- Spiegel lässt mal wieder CIA-Propagandisten für sich schreiben - kingsolomon, 03.02.2003, 16:24
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - Tempranillo, 03.02.2003, 16:52
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - marocki4, 03.02.2003, 17:15
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - Tempranillo, 03.02.2003, 17:51
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - marocki4, 03.02.2003, 18:21
- @tempranillo: eine Frage - Koenigin, 03.02.2003, 19:18
- Re: @tempranillo: eine Frage - Tempranillo, 03.02.2003, 19:38
- Re: @tempranillo: eine Frage - Emerald, 03.02.2003, 19:47
- Re: @tempranillo: eine Frage - Tempranillo, 03.02.2003, 20:14
- Re: @tempranillo: eine Frage - Emerald, 03.02.2003, 19:47
- Re: @tempranillo: eine Frage - Tempranillo, 03.02.2003, 19:38
- @tempranillo: eine Frage - Koenigin, 03.02.2003, 19:18
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - marocki4, 03.02.2003, 18:21
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - Tempranillo, 03.02.2003, 17:51
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage - marocki4, 03.02.2003, 17:15
- Peinlich und traurig.... - stocksorcerer, 03.02.2003, 17:02
- Re: Spiegel lässt mal wieder CIA-Propagandisten für sich schreiben - Euklid, 03.02.2003, 18:00
- Re:Pragmatismus ja; aber mit den richtigen Prioritäten - kingsolomon, 03.02.2003, 19:04
- Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - Tempranillo, 03.02.2003, 16:52
Re: Wer darf Schiedsrichter spielen? - @tempranillo: eine Frage
-->>Duden: Epikureismus, der; -:
>1. Lehre Epikurs. 2. (bildungsspr.) auf Genuss der materiellen Freuden des Daseins gerichtetes Lebensprinzip.
Das ist die gängige, verflachte, trivialisierte Definition des Epikureismus, die aus allen Ritzen danach riecht, dass es v.a. darum geht, den Atheismus zu verunglimpfen. Bewusst entstellt wird die Lehre Epikurs dahingehend, dass er -ähnlich wie später Schopenhauer - die Verwirklichung des Lustprinzips nicht etwa in der Ausschweifung sieht, sondern im Gegenteil in der Mäßigung. Die größte Lust, die man im Leben auf Dauer erreichen kann, besteht in der Schmerzvermeidung.
Epikur geht davon aus, dass das Ausleben der Lust hinterher zu Schmerzerscheinungen führt, die das vorherige Vergnügen - zieht man eine Gesamtbilanz - wieder zunichte machen. Der Suff und sein Kater (Symposion, das Trinkgelage) als besonders plastisches Beispiel.
Als Maßstab dafür, welche Art von Verhalten anzuraten sei, nimmt Epikur nicht etwa irgendwelche göttlichen Normen, sondern - sehr modern - das Prinzip der Schadensvermeidung. Ein wenig nach dem Motto, was krank macht, ist schlecht, was Dir guttut mußt Du selbst herausfinden, dabei helfen Dir auch keine Götter.
Epikur zugeschrieben, wird folgender Satz, der seinen unhysterischen Pragmatismus deutlich macht:"Wir wissen nicht, ob es die Götter gibt oder nicht. Also opfern wir ihnen."
>wie sieht so ein Leben aus? Wo bleibt da die Spiritualität? Materialist=Atheist=Qualität?
Wenn Du Spiritualität mit Jenseitserwartung und Gottesglauben gleichsetzt, ist sie damit natürlich verloren gegangen. Aber wie schon zuvor bei der Definition des epikureischen/schopenhauerischen"Lustprinzips" halte ich diese für nicht wirklich stichhaltig. In dem Wort Spiritualität steckt doch"Spiritus", nicht der Fusel, der Geist ist gemeint.
Es ist jetzt mehr als nur ein rabulistischer Dreh, wenn ich darauf hinweise, das Josef Haydn (Komponist des D-Land-Liedes) viele seiner Sätze mit"Allegro con Spirito" überschrieben hat. Damit wären wir schon mittendrin in der Sphäre, die ein manchmal im wahrsten Sinne des Wortes unbegreifliches Maß an Spiritualität offenbart, ohne im Nebel religöser Wahnvorstellungen herunzuhampern, der Sphäre von Kunst und Wissenschaft, dem weiten Feld von Homer, Euklid, Archimedes, Bach, Beethoven, Goethe, Einstein und, und, und, und, und.
Nur ein Hinweis: Du würdest doch wohl nicht im ernst einem Atheisten oder Beinahe-Atheisten wie Goethe Spiritualität absprechen wollen? Und Schopenhauer, Nietzsche und anderen doch wohl auch nicht.
Ich könnte das weitertreiben und sagen, jeder der hier am Board auch nur den geringsten eigenen Gedanken hat, praktiziert eine Form von Spiritualität. Der Geist weht wo er will. Mal stark und manchmal eben schwächer. Dafür braucht man doch kein Jenseits und erst recht keinen Gott."Den Himmel überlassen wir getrost den Engeln und den Spatzen." (H. Heine)
>Was habe ich hier nicht verstanden?
Dass der Geist kein Jenseits braucht.
Tempranillo

gesamter Thread: