- Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 1 - nereus, 07.02.2003, 11:40
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 2 - nereus, 07.02.2003, 11:45
- danke für die Beiträge!! (owT) - wheely, 07.02.2003, 12:36
- Nach zwei Perioden (8 Jahren) darf ein Präsident nicht wiedergewählt werden... - Der Bulle, 07.02.2003, 13:30
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 3 - nereus, 07.02.2003, 15:58
- Re:... ja, Fortsetzung gewünscht... - Digedag, 07.02.2003, 16:22
- Re: ja, bitte, nereus, zumal anscheinend keine VerschwörerGeschichte ;-) (owT) - Herbi, dem Bremser, 07.02.2003, 17:14
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 4 - nereus, 07.02.2003, 18:17
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 4 - Euklid, 07.02.2003, 18:33
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 4 - Herbi, dem Bremser, 08.02.2003, 00:20
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 5 - nereus, 08.02.2003, 10:22
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 6 - nereus, 09.02.2003, 11:34
- Re: Danke! (owT) - chiquito, 09.02.2003, 12:40
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 6, ENDE - nereus, 09.02.2003, 17:28
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 6, ENDE - Euklid, 09.02.2003, 17:36
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 6 - nereus, 09.02.2003, 11:34
- Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 2 - nereus, 07.02.2003, 11:45
Re: Das Spiel ist aus - Nachbetrachtungen zu einem früheren Spiel, Teil 6, ENDE
-->>Teil 7
> Der diplomatische Aufmarsch Teil 2
>Seite 55 bis 61:
>Eine der ersten Maßnahmen in der Region nach dem irakischen Einmarsch war, Ägypten zu drängen, zum Gipfeltreffen der Arabischen Liga am 2./3.8. in Kairo eine Resolution einzubringen, die Irak verurteilen sollte. Der US-Regierung war klar, dass ein irakischer Rückzug aus Kuwait dadurch erschwert würde.
>Am Tag der Invasion sprach der jordanische König Hussein, in der Hoffnung, eine arabische Lösung der Krise durchzusetzen, mit Saddam Hussein, der seine Bereitschaft zum Rückzug erklärte. Dieser werde aber unwahrscheinlicher, wenn die Arabische Liga den Irak verurteile.
>Der König flog nach Alexandrien, wo er dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak das Versprechen abnahm, seinen Außenminister in Kairo nicht für eine Verurteilung Iraks stimmen zu lassen. Beim Treffen Hussein - Mubarak setzte Präsident Bush telefonisch eine Frist von 48 Stunden für eine Verhandlungslösung. Der Jordanier verließ Ägypten.. am 3.8. traf er Saddam Hussein in Bagdad...
>Saddam erklärte.. an der Konferenz in Dschidda ( letzter innerarabischer Schlichtungsversuch am 5.8.1990 ) teilnehmen zu wollen. Wichtiger noch: er wolle am 5.8. mit dem Truppenabzug beginnen, wenn die Verhandlungen an diesem Tag Erfolg versprächen - sofern, schränkte er ein, nicht einer der arabischen Staaten den Irak verurteile...
>König Hussein flog nach Amman, überzeugt, eine Lösung sei greifbar nahe...
>Bei seiner Ankunft musste König Hussein feststellen, dass Ägypten eine - von der Arabischen Liga angenommene - Resolution vorgelegt hatte, die Invasion Kuwaits zu verurteilen.
>Ägypten, so stellte sich heraus, war von den Vereinigten Staaten unter Druck gesetzt worden.
>Nach Salinger übermittelte der stellv. Außenminister Kelly seinem ägyptischen Amtskollegen die folgende Botschaft:"Der Westen hat seine Pflicht getan, aber die arabischen Länder legen die Hände in den Schoß. Die USA haben den arabischen Ländern, insbesondere Ägypten, Waffen in großen Umfang geliefert. Wenn sie jetzt nicht handeln, können sie sicher sein, dass sie in Zukunft nicht mehr auf Amerika zählen können."
