- Hedgefunds m. mind. einem US-Kunden werden unter Geldwäscheverdacht gestellt - kingsolomon, 11.02.2003, 22:31
- Re: Finger weg von allem Amerika-Zeugs sage ich schon seit einem Jahr... - Digedag, 12.02.2003, 01:22
- Re:es geht nicht um USA!! Der Plan gilt fĂĽr die ganze Welt! - kingsolomon, 12.02.2003, 09:09
- Apropos Hedge-Fonds: Deutsche Politiker wollen Hedge-Fonds den Weg ebnen - manolo, 12.02.2003, 09:46
- Re:es geht nicht um USA!! Der Plan gilt fĂĽr die ganze Welt! - kingsolomon, 12.02.2003, 09:09
- Re: Finger weg von allem Amerika-Zeugs sage ich schon seit einem Jahr... - Digedag, 12.02.2003, 01:22
Apropos Hedge-Fonds: Deutsche Politiker wollen Hedge-Fonds den Weg ebnen
-->Deutsche Politiker heiĂź auf Hedge-Fonds
Bundesregierung plant Gesetzesnovelle zu alternativen Anlageprodukten - Zertifikate enttäuschen bisher
von Nando Sommerfeldt und Holger Zschäpitz
Berlin - Die schwache Börse hat selbst Politiker hier zu Lande aufgeweckt. Das Bundesfinanzministerium will nun rechtlich den Weg freimachen für Hedge-Fonds. Denn mit diesen Anlageprodukten lässt sich auch in fallenden Märkten Geld verdienen. Damit eignen sie sich auch als Beimischung für die Altersvorsorge. Der für März angekündigte Finanzmarktförderungsplan soll konkrete Regeländerungen dazu enthalten, so dass auch Privatanleger direkt in die Produkte investieren können. Das erstaunt die Branche: „In Deutschland ist mit Blick auf Hedge-Fonds-Regulierung ein sehr positiver Trend erkennbar“, sagt Thomas Weber, Partner bei LGT Capital.
Bisher sind Hedge-Fonds nur ĂĽber komplizierte Umwege in Deutschland zu bekommen.
Denn das Kapitalanlagegesetz schränkt die so genannten alternativen Anlageformen stark ein. So erzielen Hedge-Fonds vor allem durch die Vielfalt der Anlageinstrumente ihre Performance. Die Manager benutzen zwar mit Aktien, Renten und Rohstoffen traditionelle Investments, doch sie sind frei in der Art, wie sie das Portfolio zusammenstellen. Sie dürfen sich für ihre Strategie sogar verschulden. Und genau das ist nach deutschen Richtlinien nur äußerst begrenzt möglich.
Darüber hinaus sind auch Leerverkäufe hier zu Lande nur eingeschränkt erlaubt. Doch das so genannte Short-Selling, bei dem Fonds sich Aktien leihen um sie zu verkaufen, gehört zum Basisinventar eines Fondsmanagers. „Den Profis schreibt das deutsche Recht auch vor, höchstens 15 Prozent des Fondsvolumens in Cash zu halten. Oft muss die Quote aber viel höher sein“, klagt ein Sprecher des Bundesverband für alternative Investments (BAI).
Auf dem in der letzten Woche vom BAI initiierten Forum signalisierte Ministerialrat Uwe Wewel nun Änderungen im Gesetz. Auf diese Weise könnte auch der Finanzplatz Frankfurt eine Stärkung erfahren und sich ein Stück vom mittlerweile 700-Mrd.-Dollar-Kuchen abschneiden. Weber rechnet zwar nicht mit einer Hedge-Fonds-Boom-Town. Jedoch könnten einige der jetzt ausschließlich im Ausland agierenden Anbieter nach Frankfurt ziehen. „Deutschland ist ein extrem wichtiger Markt. Die hiesigen Anleger müssten für den Kauf von Hedge-Fonds dann nicht mehr ins Ausland gehen.“
Das tut auch dringend Not. Die bisher für deutsche Privatanleger angebotenen Hedge-Zertifikate konnten in der Breite nicht überzeugen. Die Mehrzahl liegt seit Anfang 2002 sogar im Minus. Mit den propagierten absoluten Erträgen hat dies nichts zu tun. Kritiker der Zertifikate verweisen darauf, dass etwa die Gebühren viel zu hoch seien, um Anlegern eine gute Rendite zu ermöglichen.
Tatsächlich schneidet das Gros der Hedge-Fonds besser als die hiesigen Zertifikate ab. Nach Berechnungen der Beratungsgesellschaft RMF Investment erwirtschafteten die Anlageprodukte im vergangenen Jahr positive Renditen, seit 1990 legten die Fonds im Schnitt jährlich 10,3 Prozent zu. Der Börsenindex MSCI World gewann dagegen gerade einmal 2,6 Prozent, und selbst die viel gepriesenen Bonds brachten Investoren lediglich jährlich 7,6 Prozent. „Hedge Fonds sind grundsätzlich positiv für jedes Portfolio“, sagt daher auch Frank Erhard, Experte bei der Schweizer Rising Star. Durch die geringe Korrelation mit den Märkten brächten sie Stabilität in jedes Depot. Doch Wunder können auch die Hedge-Fonds-Manager nicht vollbringen. Insbesondere jene, die mit so genannten Long/Short-Strategien versuchen, unter- und überbewertete Aktien zu identifizieren, können sich nicht vollständig von den Marktbewegungen abkoppeln und lagen im vergangenen Jahr häufig daneben. Und auch die großen Kapitalzuflüsse könnten den Charme der Hedge-Fonds langfristig gefährden. Wenn immer mehr Manager gegen den Markt spekulieren, sinken automatisch die Renditen. Für Tobias Levkovich, Stratege bei Salomon Smith Barney, hat die Branche ihren Zenit bereits überschritten. Behält er Recht, kommen die Deutschen mit ihrer Gesetzesänderung dann, wenn der Hype vorbei ist.

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