- Allianz-Ergebnis obermau (lt. Schulte-Noelle) - ZEIT-Interview (Morgen) - dottore, 12.02.2003, 12:43
Allianz-Ergebnis obermau (lt. Schulte-Noelle) - ZEIT-Interview (Morgen)
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Allianz-Chef kündigt schlechtestes Konzernergebnis seit langem an=
Hamburg (ddp). Der Allfinanzkonzern Allianz steht vor schweren Zeiten. Der scheidende Vorstandschef Henning Schulte-Noelle sagte der Hamburger Wochenzeitung"Die Zeit" (Donnerstagausgabe), er werde auf der Hauptversammlung im April voraussichtlich das schlechteste Ergebnis des Konzerns seit Jahren präsentieren. Zu den hohen Verlusten der Mitte 2021 übernommenen Dresdner Bank, die 2002 das Konzernergebnis belasteten, sagte Schulte-Noelle, die Bank müsse eine angemessene Eigenkapitalrendite erzielen. "Schafft sie das nicht, stehen alle Optionen offen", fügte er hinzu.
Nach Angaben von Schulte-Noelle will der Konzern seinen Aktien-Bestand verkleinern."Die Tendenz unserer Aktienquote geht ganz klar nach unten", sagte er dem Blatt. Die Allianz-Gruppe ist einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Sie legt Branchenangaben zufolge jeden Tag mehr als 100 Millionen Euro am Kapitalmarkt an. Schulte-Noelle widersprach Kritikern, die in dem großen Aktienportfolio eine gefährliche Wette auf die Börse sehen."Eine Wette würde bedeuten, auf den Zufall zu hoffen", erklärte Schulte-Noelle. "Wir gehen Risiken ein, die wir kalkulieren können."
Dabei prüft die Allianz die Übernahme weiterer Versicherungen, wie die"Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) berichtet."Übernahmen und Zukäufe schließen wir nicht aus", sagte Konzernvorstand Reiner Hagemann, Chef der Allianz Versicherung für das deutsche Sachgeschäft, der Zeitung. Bei Firmen, die angeboten werden, gebe es keine Tabus. Neben den Finanzzahlen sei wichtig, ob die Allianz stabile Vertriebskapazität hinzugewinnen könne, hob Hagemann hervor."Das sind die entscheidenden Parameter für uns." Allerdings habe die 2002 nach sechs Jahren abgeschlossene Integration der Vereinten-Gruppe gezeigt, wie hoch der Aufwand sei.
Erst am Dienstag war bekannt geworden, das die Allianz auch Interesse an der Feuersocietät Berlin-Brandenburg zeigte. Der Branchenprimus prüfe ein mögliches Angebot für den finanziell angeschlagenen regionalen Schaden- und Unfallversicherer, hieß es in Medienberichten.
Die inländische Sachversicherungsgruppe der Allianz kann trotz der hohen Belastung von 770 Millionen Euro allein aus der Sommerflut und weiterer Millionenlasten aus Sturmschäden bei der Vorlage ihrer Bilanz im März offenbar erneut einen soliden Gewinn ausweisen. Dazu tragen der"Financial Times Deutschland" zufolge Sondererträge vor allem aus dem Beteiligungstausch von Allianz und Münchener Rück sowie die Stärke des Marktführers im Versicherungsgeschäft bei."Wir haben verlustbringendes Geschäft kräftig saniert", sagte Hagemann. Das gelte vor allem für die tief defizitäre Autoversicherung von Firmen, das so genannte Flottengeschäft. Die Zahl der bei der Allianz versicherten Fahrzeuge sei wieder unter neun Millionen gefallen."Das stört mich nicht", sagte Hagemann."Im Privatkundengeschäft haben wir zugelegt."
ddp/hpn/hwa
121133 Feb 03

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