>Da Bush König Hussein zwei Tage Zeit für eine Lösung eingeräumt hatte, zeigte die Botschaft Kellys, dass der US-Präsident einen Erfolg der Mission des Jordaniers nie gewollt hatte.
> und eben lese ich schon wieder von einem 48 Stunden Ultimatum..
>König Hussein erklärte Dr. Emery, dass er später habe feststellen müssen, dass Mubarak unter Druck gesetzt worden war, die Verurteilung bis 3.8., 5 Uhr New Yorker Zeit zu verabschieden - zeitgleich mit der zweiten von den USA entworfenen Resolution des Sicherheitsrates, die einen Wirtschaftsboykott gegen den Irak forderte...
>Die jordanische Regierung erhielt später einen Drohbrief ähnlich dem an den ägyptischen Außenminister. In dem Präsident Bush unterzeichnetem Schreiben heißt es:"Es liegt im ureigensten Interesse Jordaniens, sich einer Auseinandersetzung zwischen dem Irak und der überwiegenden Mehrheit der arabischen Staaten nicht neutral zu verhalten."
>Von Emery befragt, wie dieser Brief zu verstehen sei, erklärte ein Berater König Husseins:"Als schikanierend, einschüchternd, chauvinistisch und völlig unannehmbar."..
>Gleichzeitig musste Saudi-Arabien dazu gebracht werden, der Stationierung von Truppen auf seinem Boden zuzustimmen. Washington behauptete, Saddam Hussein konzentriere Tausende von Soldaten an der saudischen Grenze, weswegen Saudi-Arabien um die Militärpräsenz gebeten habe.
>Die Wahrheit ist, dass Saudi-Arabien der zunächst abgelehnten US-Forderung nach Truppenstationierung erst nach massivem Druck der Vereinigten Staaten nachgegeben hatte.
>Am 3.8., vier Tage vor Ankündigung der ersten US-Truppenstationierung, waren Verteidigungsminister Dick Cheney und General Colin Powell, der Stabschef des Vereinigten Oberkommandos der Streitkräfte, mit dem saudischen Botschafter in den Vereinigten Staaten, Prinz Bandar bin Sultan, zusammengekommen. Bandar war wesentlich stärker westlich orientiert als andere Mitglieder der Saud-Familie und an verschiedenen verdeckten US-Aktionen beteiligt gewesen - die Iran-Contra-Affäre gehört dazu...
>Am 5.8 machten sich Cheney, Powell, Robert Gates - der damalige stellv. Direktor des Nationalen Sicherheitsrates -, Paul Wolfowitz - ein Referent im Verteidigungsministerium - und General Schwarzkopf auf den Weg nach Saudi-Arabien, um den Druck zu verstärken.
>Bis dahin sahen saudische Diplomaten keine Anzeichen für eine bevorstehende irakische Invasion.
>In seinem Buch"The Commanders" schreibt Bob Woodward, dass König Fahd vor Ankunft der Cheney-Delegation einen Spähtrupp über die kuwaitische Grenze geschickt hatte, um festzustellen, ob irakische Truppen auszumachen seien. Man kehrte unverrichteter Dinge zurück."Von irakischen Truppen auf dem Vormarsch keine Spur", schreibt Woodward. Fahd zweifelte deshalb die Notwendigkeit einer US-Truppenstationierung an...
>Am 6.8, nach vier Tagen unter ständigem Drucck aus Washington völlig zermürbt, erklärte sich Fahd im wesentlichen einverstanden, Saudi-Arabien als Aufmarschgebiet für einen Angriff auf den Irak nutzen zu lassen...
