- 56 Prozent der Mieter wollen gar kein Wohneigentum - kizkalesi, 11.02.2003, 08:48
56 Prozent der Mieter wollen gar kein Wohneigentum
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LBS-Umfrage unter Mieterhaushalten: Die eigenen vier Wände sollen preiswert sein - Preisgrenze bei 200000 Euro [/b]
Berlin - Rund 8,3 Mio. Mieterhaushalte in Deutschland (43 Prozent) können sich vorstellen, eigene vier Wände zu erwerben. Für elf Mio. Haushalte (56 Prozent) kommt ein Eigentumserwerb nach eigener Einschätzung „ganz bestimmt nicht in Frage“. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Icon im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) durchgeführt hat.
Ihrer Sache sicher sind nach den Umfrage-Ergebnissen 14 Prozent (2,7 Mio. Haushalte), als unentschlossen („ja, vielleicht“) stuften sich 29 Prozent der Befragten (5,6 Mio.) ein. Die „Eigentums-Verächter“ sind nach LBS-Deutung allerdings keine „überzeugten Mieter“, sondern „verhinderte Wohneigentümer“. Zu dieser Ableitung kommt die Bausparkassen-Organisation über die Begründung für das Nein zum Wohnungseigentum: 46 Prozent fühlten sich „zu alt“, um noch Wohneigentum zu erwerben, ein zu geringes Einkommen nannten 37 Prozent, zu wenig Eigenkapital 35 Prozent; annähernd 30 Prozent geben an, dass sie sich nicht verschulden wollen. Nicht-monetäre Ursachen für den Verbleib in der Mietwohnung werden weniger oft genannt. Zum Beispiel streben 23 Prozent der „überzeugten Mieter“ Wohneigentum deshalb nicht an, weil sie alleine leben.
Das Interesse an eigenen vier Wänden ist besonders ausgeprägt bei den unter 40-Jährigen. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen erreicht der Anteil der potentiellen Wohneigentümer 65 Prozent, bei den unter 30-Jährigen sogar 75 Prozent. Mit zunehmendem Alter lässt der Wunsch nach Wohneigentum nach. Bei den 40- bis 49-Jährigen hält noch fast jeder zweite das Verlassen seiner Mietwohnung für möglich. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen geht das Interessen an Wohneigentum auf 27 Prozent zurück. In der Generation der über 60-Jährigen Mieter spielt nur noch jeder Zehnte mit Gedanken an eigene vier Wände.
Fast drei Viertel der potentiellen Eigentümer, so ergab die Umfrage weiter, können oder wollen für ihre eigenen vier Wände maximal 200 000 Euro ausgeben, wobei die Preiskategorien 100 000 bis 150 000 Euro sowie 150 000 bis 200 000 Euro mit jeweils 2,4 Millionen Haushalten eindeutig am stärksten vertreten sind. Bei weiteren 1,5 Millionen Mieterhaushalten wäre die Schmerzgrenze erst bei 250 000 Euro erreicht. Über die Viertelmillion-Marke hinaus bewegten sich nur acht Prozent der Befragten; das entspricht rund 600 000 Haushalten. Dies bestätigt nach Angaben der LBS-Immobilienexperten die Strategie von immer mehr Hausanbietern, verstärkt bezahlbare Objekte für breite Schichten der Bevölkerung zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Eng verbunden mit der Höhe der Ausgaben ist der Umfrage zufolge die Wahl des Immobilientyps. Kostengünstige Alternativen zum freistehenden Einfamilienhaus, insbesondere die Eigentumswohnung, aber auch Doppel- oder Reihenhäuser werden verstärkt in den unteren „Preisklassen“ gewählt. Zum Beispiel haben 40 Prozent aller Befragten, die zwischen 100 000 und 150 000 Euro ausgeben wollen, eine Eigentumswohnung im Sinne. Rund 60 Prozent möchten ein Eigenheim - entweder freistehend (45 Prozent), doppelt (fünf Prozent) oder in Reihe gebaut (neun Prozent). Bei den Mietern, die über 250 000 Euro ausgeben können, liegt das freistehende Haus als Wunschobjekt mit 74 Prozent an der Spitze. Nur noch 14 Prozent bevorzugen hier eine Eigentumswohnung. Doppel- und Reihenhäuser fristen mit jeweils rund fünf Prozent ein Schattendasein. DW

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