- Aktiva und Passiva usw. - marsch, 14.02.2003, 19:46
- Re: Aktiva und Passiva usw. - dottore, 15.02.2003, 15:58
- Re: Geschnaggelt ist nicht geschnackselt ;-) - Tassie Devil, 15.02.2003, 19:40
- Re: Danke, Tassie, Du bist eben ein Meister! (owT) - dottore, 16.02.2003, 13:11
- Re: Thanks, dottore, Meister gruesst Grossmeister! (owT) - Tassie Devil, 17.02.2003, 01:16
- Re: Danke, Tassie, Du bist eben ein Meister! (owT) - dottore, 16.02.2003, 13:11
- Re: Ich sehe gerade,... - Tassie Devil, 15.02.2003, 20:07
- Re: Ich sehe gerade,... / macht nix, danke dir! (owT) - - ELLI -, 15.02.2003, 20:14
- VIELEN DANK!! Muß ich mir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Es hellt.. - marsch, 16.02.2003, 13:33
- Re: VIELEN DANK!! Muß ich mir mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Es hellt.. - - ELLI -, 16.02.2003, 19:42
Re: Geschnaggelt ist nicht geschnackselt ;-)
-->><table><table border="0" width="700"><tr><td><font face="Arial"><font size=4> ERKLÄRUNGSVERSUCH
></font></font><div align="Justify">
>
> Vorab will ich mich für etwaigen Müll, den ich möglicherweise von mir gebe, entschuldigen. In diesem Falle bin ich für jede
> Verbesserung offen!! Ist ja nur ein Versuch:-)!!
Jeder faengt mal klein an. > 1.) Bilanz der Commerzbank:
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>
> Wie man sich's so vorstellt finden wir unter den:
> Aktiva das "Bargeld", und die"Forderungen (vergebene Kredite) an Kreditinstitute und Kunden" und
> Passiva die "Verbindlichkeiten (genommene Kredite) gegenüber Kreditinstituten und Kunden".
>.
> Alles ganz logisch. Forderungen bekommt die Commerzbank irgendwann mal, Verbindlichkeiten muß sie irgendwann mal begleichen. Wie bei mir in der Haushaltskasse.
>
> 2.) Bilanz der Deutschen Bundesbank:
>
>
> Hier ist gar nichts mehr logisch.
Jein.
> Finden wir doch jetzt urplötzlich die "Kredite" (Punkt 7) in den Aktiva und das "Bargeld
> (Banknotenumlauf)" und "Einlagen von Kreditinstituten" in den "Passiva". Also genau umgekehrt wie
> bei der Geschäftsbank Commerzbank.
> Besonders deutlich ist dies beim Bargeld, weshalb ich mich auch darauf beschränke. Bei der Interpretation bzgl. der Kredite bin ich mir nicht so sicher, da dort jeweils verschiedene Begrifflichkeiten verwendet werden und ich nach wie vor ein blutiger Laie bin.
Zunaechst zum Bargeld und den Einlagen der GBs, da geht es voellig logisch zu.
Eine Zentralbank ist die einzigste wirtschaftliche Entity saemtlicher ansonsten ebenfalls wirtschaftenden nautuerlichen/juristischen Personen, die im Gegensatz zu allen anderen ihr an die Geschaeftsbanken ausgegebenes Bargeld auf der Passivaseite deshalb fuehren muessen, weil es aus Sicht der Zentralbank eine Art von"Verbindlichkeit" den Geschaeftsbanken gegenueber darstellt. Letztere buchen, wie alle anderen mitwirtschaftenden Teilnehmer ansonsten auch, die"Verbindlichkeit" Bargeld der ZB in ihren Aktiva.
Eine ZB kann niemals das von ihr, und nur von ihr,"hergestellte" Produkt, naemlich Bargeld ihrer EIGENEN Waehrung, in ihren Aktiva allein deshalb ausweisen, weil sie naemlich dann"Forderungen" in ihren Aktiva gebucht haette, die sich ausschliesslich und nur gegen sie selbst richten und richten koennen, und die sie gleichzeitig als"Verbindlichkeiten" gegen sich selbst in ihren Passiva verbuchen muesste, damit geldsystemweit bilanzentechnisch alles stimmig wird.
Letzterer Absatz ist uebrigens der Grund, warum"Inland-"Gewinne einer ZB (Gewinne in ihrer eigenen Waehrung) niemals von ihr selbst in ihren Aktiva auf Dauer gehalten werden koennen, sondern nach Abschluss des Geschaeftsjahres geldsystembedingt vollstaendig weitergegeben werden MUESSEN,"das Auskehren (sic!) des Bundesbankgewinnes an den Finanzminister" ist Dir sicherlich ein Begriff.
Nun zu den Deinerseits angefuehrten Krediten, Punkt 7 Aktivaseite in obiger Bilanz der BUBA.
Zurecht schleuderst Du in dieser Angelegenheit und beklagst Unlogik, weil auch in diesem Bilanzpunkt 7 zunaechst von KREDITEN die Rede ist, sogleich danach aber unter 7.1"angekaufte Wertpapiere" bilanziert sind.
Was jetzt?
Hat die BUBA Kredite vergeben, die dann eigentlich mit dem Begriff"Forderungen an..." (sic!) in ihren Aktiva gebucht sein muessten, wie dies auch in allen anderen Bilanzen ausgewiesen wird, und die darueberhinaus auch als"Verbindlichkeiten an die BUBA" (sic!) in den Passiva der kreditnehmenden Geschaeftsbanken auszuweisen waeren?
Oder hat sie Wertpapiere GEKAUFT, was etwas voellig anderes als eine Kreditvergabe ist?
Wir hatten vor einiger Zeit hier im Board auch eine Diskussion ueber die"Kreditvergabe" der BUBA, dottore hat bei dieser Runde klargestellt, dass die BUBA keine Kredite vergibt, wobei er nach meinem gusto mit seiner Klarstellung einmal mehr voellig richtig lag.
Vielleicht kann Elli Dir eine Referenz auf diese damalige Diskussion posten.
Du faehrst allemal auf der richtigen Schiene, wenn Du den Begriff"Kredit" auf der Aktivaseite der BUBABilanz wie folgt interpretierst:
Unter Kredit versteht die BUBA den festen Kauf von Papieren mit allen daraus folgenden Konsequenzen (Eigentumsuebergang etc.), den sie beim Kauf mit ihren in ihrem Keller eingelagerten Banknoten bezahlt, jedoch unterliegt dieser feste Kauf gleichzeitig einer von der BUBA vorgegebenen zeitlichen Frist.
Mit anderen Worten, es handelt sich um eine zeitbefristete Kaufaquisition der BUBA von Papieren, bei der zum Zeitpunkt des Ankaufes seitens der BUBA wiederum durch Massgabe der BUBA feststeht, wann die BUBA diese Papiere wieder loszuwerden gedenkt, i.e. wann diese Papiere der BUBA zurueckgekauft werden MUESSEN.
Nun weiter in Deinem Text.
>
>Wenn die Bundesbank (jetzt EZB oder Zentralbanken im allgemeinen) Bargeld also als Passiva in die Bilanz einstellt -im Gegensatz zur Geschäftsbank- dann kann sie dies nicht auf der hohen Kante haben -da sonst Aktiva, wie bei den Geschäftsbanken.
Siehe oben, eine ZB kann niemals ihr eigenes Produkt"auf der hohen Kante" haben.
>Sie müssen es erst schaffen.
Die Druckerei Gieseke & Devrient in Muenchen druckt die Banknoten, nach deren Herstellung wandern diese in den Keller der ZB und sind nach wie vor nirgendwo, in keiner Bilanz aufgefuehrt.
>Es"wandert" dann sozusagen in dem Augenblick der Entstehung (bildlich gesprochen beim Drucken) in die Aktiva der Geschäftsbanken!
Siehe weiter oben: der Ankauf der Papiere der Geschaeftsbanken seitens der BUBA
(Eigentuemerwechsel dieser Papiere) holt die benoetigten Banknotenvolumina aus dem BUBAkeller und uebereignet sie im Gegenzug den Geschaeftsbanken (Eigentuemerwechsel der Banknoten). Erst nach der Abwicklung des Kaufes incl. Eigentuemerwechseln bucht die BUBA die Bargeldsumme der an die GBs uebereigneten Banknoten auf ihrer Passivaseite, die GB's dagegen buchen die erhaltenen Banknoten auf ihrer Aktivaseite.
>Dies bedeutet nun aber zwangsläufig, das die Zentralbanken -da Passiva- dieses Bargeld nach"vereinbarter" Frist und zzgl."Bearbeitungsgebühr"gerne wiederhaben wollen.
Exakt, die"Bearbeitungsgebuehr" nennt die ZB"Zins", weil sie ja angeblich Kredite vergibt, de facto ist es die ZB-Monopol-Praemie, copyright by dottore.
Sie leihen es also nur aus ==> Kredit.
Nein, sie behaupten nur, dass es ein Kredit sei, de facto KAUFEN sie, allerdings zeitlich befristet, siehe oben.
Ein Beweis: Geliehene, geleaste, gemietete, wie auch immer nur zum Gebrauch ueberlassene Dinge tauchen per se niemals als Eigentum in den Bilanzen nutzender Besitzer auf.
Da aber Bargeld mit Ausnahme bei der ZB-Bilanz ansonsten immer auf der Aktivaseite der Bilanzen verbucht ist, MUSS es sich hierbei um EIGENTUM handeln, das bei seiner Nutzung schlechterdings geliehen, geleast, gemietet oder wie auch immer sein kann.
