- und nochmal Marc Faber - Toby0909, 03.02.2003, 09:49
- ach ja - habe vergessen - Toby0909, 03.02.2003, 09:50
- vielen, vielen Dank!!!! (owT) - Ventura, 03.02.2003, 12:14
- untergegangen... mein Senf dazu....;=) - BillyGoatGruff, 03.02.2003, 13:25
- ach ja - habe vergessen - Toby0909, 03.02.2003, 09:50
und nochmal Marc Faber
-->Emerald hat zwar schon einen groben Umriss von Marc Fabers Vortrag gegeben, aber ich habe euch hier nochmal einige Eckdaten anhand seiner Präsentation zusammengetippt:
Interessante Eckdaten:
Produktivität in den USA wird auf Basis einer 40-h-Woche berechnet. Wenn die also nur eine Stunde länger arbeiten, dann sieht es mit den Produktivitätszuwächsen gleich ganz anders aus.
Die USA brauchten 47 Jahre um das Pro-Kopf-Einkommen zu verdoppeln (1839 - 1886), Japan brauchte von 1885 - 1919 (34 Jahre), Korea brauchte 11 Jahre (1966 - 1977). China hat es von 1976 - 1987 (9 (!!) Jahre) geschafft und von 1987 - 1996 nochmals neun Jahre um es ein zweites Mal zu schaffen!
Japan benötigte von 1870 - 1929 (59 Jahre) um die Wirtschaftsstruktur von 70 % landwirtschaftlicher Arbeitskraft auf 50 % zu bringen. Die USA benötigten dafür 50 Jahre (1820 - 1870), Südkorea benötigte 20 Jahre (1950 - 1970) und China schaffte es in 17 Jahren (1978 - 1995).
China exportiert inzwischen 18 % (der Exporte Chinas) als Elektronik - also nicht mehr nur Klamotten, Spielzeugs und anderen Krams)
China stellt inzwischen 8,0 % der US-Importe - Restasien 13,5 % - 1996 waren das noch 6,0 % für China und 15,5 % für Restasien. Japan stellte in 1988 noch rund 18,5 % aller US-Importe - heute ist es nahe null. (Für Europa und Korea sieht es jeweils sehr ähnlich aus).
Die Löhne von China liegen aktuell bei rund 6 % von Korea und Taiwan (!!)
(Grafik über rund 200 Jahre mit Preisen und schematischem Goldpreis) Alle großen Erfindungen (Canals, Radio, Internet, Eisenbahn uswuswusw) wurden bei fallenden Preisen gemacht  Kosteneinsparung in Transport, Kommunikation und Produktion (da die Unternehmer bei fallenden Preise irgendeinen Weg finden müssen, die Gewinne zu erhalten).
Deflation ist gut, das Problem ist / war in der Regel die Inflation (mit den dazu aufgebauten Schulden) VOR der Deflation.
In Zeiten mit steigenden Rohstoffpreisen, steigender Inflation und steigenden Zinsen waren die Rezessionen in der regel sehr sanft (alle Rezessionen der 50er und 60er und auch der 70er Jahre (Ã-lschock war ein Schock - mehr nicht)). Sind aber die Preise und Zinsen gefallen und herrschte Deflation vor, kam es zu harten Krisen (30er und 40er Jahre, Asien- Lateinamerika-, Russland-Krise, kommende Krise USA, sowie einige im letzten Jahrhundert)
Notenbankreserven Asien - rund 1 Bio $. Davon rund 2 % in Gold, Großteil in den USA - ob das so bleiben wird?
Japan: Makrodaten katastrophal - aber mikro gibt es doch viele Unternehmen, die von Produktionsverlagerungen und Nachfrage aus / nach China profitieren und er hält es für möglich, dass Japan mal wieder um 30 - 40 % steigen kann. Ausserdem ist die Dividendenrendite in Japan größer als die der Anleihen  die Sparer könnten ans umschichten denken. Und als Contrarian fällt ihm auf, dass auf vielen, großen Investmentkonferenzen überhaupt nicht mehr über Japan gesprochen wird.
Was er auch meinte, dass bei seinem aller ersten Vortrag (1980) nur ein einziger Zuhörer da war - er hielt einen Vortrag über Bonds in den USA - ein echtes Contrarian-Szenario. Vor seinem Vortrag gab es damals Menschenmassen bei Vorträgen über Rohstoffe, Gold, Minenaktien usw…..
Dazu meinte er, dass es ihn eigentlich erschüttert, dass heute so viele Leute auf seinen Vortag gekommen sind.
Aber wie mir später eine Mitarbeiterin der Bank Leu versicherte, meinten die meisten Vermögensverwalter (es waren fast ausschliesslich Vermögensverwalter auf dem Vortrag) am Telefon (sie wurden zunächst telefonisch eingeladen), dass sie sich „diesen Verrückten“ mal ansehen wollen.
Also doch weiterhin Contrarian…..
Toby

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