- Einspruch, lieber dottore! - Aristoteles, 31.01.2003, 21:31
- Re: Einspruch, lieber dottore! - tas, 31.01.2003, 23:13
- Re: Replik - der Staat als Heilsbringer? - dottore, 01.02.2003, 13:23
- Re: Replik - der Staat als Heilsbringer? - Aristoteles, 01.02.2003, 23:43
- Re: Replik - der Staat als Heilsbringer? - dottore, 02.02.2003, 10:28
- Re: Replik - der Staat als Heilsbringer? - Aristoteles, 01.02.2003, 23:43
Re: Replik - der Staat als Heilsbringer?
-->>Hallo dottore,
>Vielen Dank für Ihre Antwort.
>Zugegeben, die Quelle ist nicht gerade neutral und so habe
>ich mit einer bissigen Bemerkung gerechnet...
>>Vom Third New Deal (Kriegseintritt) steht da nichts?
>Verstehe ich Sie richtig:
>1. Der New Deal war Ihrer Meinung nach so wirkungslos, wie die
>Ankurbelungsprogramme im heutigen Japan (obwohl positive
>Effekte am Arbeitsmarkt unstreitig sind, oder?)
Hi Aristoteles!
Es ist leider kein privater Arbeitsmarkt, sondern ein staatlicher, denn der Staat tritt als Nachfrager nach Arbeitskräften auf. Hitler drückte den Mannen eine Schaufel in die Hand und schon begannen sie für den Staat zu schaufeln...
>2. Ohne den auf die Deflation der 30iger Jahre folgenden Weltkrieg
>mit unermeßlichem Leid und gewaltigen Zerstörungen wäre eine Phase
>wirtschaftlicher Prosperität nicht möglich gewesen ("Third New Deal")?
Wirtschaftliche Prosperität kann niemals eine sein, die der Staat mit Staatsverschuldung inszeniert. Denn die Schulden müssen irgendwann bedient werden und das Geld muss dann von denen kommen, die es"früher" mal erhalten haben (Steuerzahler). Werden die Schulden nicht bedient (Staatsbankrott) kommt es zum Kollaps der Finanzmärkte und einer schweren Depression. Die wischt alle"Prosperität" mit einem Schlag wieder weg.
>Nehmen wir an, die Geschichte wäre anders verlaufen.
>Hitler hätte die Wahl - die NSDAP war bereits auf dem
>absteigenden Ast als Hitler zum Kanzler gewählt wurde - nicht gewonnen
>und der braune Spuk wäre wieder verschwunden. Wäre die Überwindung der
>Weltwirtschaftskrise mit friedlichen Mitteln unmöglich gewesen?
Sie wäre nur durch Verzicht auf das Eintreiben der Guthaben (Kriegsanleihen der Alliierten) möglich gewesen. Die Krise wäre dann noch stärker in den Siegerstaaten ausgebrochen und hätte solange gedauert, bis sämtliche Schulden entweder bedient oder gestrichen worden wären.
Die Umbucherei bringt absolut nichts. Denn Schulden verschwinden nicht von selbst. Und die Guthaben eben auch nicht, die gern als"Prosperität" definiert sind.
>Auf den Punkt gebracht:
>Wenn die Verwerfungen (Staatsverschuldung) im kapitalistischem System
>groß genug sind, folgen zwangsläufig explosive Entladungen die regelmäßig
>zu neuen Weltordnungen geführt haben.
Jawoll. Siehe Frankreich bis zum StaBa 1788 und danach (Revolution, Revolutionskriege, Napoleon, usw.). Wie könnte es jemals anders sein?
Zur aktuellen Lage bitte nochmals Buba-Bericht Januar lesen, Stichwort Zinsderivate (von marsch schon vor längerem reingestellt plus nochmaliger Hinweis erst kürzlich darauf).
Gruß!

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