- Der Staat als Hochbucher - bitte fürs Weekend mitnehmen: - dottore, 07.02.2003, 20:02
- Re: Der Staat als Hochbucher - bitte fürs Weekend mitnehmen: - Jagg, 07.02.2003, 20:08
- Re:nachzulesen i. e. ordentlichen Einf. ü. Finanzmärkte - kingsolomon, 07.02.2003, 20:20
- Re: Catch me - if you can...! - Wal Buchenberg, 08.02.2003, 09:34
- Re: Älter als Du, aber deshalb nicht zwangsläufig dümmer! - dottore, 08.02.2003, 10:50
Re: Catch me - if you can...!
-->>Hi,
>der Staat ist Gläubiger (ex Steuerverpflichtungen seiner Bürger) und Schuldner (ex seiner Staatsverschuldung).
>Der Private ("Nichtstaat") kann Gläubiger und / oder (hängt von der Fristigkeitenfolge ab) Gläubiger und Schuldner sein, bzw. allein Schuldner.
>Wie kann es zum Hochbuchen kommen und damit zu der verheerenden Situation (arbeitslose Einkommen usw.), in der wir heute wieder stecken?
>Der Staat als Gläubiger kann nicht hochbuchen. Denn er kann einem Steuerschuldner nicht sagen: Diese jetzt konkret zu diesem Termin zu leistenden Steuern nehme ich nicht an, sondern ich verlange von dir, Steuerzahler, diesen Betrag ein Jahr später und das mit Zins (und weitere Jahre später mit Zinseszins) zu bezahlen. Wenn der Steuerzahler (Schuldner) zahlt, ist die Schuld dem Staat gegenüber ein für alle Mal erloschen.
>Der Private als Gläubiger kann auch nicht hochbuchen. Denn der Schuldner zahlt zum vereinbarten Termin, womit die Schuld ebenfalls ein für alle Mal erloschen ist oder er geht pleite. Woraufhin der private Gläubiger den Betrag plus die vereinbarten Zinsen verliert.
<font color=red>Lieber dottore, deine Logik hat Löcher (entschuldige, aber vielleicht wirst du alt?): Du kannst doch nicht sagen:"Der Private kann etwas nicht tun oder es passiert...""
Das ist so, wie wenn du sagst: Der Private kann einen Menschen nicht umbringen oder er wandert ins Gefängnis!"Etwas nicht tun können" heißt (bitteschon!)"nicht dazu in der Lage sein."</font>
>Der private Schuldner kann auch nicht hochbuchen, bestenfalls prolongieren lassen, aber er muss am Ende der Prolongation so oder so bezahlen, womit die Schuld ebenfalls verschwindet. Oder er geht endgültig pleite.
<font color=red>Selbe Logik, selbes Loch: Der private Schuldner kann sehr wohl die Schuld prolongieren. Er MUSS nicht bezahlen, weil er eben die Alternative der Pleite hat."Müssen" heißt doch (bitteschön!) man hat KEINE Alternative.
Ich weiß nicht, ob die Filmemacher in Hollywood so eine tolle Nase für Trends haben, oder ob sie einfach X verschiedene Filme auf den Markt werfen, von denen dann einige den Trend genau treffen. Aber der Film"Catch me - if you can" (ich habe ihn noch nicht gesehen!) trifft doch genau die Lage der heutigen US-Wirtschaft: Ein Betrüger, der es sich auf anderer Leute kosten wohl sein lässt. Hat er am Ende seine Schulden bezahlt? Keineswegs. Ein Gefängnisaufenthalt zahlt nicht die Kosten, die er vorher betrügerisch verprasst hat.</font>
Gruß Wal

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