>Gut einen Monat später, am 11.9, sollte Bush dem Kongreß eröffnen, dass 120.000 irakische Soldaten mit 850 Panzern"Kuwait überfallen (hätten) und (bis zum 5.8.) nach Süden vorgedrungen (wären), um Saudi-Arabien zu bedrohen. Der"U.S.News&World Report" vom 20.1.1992 schreibt allerdings: In derselben Woche, in der Cheney die Saudis bearbeitete, um ihnen die Zustimmung zur Landung von US-Truppen abzubringen, berichtete ein Mitarbeiter des US-Geheimdienstes aus Kuwait, dass sich die Truppen der Republikanischen Garden in Wirklichkeit aus dem Süden Kuwaits Richtung Irak zurückzögen. In dem Buch"Triumph without victory" des"U.S.News&World Report" wird ein CENTCOM-Befehlshaber mit den Worten zitiert:"Wir haben immer noch keine schlüssigen Beweise dafür, dass (Hussein) jemals beabsichtigt hat, Saudi-Arabien zu überfallen."
>Die in Florida erscheinende"St.Petersburg Times" berichtete am 6.1.1991 von Fotos eines sowjetischen Nachrichtensatelliten, die zeigten, dass bis zum 8.8. keine irakischen Truppen an der saudischen Grenze waren, dem Tag, als Bush den US-Einsatz ankündigte...
>Die Satellitenfotos wären Stoff für große Aufmacher in den Zeitungen gewesen. Sie zeigten, dass die US-Regierung schlicht gelogen hatte, um die 540.000 Soldaten für einen Angriff auf den Irak in Saudi-Arabien zu stationieren. Die wichtigsten Blätter weigerten sich jedoch fast einmütig darüber zu berichten. Erwähnt wurden die Fotos lediglich in einer kleinen Meldung der"Newsweek" vom 3.12..
> das soll genügen, ich kann ja nicht das ganze Buch abschreiben.. [img][/img]
>Es gäbe noch viel mehr zu berichten - die erfundene Brutkasten-Story, der Boykott von Verhandlungen, die Übertreibungen bez. des Atomwaffenarsenals usw. - doch in dieser Vorgeschichte (Teil 2 bis Teil 7) steckt genügend Material die"friedliebende" Rolle der Weltpolizei zu hinterfragen.
>Wir werden z.Zt. wieder Zeugen eines grandiosen Theaters und ich hoffe diese kleine Zusammenstellung möge die Vorgänge hinter den Kulissen besser verständlich machen.
>Das Amerika, das Land und seine Menschen, noch nicht verloren ist, zeigt gerade dieses Buch.
>Ramsey Clark war immerhin Justizminister und ihm haben viele Menschen geholfen die zahlreichen Fakten zusammenzutragen.
>Die aktuelle Kritik von Veteranen, Schauspielern wie Jessica Lange oder Richard Gere, und vielen Tausenden Menschen zeigt, dass die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nicht so dumpf ist für wie sie von der anderen Seite des Atlantik immer gehalten wird.
>Viel mehr Sorge muß man sich um deutsche Politiker sogenannter christlicher Parteien machen, die selbst vor der argumentativen Verteidigung eines kalt geplanten Massenmordes nicht zurückschrecken, um ihre kleinkarierte Sichtweise in die Welt zu posaunen.
>Diese Scheinheiligkeit werden sicherlich manche Wähler den"Schwarzen" nicht vergessen.
>Diplomatische Winkelzüge sind vielleicht bei Budgetverhandlungen, Zollabkommen, Quotenregelungen usw. angebracht jedoch nicht bei der Opferung von Zehn- oder gar Hunderttausend unschuldigen Zivilisten im Rahmen eines heuchlerischen Zieles.
>Wann bitte ist endlich mal aufrechter Gang angesagt, wenn nicht jetzt!
>mfG
>nereus
Hallo nereus
deine Worte daß manche den Schwarzen das nicht verzeihen treffen ins Schwarze.
Das bestätigt Dir ein aufrechter Wähler.
Wenn das nämlich so ist dann können wir uns doch die Kosten für eine Regierung sparen oder sehe ich das falsch?
Diesen Heuchelwölfen werde ich das nicht mehr verzeihen.
Danke für deine Mühe!
Der Bericht war erste Sahne und sehr viel besser als der Studentenbericht von Powell.
Sei gegrüßt und schönes Wochenende EUKLID

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