>Da in den Aktiva -bis auf Gold:-)- aber kein Bargeld steht, muß es bei Eingang (Rückzahlung) logischerweise wieder verschwunden sein.
Ja, es kommt wieder in den BUBAkeller zurueck und wird in Hoehe dieser Summe auf der Passivaseite der BUBAbilanz wieder ausgebucht, siehe oben.
> Was zwischen Materialisierung und Verschwinden geschieht, ist quasi fast wurscht. Es"läuft" zwar zwischen Händen hin und her, wird weitergereicht. Nichts desto trotz ist es am Ende der vereinbarten Frist -und plus der"Bearbeitungsgebühr"- weg, da es zurückgegeben werden muß. In der Zeit des eigentlichen"Daseins" passiert nichts"neues" damit. Der Akt des"Neuen", der Wertschöpfung, geschieht im Augenblick des Entstehens, der Kreditaufnahme.
Prinzipiell richtig bis auf gewisse Feinheiten.
Zunaechst einmal streichen wir am besten den Begriff der Wertschoepfung, der hat beim Geldentstehen wahrlich nichts zu suchen.
Auch ist Deine Sichtweise, dass naemlich in der Zeit des eigentlichen"Daseins" nichts"Neues" passiere, nicht ganz richtig, weil das"Dasein" aufgrund des fractional bankings durchaus"neues Dasein" jedoch mit anderen Fristigkeiten erzeugen kann, was aber immer eine Kreditaufnahme zur Voraussetzung hat.
>"Zwischendrin" bleibt die
> gesamtwirtschaftliche Bilanz (da ausgeliehen die Summe der Kredite) trotz des Weiterreichens -des"Umlaufes"- gleich.
Nein, und zwar deshalb, weil staendig nicht nur der Zins tickt, sondern auch weltweit staendig neue"Kredite" genommen werden und alte"Kredite" abgeloest werden, die Bilanzen aendern sich staendig, bleiben aber systemweit stimmig.
> Da, wie ersichtlich wurde, das Geld nach"Rückgabe" aber verschwindet (nochmal, sonst wäre in den Aktiva der Zentralbanken ein Posten"Bargeld" enthalten), muß zum Verhindern des wirtschaftlichen Absaufens, also neues Geld her, was nichts anderes
> bedeutet als die vielfach zitierten"new Credits".
Wiederum bis auf Feinheiten richtig.
>Nun"verschwindet" aber nicht nur die ursprünglich"verliehene" Summe des
> Bargeldes, des"Credits", sondern diese Summe zzgl. der schon erwähnten"Bearbeitungsgebühr", gemeinhin"Zins" genannt.
Nein, die"Zins" genannte ZB-Monopolpraemie verschwindet nicht, sie wird nach Ende des Geschaeftsjahres dem Finanzminister ueberreicht, der sich jedes Mal darueber freut, weil er dadurch mehr Geld in seine Staatskasse bekommt.
>Da sich aber auch Geschäftsbanken diesen"Zins" nicht schnitzen können, müssen sie um ihn zu"bezahlen" Geld haben. Dieses"Zinsbezahlungsgeld", dieser Anteil der"Rückzahlung", war aber vorher noch nicht vorhanden, weil ja erst durch den"Verleiher" -den ZB's- oben auf gesetzt. Wie also kommt eine Geschäftsbank an diesen Anteil? Es gibt nur eine Möglichkeit, sie muß,mind. in Höhe dieses Zinses, neues Geld=neue Kredite, aufnehmen. Um hierauf den gleichen Zins wieder zahlen zu müssen, mit"new Credits"+"Zins","new Credits"+"Zins","new Credits"+"Zins"........
Ja, richtig.
TILT!!!
Nein, deswegen kein game over. Der von der ZB eingenommene"Zins" kommt etwas zeitversetzt ueber den Finanzminister dann doch wieder ins Publikum, wo es von den GBs abgeschoepft wird. Allerdings hat diese Zeitversetzung wegen des staendig tickenden"Zinses" zur Folge, dass die"Zinsen" des laufenden Geschaeftsjahres letztendlich dann nicht von den GBs bezahlt werden koennten, wenn die ZB ab einem Zeitpunkt X saemtliche"new credits" abweisen wuerde.
> Habe ich das alles so halbwegs geschnaggelt??
Ich hoffe, jetzt schnaggelt es bei Dir noch besser.
Eine Anmerkung: manche Teile meiner Ausfuehrungen, speziell auch zum Bargeld, bitte nicht bis auf den i-Punkt sehen, es geht ja im wesentlichen ums Prinzip. Haette ich alles vollstaendig, sauber und bis ins letzte Detail dargelegt, dann wuerde es nicht mehr bei Dir schnaggeln, weil Du abgeschnallt haettest, und das wollen wir ja nicht. [img][/img]
> Grüße
> MARSCH
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Gruss
TD

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