- 30 Milliarden (!!!) kassieren in Deutschland Finanzhaie ab!?!? - kizkalesi, 04.02.2003, 08:24
30 Milliarden (!!!) kassieren in Deutschland Finanzhaie ab!?!?
-->das sind ja Zahlen, die unglaublich klingen.
aws.
kiz
2003 wird ein Jahr für Finanzhaie
Rot-grüne Steuerpläne spielen Anlagebetrügern in die Hände
Irak-Fonds lockt Investoren
von Alexander Antonoff
Frankfurt/Main - Der Deutsche Anleger-Schutzbund (DASB) warnt vor einem Boomjahr für Anlagebetrüger. „Das Jahr 2003 wird das Jahr der Betrüger werden“, sagte Klaus Nieding, DASB-Präsident und Rechtsanwalt, in Frankfurt. Bereits im vergangenen Jahr seien mindestens 20 Mrd. Euro durch kriminelle Machenschaften verloren gegangen, zitierte der Rechtsanwalt Schätzungen des Bundeskriminalamtes. „Doch die Dunkelziffer liegt deutlich höher“, sagte Nieding. Teils aus Scham, teils aus Angst vor möglichen Restriktionen durch die deutschen Steuerbehörden scheuten viele Opfer nämlich den Gang an die Ã-ffentlichkeit. Auf mindestens 30 Mrd. Euro. schätzt deshalb der DASB den Schaden, der im vergangenen Jahr durch Trickbetrüger am Grauen Kapitalmarkt entstanden sei.
„Dies sind alles Gelder, die dem Finanzplatz Deutschland fehlen“, sagte Nieding. Dabei würden die Täter immer skrupelloser und professioneller. Aber auch die aktuelle Stimmung aufgrund der rot-grünen Steuerpläne und die daraus resultierende Verunsicherung spiele den unseriösen Anbietern in die Hände. „Es wird stark mit der Angst in der Bevölkerung gearbeitet“, erklärte Nieding. Die Vorstellung von einem gläsernen Bankkunden werde etwa dazu missbraucht, bisher auf Luxemburger Konten liegende Gelder locker zu machen. „Die Betrüger versuchen dabei ihre Opfer in vermeintlich ähnlich sichere Anlageprodukte hineinzuberaten, die vor dem Zugriff der deutschen Behörden geschützt seien“, sagte Nieding.
Eine andere Masche der Betrüger nutze den drohenden Irak-Krieg, um Anleger von den vermeintlich glänzenden Chancen eines Investments in einen Irak-Fonds zu überzeugen. Dabei ziehe der Vergleich mit dem Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, der ähnlich auch im Irak stattfinden könnte. „Die Kapitalanlagebetrüger greifen gerne aktuelle Geschehnisse aus der Tagespresse auf, um damit auf Kundenfang zu gehen“, erklärte Nieding.
Die täglich bis zu 100 Anrufe von Anlegern beim Schutzbund zeigten, dass es sich bei den Geprellten um ein Spiegelbild der ganzen Gesellschaft handle. „Von der Oma mit dem Sparplan für den Enkel bis hin zum Professor oder Zahnarzt“, sagte Nieding. Das Vorurteil von vielen Strafrichtern, die Opfer eines Kapitalanlagebetruges seien selber Schuld, hält der Anlageschützer dabei für nicht stichhaltig. „Die Masse ist nicht gierig.“ Statt dessen beklagte sich Nieding über das mangelnde Wissen vieler Richter über den Kapitalmarkt. „Eine Kompetenzbündelung der Justiz ist dringend notwendig, um den Anlagebetrügern Paroli bieten zu können.“ Deshalb begrüße der Schutzbund auch die Ankündigung des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU), in Frankfurt eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Kapitalmarktstraftaten in Frankfurt einrichten zu wollen. Allerdings müsse Koch mit seinem Anliegen noch mit den anderen Länderchefs einig werden.
Nieding beklagte zudem, dass aufgrund der mangelnden materiellen und personellen Ausstattung der Aufsichtsbehörden eine Strafverfolgung nur unzureichend stattfinde. „Bei gerade einmal rund 60 Ermittlungen, von denen nur fünf zu einer Verurteilung kommen, ist eine Strafverfolgung nahezu nicht existent“, sagte Nieding. „Die Täter fahren im Ferrari, die Strafverfolgungsbehörden mit dem Tretroller“, sagte der Aktionärsschützer. Zudem kritisierte Nieding die viel zu niedrigen Strafen für Kapitalmarktbetrüger. Unannehmbar sei, dass diese Millionen ergaunerten, aber teilweise schon nach einem Jahr wieder auf freiem Fuß seien. Der Rechtsanwalt berichtete über den Fall, dass einem Betrüger in Haft sogar auch noch auf Staatskosten eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Kapitalmarktanlageberater bezahlt wurden, statt ihm ein Berufsverbot auszusprechen.

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