). Allerdings liegt diese Entscheidung absolut nicht in unserer Hand, wir können auch weder dafür oder dagegen kämpfen, ohne dabei zu Don Quichottes zu werden.
Beim allem Respekt: wenn wir schon die Irakis auffordern (als Bürger deren Eigentum heilig ist) Don Quichottes zu werden und dann aber auch noch spendable
Irakis - (sie sollen genau das was sie sich erkämpft haben, gleich den Amis in den Rachen schieben und einwenig aber auch uns spenden) - dann könnten wir den schon mal zeigen wovon wir hier überhaupt reden. Ansonsten ist es so typisches
Amtsschwachsinn auf deutschem Baugelände: Lehrling! hol mal einen Kasten Bier für uns - und hol noch ma die Gasflasche - wir bleiben dann solange hier und warten auf Dich.
Der zweite mögliche Handlungsstrang, der sich auch daraus ergibt und der dabei vielleicht auch Hoffnung macht ist, dass sich auch immer nach einem Systemzusammenbruch ein System etablierte, dass effektiver, fortschrittlicher und manchmal auch menschenfreundlicher ist.
Der wäre? Ich sehe überhaupt keinen Fortschritt. Fakt ist jedoch: jeder Krieg hat dazu gedient, hauptsächlich und in erster Linie - um Altschulden nicht zahlen zu müssen. Alles andere war schon immer absolut nebensächlich - Kriegsopfer, alte Rezepte etc.
Offen gesagt: Jedes Krieg ist nichts weiter als eine NERO BURNING ROM. Nero wollte immer ein besseres Rom bauen, also mußte er das alte erst vebrennen.
Auf einen Schachbrett spielt es sich wesentlich humaner ab. Der Sieger einer Partie, gibt dem Verlierer die Chance charmant zu siegen, in dem er vor seinen
letzten Zug sagt: Wir wissen beide, daß Du verloren hast. Laß uns erneut spielen.
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Ein Krieg ist nichts weiter, als der Versuch Herrschaft zu behalten bzw. auszudehnen - so glaubt es immer ein Volk. In Wahrheit ist ein Krieg dann
unumkehrbar, wenn man dem Volke sagen muß, ihr habt nichts mehr. Und mußt von Neuen beginnen. Es ist nur Rechtfertigung der Pleite. Natürlich die absolut falsche.
Und auf dem Weg dahin gilt dottores Spruch:"Warum hast du Angst vor etwas, was du vorher kennst (bzw. vorraus sagen kannst)?"
Sieh mal - ich mußte jetzt mal genau suchen: bevor erst überhaupt der 9.2001
da war, habe ich in meinem Forum geschrieben: es wird einen Krieg geben, weil es eine logische Folge ist. Ich habe darüberhinaus geschrieben, daß der letzte Erdölfaß zwischen Europa und USA nicht freundschaftlich aufgeteilt wird.
Ich habe daher keine Angst vor einem Bruch der Allianz mit USA. Ich habe diese
Allianz seit dem Zusammenbruch des Ostblocks für absolut irrelevanter Anfall von
Brüderlichkeit mit Extremwesten gesehen. Beispiele folgten dann mehr als eindeutige. Europa kann keine Konflikte lösen, USA schon - mit Waffengewalt.
Sie mischte sich in Bosnien ein. Seit da ist mir klar geworden, daß der Balkan
in der EU keine Rolle mehr spielen wird. Dann kam Kosovo. Hier ließ Amerika unsere Soldaten Uranmunition schleudern. Dann wollte USA für sich Raketenschirm bauen, und wollte Europa gar nichts spenden - Folge davon Putin schlug vor, Ihr könnt eines von uns bekommen.
Dann allerdings mischte sich USA gleich in Mitteleuropa wirtschaftlich ein.
Hier kriegt man sie nicht so schnell raus.
USA will um jeden Preis erreichen, daß der europäische Kontinent niemals wieder
ernsthafte Rolle spielen kann. Und der mitteleuropäisch-balkanische Gürtel, denn man so geschickt um Europa gelegt hat ist für mich mehr als eindeutig der Beweis, daß USA und Europa ganz klar im Interessenkonflikt stehen, und mehr als eindeutig ist auch, daß Europäer sich immer wieder vorgemacht haben, die Amis meinen es gut mit uns.
UND ZUM ALLEM ÜBEL MEINT MAN DAS WOHL HEUTE IMMER NOCH - OBWOHL DER KONFLIKT EINDEUTIG UNÜBERSEHBAR SEI.
Als Hitler die Polen um Durchmarschrechte gebeten hat, war es fast dazu gekommen, daß der Pilsudski es Adolf schon fast gewährt hat. Zu Unterzeichnung kam es aber nicht - er wurde eingeschlafen. (Starb an Herzversagen).
Und jetzt, wo Europa nach Osten greifen wollte, positionieren sich die Amerikaner an dieser Stelle - und strecken uns schon die helfende Hand entgegen:"Sind schon da, Freunde aus Europa, sind schon da."
>Die Weichen dazu, wie wir heute leben, haben wir schon vor tausenden von Jahren gestellt und es gibt ja auch funktionierende alternative Lebensweisen, wie die Existenz der Naturvölker zeigt.
Das ist nicht die von mir erhoffte Zukunft. Die Zukunft liegt eher darin zu erkennen, daß die Wirtschaft und Kapitalismus absolut unvollkommen ist - das es sich nicht lohnt daran zu glauben, daß der Euro schwach, oder stark sein muß,
und jeweils dem Zustand nachzutrauern. Viel eher müssen wir uns daran tatsächlich gewöhnen, daß uns die Natur deswegen mit kreativen Geist ausgestattet hat, damit wir uns in allen Lebenslagen aufraffen und das beste tun. Wir müssen auch von der Vorstellung loslassen, daß der Besitz - unserer -
mit Hammer und Sichel gegen irgendetwas zu verteidigen ist - stattdessen müssen wir Entwicklung vorantreiben, neue Konzepte und neue Rezepte vorantreiben. Bricht der Kreislauf der Wirtschaft mal zusammen - dann sollte man nicht zusehen, wem man dafür bestrafen kann, oder wer dafür aufkommen soll, sondern, man muß immer wieder erneut eine Chance wahrnehmen
die dieser Umstand uns bietet. Das hauptsächlicher Problem der Kapitalisten aber ist - dieses völlig verkokste Denke, wenn man uns unseres Besitz raubt, ist es das Ende. Wohlwollend wissend, daß es irgendwann sowieso passieren muß.
Ein Wörtchen zu unserer Unfähigkeit etwas ändern zu können - als einfacher Bürger. Selbstverständlich kann man was ändern und bewirken. Hat denn etwa ein Walesa nichts erreicht? oder Mahatma Gandhi? Nur zwei spontane Namen.
Hier im Forum würde man sie aber wollwohlend als Idioten bezeichnen.
Wenn ein Kartell über die Welt regieren würde, wäre es auch dumm sich gegen diesem zu stemmen - stattdessen sollte man zusehen, wie man in diesem Gebilde
selbst so erfolgreich wird, wie es nur geht.
WER HAT WAS DABEI GEWONNEN? UND WER AM MEISTEN?
Auch hier sind zwei Varianten vorhanden: Entweder man lebt mit einer relativ konstanten Individuenzahl im Einklang der Natur, hat kein Interesse an einer Mehrwertproduktion,
Ich bezweifle, daß der Einklang mit Natur und Mehrwertproduktion automatisch
einen Konflikt verursacht. Im Gegenteil: wir bestimmen die Grenzen des Wachstums nicht, das machen ganz alleine äußere Einflüsse - die je nach Entwicklungsstufe - immer größere und immer neuere Hürden aufstellen.
Hat man aber dabei versagt die Natur als Hauptfaktor wahrzunehmen, sowohl in ökonomischer, wie auch ökologischer Hinsicht - ist es nicht mehr möglich irgendetwas zu steuern. Ein physikalischer Gesetz lautet: Wirkung erzeugt Gegenwirkung.
einem Staatengebilde und an technischem Fortschritt, dann hat man eine stabile und aus westlicher Sicht"ärmliche" Lebensweise (die aber nicht wirklich schlechter oder besser ist, als wir sie gerade erleben - nur ANDERS). Oder man entscheidet sich für ein"fortschrittliches" Staatswesen mit allen Problemen, den Zwang zur Mehrwertproduktion zur Steuertilgung, daraus folgendem Wachstumszwang usw..
Sehe oben: und ergänzend: alles was mir bisher unter die Augen zum Lesen gelegt wurde, deutet auf ein Kampf um ein Gleichgewicht - ein völlig natürliches Gleichgewicht. Wer die Totalherrschaft anstrebt ist also zwangsläufig verpflichtet alle anderen Gleichgewichtsfaktoren mindestens
zu eliminieren. Das Problem ist: wenn wir alle Gleichgewichtsfaktoren beseitigt haben - was können wir dann noch überhaupt für uns Nutzen?
Dann sind wir vielleicht Sieger - und dennoch die größten Verlierer.
>Auch eine hochkomplexe Welt kann manchmal einfach, bzw. schwarz oder weiß sein.
Mehr Kontrast bitte. Wenn wir Krieg wollen, wollen wir die Welt nun mal schwarz-weiß sehen - hoffnungslos.
>MfG
>igelei
MfG.Turon

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