- Meldungen am Morgen - -- ELLI --, 12.02.2003, 12:52
Meldungen am Morgen
--> ~ Bundesfinanzminister Hans Eichel will im Falle eines schwächeren Wirtschaftswachstums
die Staatsverschuldung erhöhen.
~ Nach Aussage von Bundesbank-Vizepräsident Jürgen Stark habe die Europäische
Währungsunion noch nicht zu der erhofften stärkeren politischen Integration und
mehr Reformdruck in Europa geführt.
~ Spanien hat Deutschland vorgeworfen, zusammen mit Frankreich die europäische
Einheit im Irakkonflikt zerstört und die NATO in eine Krise gestürzt zu haben.
~ Deutschlands Handelsbilanzüberschuss betrug im Dezember EUR 8,2 Mrd. Die Exporte gingen im Dezember
um 2,1% gg. Vm. zurück, während die Importe um 1,3% fielen. Insgesamt hat die deutsche Wirtschaft
im vergangenen Jahr 1,6% mehr Waren als 2001 exportiert. Die Importe blieben dagegen um 3,8%
unter dem Niveau von 2001. Damit betrug der Überschuss in der Handelsbilanz 2002 insgesamt EUR 126,1
Mrd. Die deutsche Leistungsbilanz hat das Jahr mit einem Überschuss von EUR 52,5 Mrd. abgeschlossen.
~ Die Großhandelspreise in Deutschland sind von Dezember auf Januar um 1,4% (vor allem wegen teurerer
Mineralölerzeugnisse) gestiegen. Dies war der stärkste Anstieg seit mehr als zwei Jahren. Energieprodukte
wurden dabei sowohl auf Grund steigender Ã-lnotierungen als auch als Folge der Ã-kosteuererhöhung
zum 1. Januar 2003 teurer. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Preise aber nur um 1,2%.
~ Die niederländische Produktion im verarbeitenden Gewerbe ist im Dezember um 2,9% gg. Vm. zurückgegangen.
Damit fiel die Erzeugung im Gesamtjahr 2002 um 2,8%. Dies stellt den ersten Rückgang seit 9
Jahren dar. Die verfügbaren Zahlen aus den Niederlanden und Deutschland (-2,6% gg. Vm.) deuten auf einen
Rückgang der Dezember-Industrieproduktion in Euroland hin.
~ Die EU-Kommission hat eine Lockerung des europäischen Stabilitätspaktes im Falle eines Irak-Kriegs
nicht ausgeschlossen. Der Wachstums- und Stabilitätspakt sieht vor, dass das Haushaltsdefizit der Länder
3% des BIP nicht überschreiten darf. Er beinhaltet aber eine Klausel, nach der die Länder im Falle einer
außergewöhnlichen Situation mehr Spielraum erhalten. EU-Währungskommissar Pedro Solbes erklärte, ein
Krieg könnte solch einen"außergewöhnlichen Umstand" darstellen. Derzeit gibt es nach Angaben
Deutschlands und Frankreichs aber noch keine konkreten Pläne über eine Änderung des europäischen
Konsolidierungskurses.
~ Nach Meinung von US-Notenbankchef Alan Greenspan lastet der drohende Irakkrieg
auf den Geschäftsplanungen der Unternehmen und behindert damit eine
konjunkturelle Belebung der Vereinigten Staaten. Zum geplanten Konjunkturprogramm
von US-Präsident Bush sagte Greenspan: „Ich bin einer der wenigen, die
bislang noch nicht davon überzeugt sind, dass ein Programm zur Ankurbelung der
Wirtschaft eine wünschenswerte Strategie ist“.
~ Sollte sich die NATO in der Irakkrise nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen
können, hat US-Außenminister Colin Powell mit einem Bruch des atlantischen
Bündnisses gedroht.
~ Finanzminister Shiokawa zeigt sich mit der jüngsten Kursabschwächung des Yen
zufrieden. Gleichzeitig hat er die Bank von Japan aufgefordert, eine aggressive
geldpolitische Lockerung vorzunehmen. Derweil hat Wirtschaftsminister Takenaka
die Zentralbank aufgefordert, das Geldangebot deutlich zu erhöhen.
~ Shirakawa (Bank von Japan): Geldpolitisch außergewöhnliche Maßnahmen der
japanischen Notenbank könnten die Finanzmärkte ins Ungleichgewicht bringen.

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