- Zur Sache-Schätzchen - R.Deutsch, 07.10.2000, 20:21
- Re: Zur Sache-Schätzchen - Schätzchen ist schon da! - dottore, 07.10.2000, 22:16
- Re: Zur Sache-Schätzchen - Schätzchen ist schon da! - Uwe, 07.10.2000, 23:13
- Urschuldtheorie - Das Orakel, 07.10.2000, 23:40
- Zusammenleben der Ur-Menschen - Das Orakel, 07.10.2000, 23:57
- Re: Urschuldtheorie - ist ganz einfach und ohne sie gehts leider nicht - dottore, 08.10.2000, 12:22
- Re: Urschuldtheorie - ist ganz einfach und ohne sie gehts leider nicht - Uwe, 08.10.2000, 13:34
- Re: Urschuldtheorie - ist ganz einfach und ohne sie gehts leider nicht - dottore, 08.10.2000, 14:23
- Re: Urschuldtheorie - ist ganz einfach und ohne sie gehts leider nicht - Uwe, 08.10.2000, 13:34
- Urschuldtheorie - Das Orakel, 07.10.2000, 23:40
- Re: Zur Sache-Schätzchen - Schätzchen ist schon da! - Uwe, 07.10.2000, 23:13
- Re: Zur Sache-Schätzchen - Schätzchen ist schon da! - dottore, 07.10.2000, 22:16
Re: Urschuldtheorie - ist ganz einfach und ohne sie gehts leider nicht
>>[i]dottore:[i]... aber es liegt in der Natur des Menschen, zu verhungern, wenn er nicht permanent seine Urschuld tilgt.
>> Der Mensch unterliegt dem Problem, seine Urschuld ständig tilgen zu müssen, da er sonst stirbt. Dass der Mensch mehr ist als eine Urschuldtilgungsmaschine ist nicht die Frage. Mehr kann er sein, weniger darf er nicht sein. Sonst Tod!
>xxxxx Ich habe mich wohlweislich aus der ganzen Diskussion bisher herausgehalten.Zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich mich kurz outen und mich,
>was diesen Thread angeht, klar auf die Seite von Herrn Deutsch stellen,der
>in philosophischer Hinsicht eher meiner Weltanschauung entspricht.
>Dottore,der sich schonmal als bibelfester Katholik präsentiert hat,hat das Prinzip der Urschuld mit der Muttermilch eingesogen.Deshalb verwundert seine
>Urschuldtheorie in wirtschaftswissenschaftlichen Angelegenheiten auch nicht weiter.
>Fangen wir also bei der Muttermilch an.Die Urschuldtheorie im christlichen Sinne entbehrt nämlich jeder ´göttlichen Logik`.
>Vorausgesetzt Gott ist allwissend und allgegenwärtig,hätte er nur etwas inszeniert,über dessen Ausgang er schon informiert war.Ergo: es gibt keine Urschuld.
>
>O.
Bei der Urschuld gehts nicht um Relgion oder Metaökonomik, sondern um einen von jedem täglich zu beobachtenden Sachverhalt:
Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch lebt, ergibt sich für ihn (oder die Angehörigen, die für ihn sorgen), eine Verpflichtung, sich selbst zu erhalten oder eben unterzugehen.
Diese Verpflichtung (= Schuld) liegt in unserer Natur und hat dabei nichts mit Naturgesetzen zu tun. Der Hungrige wird hungriger und der Dürstende durstiger - was auch nicht der Gravitation unterliegende Astronauten bestätigen können.
Aus diesem Sachverhalt ergibt sich der Zwang, diese Schuld (sich selbst gegenüber) abzutragen. Das ist alles. Gelingt es dem Menschen nicht, diese Schuld selbst (oder innerhalb seiner Familie, Stammesverband o.ä.) abzutragen, muss er an andere herantreten, und sie bitten, ihm dabei zu helfen. Der sich daraus ergebende Vertrag (es sei denn der andere gibt es kostenlos her) ist die Kontraktschuld, die der Schuldner jetzt nicht mehr gegenüber sich selbst, sondern gegenüber dem anderen abzutragen (zu tilgen und zu verzinsen) hat.
Wir werden niemals zum Kern dessen vorstoßen, was"Wirtschaften" heißt, wenn wir nicht den Erstantrieb des Wirtschaftens begreifen. Es geht dabei um das, was in der herkömmlichen Ã-konomie so salopp"Bedürfnisse" genannt wird.
Bedürfnissen aber kann ich nachgeben oder ich kann es auch sein lassen: wer braucht schon ein schnelles Auto? An der Selbsterhaltung aber führt kein Weg vorbei.
Außerdem setzen Bedürfnisse etwas voraus, worauf sich die Bedürfnisse konkret richten. Dieses wiederum kann nur etwas Produziertes sein. Und zur Produktion komme ich nur, wenn ich die bekannten Probleme des Produzierens (Zeitüberbrückung) bewältige. Es gibt eben kein"Bedürfnis als solches" - es zielt immer auf etwas ganz Bestimmtes (dieses Essen, diese Kleidung, diese Form des Wohnens).
Das Wort"Urschuld" ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber es (oder ein anderes, das den gleichen Sachverhalt ausdrückt) ist ganz unmöglich ohne das Phänomen, das es ausdrückt, rational zu argumentieren.
Ich bitte also um Nachsicht.
d.
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