- Tode des Dispos - auch ein Debitisten-Schmankerl (FAZ): - dottore, 11.02.2003, 13:12
- Defla in CZ - silvereagle, 11.02.2003, 16:43
- Re: Defla in CZ - dottore, 11.02.2003, 17:41
- @dottore: Defla / Infla und Fragen zu Szenarien - silvereagle, 11.02.2003, 22:14
- Re: @dottore: Defla / Infla und Fragen zu Szenarien - dottore, 12.02.2003, 10:12
- @dottore: Defla / Infla und Fragen zu Szenarien - silvereagle, 11.02.2003, 22:14
- Re: Defla in CZ - dottore, 11.02.2003, 17:41
- Defla in CZ - silvereagle, 11.02.2003, 16:43
@dottore: Defla / Infla und Fragen zu Szenarien
-->Hi dottore,
>>Zuerst die übliche Frage ;-): Meinst Du mit den 0,4 % wirklich Deflation
>Ja. Verbilligung der im amtlichen Warenkorb liegenden Güter gg. Vj. (Quelle NZZ, IA, heute S. 10).
>>(also Schrumpfung der Geldmenge)
>Nein.
>>oder (wie ich vermute) eine Senkung des (Verbraucher-)Preisindex?
>Ja, siehe eben.
Letztlich ist es natürlich reinste Definitionssache, was man unter einem Begriff versteht. Kann jeder für sich selbst festlegen. Jedenfalls weiss ich jetzt endgültig, dass Du unter"Deflation" eine Senkung diverser Preisindices verstehst - was nur eine Umschreibung ist von"Geld wird mehr wert - denn man kann sich mehr drum kaufen".
>>Ich halte das immer noch für mehr als bloße Haarspalterei, zumal die Verwechslung von Ursache und Wirkung zu gelegentlichen Missverständnissen führen kann... ;-)
>Defla bedeutet sinkende Preise.
Wie gesagt: Aus Deinem Munde - gerne! ;-) Aber Du kennst ja die"österreichische" Definition von"In-flation", von inflare,"aufblähen","überschwemmen" und gemeint ist ein"Aufblähen" der Geldmenge, eine"Überschwemmung" der Märkte mit immer neuem"Geld". Die (sehr häufige, aber eben nicht automatisch zwingende) Folge davon ist ein Anstieg der Preisindices. Wenn letzteres mit"Inflation" bezeichnet wird, ist es ja o.k., aber nach"österreichischer" Sichtweise ist es nur ein Vertauschen von Ursache und Wirkung.
Daraus leitet meine Wenigkeit wiederum ab, dass"De-flation" das Gegenteil von"Inflation" sein müsste, also: schrumpfende Geldmenge. Das (häufig damit verbundene, aber ebenfalls nicht zwingende) Absinken der Preisindices wäre wiederum nur die Folge von (österreichischer)"Deflation".
Dies aber nur zur Klarheit. Ist somit vom Tisch.
> Beginnt mit logischerweise sinkender Infla-Rate. Dann Stabilität, dann sinkende Preise (leicht) wg. Konkurrenzdruck nimmt zu usw., dann sinkende Preise (stark) wg. Schuldendruck (Muss-, dann Notverkäufe usw.).
Yo.
>>Das mit dem Export der"Defla" ;-) finde ich einen interessanten Gedanken...
>Dollar fällt auf 80 €-Cent, Ã-l auf 8 $ / brl = wo sind dann die Preise von Mineralöl- und -produkten in Euro-Raum?
Demnach würde (unösterreichische ;-)) Inflation in USA letztlich Deflation ausserhalb der USA bewirken. Sehr interessanter Gedanke! Wichtige Frage: Die Konsequenz müsste dann doch ein Abwertungslwettlauf sein, oder? Die anderen Staaten / Zentralbanken werden über die importierte (wiederum unösterreichische) Deflation nicht gerade sehr erfreut sein...
>>Du meinst wohl als Folge von (sich verschärfendem) internationalen Wettbewerb?
>Nein. Wettbewerb gibt's immer. Defla wütete automatisch, sobald sich zusätzliche Verschuldungen zu KAUF-Zwecken erledigen oder nicht mehr möglich sind.
OK, aber der Wettbewerb (sofern eben vorhanden) verstärkt dann wohl doch zumindest das Ganze, oder?
>>Purzelnde Preise, wohin das Auge reicht - wo bzw. solange nur Wettbewerb besteht... ;-)
>Nicht die Preise purzeln, das sie kein Eigenleben haben. Sondern die Käufer kaufen nicht mehr (siehe eben) und die Verkäufer stehen unter Druck (da sie ihre Verpflichtungen bedienen/ablösen müssen).
Verstanden.
>Nicht das Geld bestimmt das"Preisniveau", sondern der Kredit.
>Oder krass: Gibt es keinerlei Kredit mehr (wird weder gewährt noch genommen), fallen sämtliche Preise über kurz oder lang auf Null.
Klar, das ist in sich logisch. Aber hältst Du es denn wirklich für realistisch?
> Das Geld (Banknoten als Basis) verschwindet ebenfalls komplett. Nullumsätze, alles Wirtschaften (arbeitsteilig, auf Kontrakt- = Schuldbasis) wird zum Produzieren, d.h. für sich selbst (Familie) oder in kleiner Runde (Nachbarn, Tauschringe, Gutscheinsysteme, Scripsysteme, Schwundgeldsysteme, Anschreibsysteme, Kerbholzsysteme, Stammessysteme, usw.). Anything than goes...
Also - aus Deiner Sicht - in Kürze wieder"back to the roots"? Die Frage ist durchaus ernst gemeint...
Gruß, silvereagle

gesamter Thread: