- Biotechnologie: Das Rennen um die beste Mausefalle für Proteine - Popeye, 12.02.2003, 11:46
Biotechnologie: Das Rennen um die beste Mausefalle für Proteine
-->Biotechnologie: Das Rennen um die beste Mausefalle für Proteine
Vorbemerkung: Der Verfasser ist Dilletant (grundsätzlich) besonders aber in diesem Bereich.
In der Suppenküche der praktischen Biotechnologie ist die Trennung kleinster Partikel von essentieller Bedeutung. Nur wenn Substanzen in größtmöglicher Reinheit vorliegen lassen sie sich analysieren und zu Medikamenten verarbeiten. Eine der Methoden derer sich die Biotechnologie/Biopharma zur Trennung bedient ist die sog. Chromatographie.
Nachdem das menschliche Genom nun mehr oder weniger analysiert ist hat das nächste Erkenntnis-Rennen um die Proteine (und ihre Wirkung) einer Zelle begonnen. Dieser Forschungsbereich nennt sich Proteomics Proteomics - Boom or Bust?
Im wesentlichen gibt es drei verschiedene chromatographische Verfahren:
Filter, Partikel und Monolithe. Alle drei Verfahren zielen darauf ab, die gesuchten Sustanzen auf chemisch-physikalischem Wegen aus einer Suppe herauszufiltern. Alle drei Verfahren haben (wer hätte es gedacht J) spezifische Vor- und Nachteile. Aber die monolithische Säulentechnik (so wird mir gesagt) schneidet bei der größten Vielfalt von Problemstellung am besten ab.
Der Markt teilt sich kundenseitig grob in einen Labor/Analyse- und Produktionsmarkt. Grundsätzlich ist die Verfahrenstechnik in der Biotechnologie erz-konservativ (lange Lernkurven, ergebnisgebundene Verfahren, Prozess-Genehmigungen [z.B. FDA] für Pharma). Wird ein Medikament/Produkt nach einem bestimmten (prozess-technologischen) Verfahren hergestellt gibt es große Beharrungstendenzen das Verfahren zu wechseln, wobei das Labor/Analyse-Segment des Marktes flexibler ist als das Produktionssegment. Schnelle Marktdurchdringung für Newcomer ist ein hoffnungsloser Traum. Die Kehrseite der Medaille ist hohe Verfahrens- und damit Kundentreue bei geringer Preissensitivität.
Die wichtigsten Spieler:
<a href=http://www.millipore.com/> Millipore </a>
<a href=http://www.devicelink.com/company98/p/p00267.html> Pall Corp. </a>
<a href=http://www.qiagen.com/> Qiagen </a>
<a href=http://www.amersham.com/> Amersham </a>
<a href=http://www.biaseparations.com/> BIA Separations </a>
<a href=http://pb.merck.de/servlet/PB/menu/1012970/index.html> E.Merck </a>
<a href=http://www.tosohbiosep.com/products.html> Tosoh Biosep </a>
<a href=http://microscopy.bio-rad.com/companyhistory.htm> Bio-Rad
<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com/corporate/home/home.asp> Boehringer Ingelheim </a>
Schwergewicht in dieser Liste ist Amersham, die allerdings nicht im Labor/Analyse-Markt engagiert sind und daher die längste Anlaufphase haben werden. Bei Qiagen (bei deren Start-up Finanzierung ich mitgewirkt habe) ist es umgekehrt, allerdings ist die Firma im Bereich ‚Proteomics’ offenbar noch nicht so richtig in die Puschen gekommen. Millipore ist stark in der Filtertechnik, der nicht die besten Chancen (bei Proteomics) zugesprochen werden. BIA Separations hat offenbar eine starke monolithische Produktpalette/Technologie ist aber Newcomer und privately held (Übernahme-Kandidat?).
Wer hier die richtige Nase (mit Sachverstand) entwickelt ist in der gleichen Situation wie die Werkzeugverkäufer beim Goldrush. Research und development-Ausgaben in der Pharma/Biotech/Life Branche werden auf über $ 70 Mrd. Geschätzt. Und die Margen der Zulieferer in diese Branche lassen keine Wünsche offen.
Ein glückliches Händchen wünscht
Popeye

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